Düren. Als eines der wichtigsten Projekte des Masterplans Innenstadt und eine der größten Baumaßnahmen nach dem Wiederaufbau der Stadt Düren in den 50er Jahren wird in den nächsten Jahren zwischen Stadtzentrum und Bahnhof ein ganz neues Quartier entstehen. Jetzt wurde bei einem Ortstermin auf dem Abbruchgelände am Fritz-Keller-Weg der Startschuss für die erste Phase zur Umgestaltung des Geländes südlich der Bahnstrecke in Düren gegeben.
„Das ist ein gewaltiger Aufschlag für die weitere Dürener Stadtentwicklung!“, sagte Bürgermeister Paul Larue in seiner Ansprache zu den anwesenden Gästen aus Politik und Verwaltung. Er erinnerte an die über viele Jahrzehnte bestehende Funktion der Josef-Schregel-Straße als Eintrittsportal für die Stadt Düren, die mit dem Bau des Nord-Süd-Bahnsteigtunnels am Bahnhof an Bedeutung verloren hat. „Dass wir jetzt wieder einen attraktiveren Zugang zur Innenstadt erhalten und daneben noch ein modernes Stadtquartier mit innovativen Nutzungen entsteht, dafür danke ich allen Beteiligten.“, so Paul Larue.
Auch für den Technischen Beigeordneten der Stadt, Niels-Christian Schaffert, ist die Baumaßnahme mehr als nur ein Marathon. „Es ist ein Triathlon in allen Belangen, von der Planung bis zur Ausführung.“, betonte Schaffert. Er sei froh, dass es jetzt endlich losgehe, so der Beigeordnete. „Damit zeigt die Stadt, wie ernst es ihr ist!“
In der geplanten rund zehnjährigen Bauzeit wird sich das Areal entlang der Bahnstrecke vom Langemarckplatz bis hin zur Schoellerstraße komplett verändern, bekräftigten Marcus Steffens vom städtischen Amt für Stadtentwicklung und Dr. Harald Heinz vom Aachener Planungsbüro HJP Planer. Beide gaben einen kurzen Überblick über die zu erwartenden Maßnahmen. Bereits im Masterplanprozess, der 2014 in ein „Integriertes Handlungskonzept“ und in die Aufnahme des Stadtumbaugebiets Innenstadt Düren in das Städtebauförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen führte, wurden für das „Zukunftsquartier Bahnhof Düren“ besondere Ziele formuliert. Der neue Stadtteil soll durch eine Promenade und eine dichte, gemischt genutzte Bebauung mit vielen Wohnungen die Verbindung zur Stadt herstellen. Im Bereich zwischen Lagerstraße und Schoellerstraße sind Nutzungen wie ein Berufskolleg und Forschungseinrichtungen geplant, die in Kooperation mit benachbarten Hochschulen und der regionalen Industrie entstehen werden. Für diesen Teil ist zudem eine besondere Fuß- und Radwegverbindung als Achse vorgesehen. Alle dort vorgesehenen Nutzungen werden so direkt mit dem südlichen Bahnhofsausgang verbunden. Als Auftakt im Norden des Gebiets soll an den dort geplanten Gebäuden zudem ein neuer Platz entstehen.
Auch erfordert der geplante neue Stadtteil zwischen Josef-Schregel-Straße und Schoellerstraße umfangreiche neue Entwässerungsanlagen. Eines der geplanten Rückhaltebecken soll westlich der Josef-Schregel-Straße im Bereich der heute dort verlaufenden Busspur unterirdisch angeordnet werden. Die benötigte Fläche beträgt etwa 1.400 qm.
Der Bau des Rückhaltebeckens kann dazu genutzt werden, die an dieser Stelle heute durch diverse Verkehrsanlagen zergliederte Fläche unter Einbezug des Langemarckparks zu einem attraktiven Stadtplatz umzugestalten. Dieser neue Platz bildet dann zusammen mit dem neuen südlichen Bahnhofsvorplatz und der Promenade einen attraktiven Eingang zur Innenstadt. Insgesamt ergibt sich somit zwischen Schoellerbrücke und Geschäftszentrum eine neue Verbindung für Fußgänger und Radfahrer mit einer interessanten Abfolge von Promenaden und drei neuen Plätzen.
In einem ersten Schritt werden jetzt bauliche Anlagen auf der östlichen Seite des Fritz-Keller-Weges sowie das schon lange leerstehende ehemalige Betriebsamt der Bahn an der Josef-Schregel-Straße zunächst auf Schadstoffe überprüft und dann abgerissen.