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Psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung zu Hause: LVR-Klinik Düren verstärkt alternatives Behandlungsangebot

Stationsäquivalente Behandlung LVR-Klinik Düren


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Wenn Patient*innen nicht in die Klinik kommen können, kommen die Behandler*innen zu den Erkrankten nach Hause: Das ist möglich bei der sogenannten stationsäquivalenten Behandlung (StäB). Die LVR-Klinik Düren bietet diese gleichwertige akutpsychiatrische Therapie im persönlichen Lebensumfeld ab sofort verstärkt an.

Das ärztlich geleitete multipro­fessionelle Team arbeitet aufsuchend und behandelt die Patient*innen im häuslichen Umfeld an sieben Tagen in der Woche. Zum Team gehören Fachärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Pflegefachpersonen und Ergotherapeut*innen. Mindestens ein Teammitglied fährt während der Behandlung jeden Tag zu den Patient*innen nach Hause.

Die LVR-Klinik Düren startet nun mit dem erweiterten Angebot der akutpsychiatrischen Behandlung in den eigen vier Wänden zunächst in der Stadt Düren und in der Gemeinde Merzenich. Betroffene aus diesen Orten können sich in der Klinik über das Sekretariat der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie I unter Tel.: 02421 – 40 1580 oder über das Aufnahmebüro unter Tel. 02421 – 40 1004 melden oder sich an ihre/n behandelnden Arzt/Ärztin wenden. Eine Ausweitung auf weitere Orte des Versorgungsgebietes ist in Planung.

Psychische Erkrankungen oder Krisen, die eine stationäre Behandlung erforderlich machen, können jeden treffen. Nicht immer ist jedoch eine Aufnahme in der Klinik möglich oder entlastend, etwa, weil kleine Kinder, pflegebedürftige Angehörige oder Haustiere zu versorgen sind, das Risiko für Re-Traumatisierungen besteht oder weil Ängste so schwer ausgeprägt sind, dass das Verlassen der Wohnung nicht mehr möglich ist.

Um diesen Menschen die professionelle Hilfe anbieten zu können, die sie benötigen, steht als Alternative die stationsäquivalente Behandlung zur Verfügung.

Auch die StäB beinhaltet einen individuellen Therapieplan, wie die Behandlung in der Klinik. Ärztliche diagnostische Leistungen wie Laborkontrollen oder EKG finden im häuslichen Umfeld ebenso statt wie die psychiatrische multiprofessionelle Behandlung. Gemeinsam werden Behandlungsziele erarbeitet und der/die Patient*in wird in Krisensituationen begleitet, erhält Aufklärung zur Medikation und ein Tablettentraining. Wichtige Aspekte sind auch Informationen zur Erkrankung und zur Selbsthilfe sowie zum Gesundheitsmanagement. Tagesstruktur, Alltagsbewältigung und Unterstützung bei Freizeit, Ernährung, Haushaltsplanung gehören ebenfalls zum Betreuungskonzept.

Zusätzlich finden ergänzende Angebote wie Gruppentherapie im Klinikgelände statt. Die Regelbehandlungsdauer liegt zwischen zwei und acht Wochen.

„Wir haben bereits erste gute Erfahrungen mit der stationsäquivalenten Behandlung gemacht und freuen uns, das Angebot nun ausweiten zu können“, erklärt Dr. med. Beret Knittel, Chefärztin der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie I der LVR-Klinik Düren, die für die StäB zuständig ist. „Mit dieser Behandlungsform, die der stationären Therapie entspricht, aber bei den Patient*innen zu Hause stattfindet, können wir Menschen erreichen, die sonst vielleicht keine Behandlung in Anspruch nehmen würden.“

Voraussetzung für eine stationsäquivalente Behandlung ist, dass eine psychische Erkrankung oder Krise vorliegt, die stationär behandlungsbedürftig ist. Wenn der/die Patient*in zudem den Wunsch hat, an dieser stationsäquivalenten Behandlungsform teilzunehmen, und in der Lage ist, aktiv mitzuarbeiten, kann sie in Betracht gezogen werden. Besteht zum Beispiel eine akute Fremd- oder Eigengefährdung oder liegt eine chronische Abhängigkeitserkrankung vor, ist StäB nicht möglich.