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Prägende Erinnerungen und Bilder, unaussprechliche Erlebnisse

Der Vortrag von Thomas Hax-Schoppenhorst mündete in einer regen Diskussion. Foto. Stadt Düren


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Düren. „Wir nähern uns heute der Thematik von einer ganz anderen Seite“, sagte Dr. Horst Wallraff vom Stadt- und Kreisarchiv Düren bei der Begrüßung zur dritten Veranstaltung in der Reihe „Zwischen ‚Führer‘ und Freiheit – Bombenkrieg und ‚Befreiung‘ an der Rur“, die von den Städten Düren und Jülich gemeinsam initiiert und organisiert wird. „In ständiger Angst“ hat Thomas Hax-Schoppenhorst seinen Vortrag im Haus der Stadt überschrieben, der sich mit den psychologischen Auswirkungen des Bombenkriegs auseinandersetzt.

Der Referent, Jahrgang 1955, in Recklinghausen aufgewachsen, wurde nach dem Studium Deutsch und Geschichte in Bochum 1987 Mitarbeiter an der LVR-Klinik Düren, wo der Autor und Herausgeber seit 2003 Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit ist. 

Thomas Hax-Schoppenhorst wählte einen persönlichen Zugang zu dem Thema. Damit fesselte er die Zuhörerinnen und Zuhörer von Anfang an. Sein Vortrag war authentisch, bewegte durch Worte von Zeitzeugen aus dem Umfeld des Referenten sowie Zitate aus der Literatur, mithilfe von Fachliteratur gedeutet und so dem Publikum fassbar gemacht. 

Dadurch entstand der Nährboden für eine lebhafte Diskussion, bei der deutlich wurde, wie viele sich und ihre eigenen Erfahrungen in dem Vortrag wiedergefunden haben. Das wiederum bestätigte, was Thomas Hax-Schoppenhorst herausgearbeitet hat: Es gibt drei Personenkreise, deren Seele durch Bombenkrieg Verletzungen davon tragen: Erwachsene und Kinder, die den Krieg miterlebt haben, aber auch deren Kinder, die nach dem Krieg geboren wurden. Das Trauma kann oft Jahre später Symptome verursachen und Jahrzehnte anhalten war ein Fazit, das er zog. 

Horst Wallraff fasste als erschütternde Erkenntnis des Abends zusammen, dass über  Fotos und Berichte von zerstörten Städten hinausgehend die größten und nachhaltigsten Zerstörungen durch einen Bombenkrieg in den Seelen der Menschen angerichtet werden.

Thomas Hax- Schoppenhorst erinnerte daran, dass Bombardements immer noch zum globale Alltag gehören und wir sie nur deshalb nicht unerträglich finden, weil sie derzeit von uns entfernt stattfinden. 

Thomas Hax-Schoppenhorst hält seinen Vortrag „In ständiger Angst – Zu den psychologischen Auswirkungen des Bombenkriegs“ auch am Freitag, dem 8. November, 19:30 Uhr in der Schlosskappelle der Zitadelle in Jülich.