Forderung nach gesetzlicher Pflicht von Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche

Düren. Das Frauenbüro, das Jugendamt und der Jugendhilfeausschuss der Stadt Düren unterstützen eine Petition von Terre des femmes. Darin wird gefordert, bundesweit einheitliche Vorsorgeuntersuchungen zur gesetzlichen Pflicht zu erheben. Christina van Essen, Leiterin des Frauenbüros, ist von der Wichtigkeit der Forderung so überzeugt, dass sie zu den Erstunterzeichnerinnen der Petition gehört und dazu aufruft, die Forderung mit Unterschriften zu unterstützen. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Düren war das erste Gremium bundesweit, das diese Petition unterzeichnet hat. „Es ist ein weiterer Baustein in der Präventivkette“, sagt Ansgar Kieven, Leiter des Jugendamtes.

Was ist der Hintergrund? Derzeit sind die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche nur in drei Bundesländern gesetzlich verpflichtend: in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. In allen anderen Bundesländern bis auf Sachsen werden die Eltern bei Nichteinhalten erinnert bzw. eingeladen. Allerdings gilt das in den meisten Bundesländern nur bis U9, es gibt aber 11 Untersuchungstermine.

Warum sind die Vorsorgeuntersuchungen so wichtig? „Es ist ein weiteres Angebot zur Förderung der gesundheitlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, erklärt Ansgar Kieven. Das Jugendamt der Stadt Düren hat bereits eine Kette von präventiven Angeboten entwickelt, die allen Kindern in der Stadt gleiche Chancen, gleiche Förderung zukommen lassen, beginnend mit dem Besuch der Kinderkrankenschwestern des Jugendamtes kurz nach der Geburt eines jeden Kindes im Stadtgebiet. „Im Rahmen der ‚Frühen Hilfen‘, unserer Beratung durch die Kinderkrankenschwestern, sind die U-Untersuchungen sehr sinnvoll“, betont Ansgar Kieven.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen –so Christina van Essen- dienen als wichtiger Baustein, um ein gesundes Heranwachsen zu fördern. Durch sie können Krankheiten, die eine Gefährdung für die körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung bedeuten, frühzeitig erkannt und behandelt werden. Sie können auch dazu beitragen, Vernachlässigung, Verwahrlosung, Kindesmisshandlung oder sexuellen Missbrauch durch frühzeitiges Erkennen zu verhindern. Bestenfalls können Misshandlungen verhindert werden, da die Eltern wissen, dass die U-Untersuchungen verpflichtend sind. 

Jeder, der die Petition unterzeichnen will, kann sich an Terre des femmes wenden, Link www.frauenrechte.de/U-Untersuchungen

Dort werden die Unterschriften gesammelt und an den Bundesgesundheitsminister weitergeleitet.