Eigentlich stattet unser Partner Rompe Design neben unseren Spielern Spitzenhotels in der ganzen Welt aus. Doch statt Dienstbekleidung werden in der Näherei in Müddersheim (Vettweiß) nun Behelfsmundschutze und OP-Hauben produziert. Es ist keine einfache Situation für den Familienbetrieb aus Vettweiß: Fertige Ware von Aufträgen der letzten Monate werden zurückgeschickt, neue Aufträge gibt es seit Mitte März nicht mehr – mit dem Erliegen des Tourismus haben die Hotels geschlossen – und daher musste der Betrieb auch runtergefahren werden. Statt 17 Mitarbeitern arbeiten nur noch eine Handvoll in der Näherei. Ohne die Produktionsumstellung würden gar keine Nähmaschinen mehr surren.
Vor zwei Wochen ist Johannes Viethen mit dem Betrieb in die Produktion von Behelfsmundschutzmasken eingestiegen, welche nicht zertifiziert sind, wie er betont. Der Bedarf sei aber trotzdem da – rund 500 Stück kann Rompe täglich produzieren. Nun soll auch versucht werden, die Produktion in Polen wieder hochzufahren, wo täglich 1.000 Stück gefertigt werden könnten. Abnehmer sind besonders Krankenhäuser in der Region. Eine erste Charge hat das St.-Augustinus-Krankenhaus Lendersdorf bereits gekauft, aber auch die Gemeinde Vettweiß sowie Seniorenheime werden von Rompe bereits beliefert. Zudem wurde ein Online-Shop eingerichtet, in dem Privatpersonen die Masken kaufen können.
Mit dem Verkauf der Behelfsmundschutze macht er keinen großen Gewinn, aber der Betrieb komme der Schwarzen Null zumindest etwas näher. Vor allem ist es Johannes Viethen aber wichtig, eine Unterstützung im Kampf gegen das Virus zu leisten, und immerhin konnte er so ein paar seiner Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen. Dennoch fällt es ihm schwer, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Die Liquidität sei zwar für mehrere Monate gesichert, wenn das Geld vom Rettungsschirm komme. Noch kommt aber sein innerer Optimist durch: „Nach der Wirtschaftskrise 2009 ging es deutlich schneller wieder bergauf als vorher angenommen. Nach eineinhalb bis zwei Jahren waren wir wieder auf dem alten Stand und höher“. Sein Fazit: „Wir müssen da jetzt durch. Es ist gut, wenn man in solchen Situationen in einem regionalen Netzwerk über die Sponsorenschaft bei den powervolleys mit drin ist.“