Düren. Das war diesmal ein ausgesprochen lustig-launiges Lila Salongespräch im KOMM-Zentrum mit dem Pädagogen und Komiker Matthias Jung. Pädagogisch geschult denken und gleichzeitig Situationskomik erkennen und pointiert in Worte fassen – Matthias Jung vereint beide Talente mit Bravour.
Ganze Familien waren gekommen, auch junge Menschen im Publikum, die wissen wollten, was der Autor zum Thema „Chill mal! – Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig“ zu sagen hatte.
Die Sympathien des 40-Jährigen lagen dabei eindeutig auf Seiten der pubertierenden Jugendlichen, die sich ausprobieren müssen, sich ständig neu erfinden und das jedes Mal zu 100 Prozent. Bei aller Komik ging Matthias Jung in die Tiefe, erklärte anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse, warum diese Umbruchzeit für alle Beteiligten so anstrengend ist.
Das Thema ist nicht neu, wie Christina van Essen, Leiterin des Frauenbüros der Stadt eingangs betonte. Sie zitierte die Inschrift einer alten Tafel der Sumerer „Die Jugend achtet das Alter nicht mehr“ und einen Ausspruch von Sokrates „Die Kinder von heute sind Tyrannen“.
Matthias Jung hat einen erfrischend anderen Blick auf die Zeit der Pubertät. Abwechselnd las er aus seinem Buch und erzählte Geschichten rund um diese Lebensphase. „Ja, es gibt viele nervige und ärgerliche Themen“, räumte er ein. Und dann räumte er auf mit Klischees und dem nörgelnden Elternton. Seine Schilderungen von Badezimmer-Verweigerern, Chaos im Jugendzimmer und einsilbig geführten Gesprächen mit den Eltern („Eine Silbe pro Woche!“) ließen die Wogen der Heiterkeit höher schlagen. Humor, so machte der Pädagoge sehr anschaulich, ist eine Variante, um die Zeit der Pubertät samt damit verbundenem „Hormon-Tsunami“ gut zu überstehen. „Und eines ist immer auf unserer Seite, das ist die Zeit.“, versicherte Matthias Jung den Eltern und Jugendlichen im Saal. Die gingen getröstet nach Hause, ein bisschen weiser und toleranter im Umgang miteinander und mit strapazierten Lachmuskeln.
Das Lila Salongespräch wurde von der Sparkasse Düren unterstützt.