Düren. Die kommunalen Kanalnetzbetreiber sind aufgrund gesetzlicher Vorgaben dazu angehalten, einen Teil ihres Netzes zu inspizieren, die Ergebnisse auszuwerten und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen nach Dringlichkeit zu planen.
Auch die Stadtentwässerung Düren (SE) erfüllt gemäß der Selbstüberwachungsverordnung Abwasser NW ihre Verpflichtung zur jährlichen Inspektion des Kanalnetzes.
Um die Effizienz und Qualität der Inspektionen zu verbessern, hat die Stadtentwässerung Düren jetzt unter anderem in die hochmoderne Kameratechnik „Panoramo 4K“ investiert. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Kamerasystemen führt dieses System einen 3D-Scan der Rohre durch, anstatt nur Videoaufnahmen zu machen“, erklärt Werkleiter Benjamin Savelsberg bei einer Präsentation der neuen Einsatzgeräte auf dem Rathausvorplatz. Daneben wurde für die Inspektion der rund 11.000 Einstiegs- und Inspektionsschächte im Stadtgebiet ein spezieller 3D-Scanner angeschafft. Die Scans werden mithilfe eines KI-Tools vorbewertet, bevor ein Ingenieur der Stadtentwässerung die finale Bewertung und die Festlegung der Sanierungsmaßnahmen vornimmt.
Mit der neuesten Kameratechnik wurde auch ein Fahrzeug mit einer Dreh-Schwenkkopf-Kamera beschafft. Mit ihr können schnell und unkompliziert Ansichten der unterirdischen Infrastruktur erstellt werden, was die Arbeit der Bau- und Planungsabteilung des Abwasserbetriebs unterstützt. Profitieren von dieser Technologie wird zudem auch die Abteilung für die Verwaltung der privaten Grundstücksanschlussleitungen, etwa durch kurzfristige sogenannte Stutzenbetrachtungen oder durch erforderliche Stationierungen.
„Auf innovative Technik zu setzen, um die Abwasserentsorgung zum einen effizienter, zum anderen auch qualitativ hochwertiger zu gestalten, ist der richtige Weg“, unterstützt Bürgermeister Frank Peter Ullrich die Initiative der Stadtentwässerung.
Insgesamt erstreckt sich das Kanalnetz der Stadt Düren über rund 550 Kilometer. Jährlich müssen mindestens 5 Prozent des Netzes inspiziert werden, wobei bis zum Ende eines 15-jährigen Zyklus die 100 Prozent erreicht sein müssen. In der Vergangenheit wurden die Inspektionen durch externe Dienstleister durchgeführt, was jährliche Kosten von 300.000 bis 350.000 Euro verursachte. Die Gesamtkosten für das neue SE-Fahrzeug – ein 7,5-Tonnen-Sprinter – betragen rund 550.000 Euro. „Eine Investition in die Zukunft, die uns in unserer alttäglichen Arbeit hilft, aber letztlich auch zu einer Entlastung für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler im gebührenwirksamen Bereich führen wird“, so Benjamin Savelsberg.