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Stadt Düren engagiert sich gemeinsam mit DB und BEG bei der Sanierung des Dürener Bahnhofes

(v.l.n.r.): Moritz Gerresheim (DB Station & Service AG), Niels-Christian Schaffert (Baudezernent der Stadt Düren), Peter Grein (Leiter des Bahnhofsmanagements Düsseldorf der DB Station & Service AG), Bürgermeister Frank Peter Ullrich, Carsten Kirchhoff (HStadt Düren


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Was waren die bisherigen Schritte und wie sieht das weitere Vorgehen im Rahmen der Landesinitiative „Schöner ankommen in NRW“ aus?

Darüber informierten am Donnerstag, dem 29.03.2023 Bürgermeister Frank Peter Ullrich, 1. Beigeordneter Thomas Hissel und Baudezernent Niels-Christian Schaffert, Peter Grein, Leiter des Bahnhofsmanagements Düsseldorf der DB Station&Service AG, und Carsten Kirchhoff, Handlungsbevollmächtigter der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) auf einer Pressekonferenz im Dürener Rathaus.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Initiative „Schöner ankommen in NRW“ Ende September 2021 ins Leben gerufen und mit der DB Station&Service AG eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die oft stadtbildprägenden und denkmalgeschützten Empfangsgebäude im Eigentum der DB aufzuwerten und attraktiver zu gestalten. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn und den Kommunen sollen Empfangsgebäude und Vorplätze an Bahnhöfen saniert und entwickelt, Leerstände beseitigt und die Gebäude wieder attraktiver gemacht werden. Das Programm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung (MHKBD) unterstützt die Kommunen aus Mitteln der Städtebauförderung in der Planungsphase und bei der Umsetzung.

Als Ansprechpartner für Städte und Gemeinden steht die gemeinsame Tochtergesellschaft des Landes NRW und der DB, die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG), bereit. Die BEG ist bereits seit rund 20 Jahren gemeinsam mit zahlreichen Kommunen in der konsensualen Entwicklung entbehrlicher Bahnflächen und Empfangsgebäude tätig und hat mehr als 100 Empfangsgebäude in NRW in eine Entwicklung und Sanierung gebracht. 

Bereits 2018 war die Verwaltung der Stadt Düren auf das Land NRW, die BEG und die DB zugegangen, um gemeinsam Möglichkeiten und Chancen zur Verbesserung der Zustände des Empfangsgebäudes und des Bahnhofsumfelds in Düren zu besprechen. Das Empfangsgebäude Düren ist aber eines der rund 55 Empfangsgebäude in NRW, die u.a. aufgrund der verkehrlichen Bedeutung im Eigentum der DB bleiben sollen. Der Wunsch betroffener Kommunen insbesondere auch seitens der Stadt Düren hat dazu beigetragen, ein entsprechendes Unterstützungsangebot des Landes auch für diese Gebäude zu schaffen.

Die BEG ist nun seitens des Landes NRW und der DB mit der Steuerung der Initiative und der Koordination der Planung der Projekte mit den Kommunen und der DB beauftragt. Bestandteil ist auch die Moderation der Entwicklung der Bahnhofsumfelder und Verkehrsschnittstellen unter Einbeziehung der Zweckverbände SPNV.

Bestandsaufnahme und Historie Empfangsgebäude Düren

Die BEG und die DB haben direkt nach Start des Programms zu allen Empfangsgebäuden eine erste Bestandsaufnahme des Zustands und der Unterlagen und Pläne aus verschiedenen Epochen gemacht und die gemeinsame Abstimmung mit der Stadt Düren entsprechend vorbereitet. 

Das Empfangsgebäude Düren wurde ca. 1874 errichtet und ist in seiner äußeren Struktur und seiner charakterischen Fassade in weiten Teilen erhalten. Das Empfangsgebäude wurde zu Zeiten errichtet, zu denen die bahn- und reisendenbezogenen Funktionen die gesamte Nutzfläche einnahmen z.B. für die Wartesäle 1./2. und 3./4. Klasse, die Gepäckabfertigung oder Büros und Wohnung des Bahnhofsvorstehers. Im Laufe der Zeit fanden Umbauten und Einbauten statt, die die innere Struktur und den Grundriss teils maßgeblich veränderten. Das Empfangsgebäude hat heute eine Nutzfläche von rund 1.800 m², von denen ca. 30% insbesondere für die reisendenbezogenen guten Angebote des DB ServiceStores, der Bahnhofsbuchhandlung, des Reisezentrums und des WC genutzt sind. Aber rund 70% der Nutzfläche stehen seit Jahren aufgrund des Wegfalls ehemals bahnbezogener Nutzungen wie der Gepäckabfertigung leer, die ursprünglichen gestalterischen Werte sind verdeckt oder entfallen. Zusätzlich verfügt das Gebäude über rund 600 m² Verkehrsflächen, insbesondere im öffentlichen Teil mit Empfangshalle.

Gemeinsamer Auftakt und Workshopverfahren 

Aufbauend auf der ersten Bestandserfassung fand am 10. Juni 2022 eine gemeinsame Begehung des Empfangsgebäudes vom Keller bis zum Dachboden und des Bahnhofsumfelds durch die Stadtverwaltung Düren, die DB, die BEG, NRW.URBAN und die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN statt. 
Im Anschluss an die Begehung gab es einen Austausch über die Ziele und Möglichkeiten des Förderprogramms, die Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen des Dürener Bahnhofs sowie über mögliche Verfahrensschritte zur gemeinsamen Verbesserung der Gesamtsituation. 

Unter Moderation der BEG haben Stadt Düren, DB und BEG gemeinsame Handlungsfelder und konkrete Bausteine einschließlich einer Priorisierung erarbeitet und vereinbart. Die Handlungsfelder sind:

1)    Sanierung und Entwicklung des Empfangsgebäudes und des direkten Umfelds
2)    Modernisierung / Neubau der Verkehrsschnittstelle im Bereich Vorplatz Mitte und Nord
3)    Entwicklung des nördlichen Bahnhofsumfelds  

In zwei weiteren intensiven gemeinsamen Workshops der Stadt Düren, der DB und der BEG zum Handlungsfeld Empfangsgebäude haben sich die Beteiligten gemeinsam mit Architekten ein Grobplanungskonzept für die Grundrisse erarbeitet und sich auf folgende Zielsetzungen verständigt:

1)    Gesamthaftes Sanierungs- und Umbaukonzept für das stadtprägende Denkmal
2)    Denkmalgerechte Sanierung der Fassaden und Dächer + Öffnung zum Vorplatz
3)    Denkmalgerechte Wiederherstellung der Empfangshalle
4)    Optimierung der Zugangssituation zum Bahnsteigtunnel / Schaffung von Transparenz
5)    Schaffung von Sichtbeziehungen und Rückbau von Angsträumen
6)    Denkmalgerechte Gestaltung Bahnsteigdach + Vorplatzsituation Mitte
7)    Wiedernutzung aller Nutzflächen / Belebung des Empfangsgebäudes

Mit der Aufwertung und Wiederbelebung des Empfangsgebäudes sowie auch der Aufwertung des Vorplatzes Mitte als Verkehrsschnittstelle sollen auch die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität erhöht werden.

Förderkonferenz und weitere Schritte

Die Ergebnisse der Workshops und das Grobplanungskonzept wurden dann Anfang 2023 Gegenstand einer Vorabstimmung mit dem MHKBD und einer gemeinsamen Förderkonferenz mit der Bezirksregierung Köln, um einerseits das Konzept zu erörtern und mögliche Förderzugänge abzustimmen. Auf Basis der guten Gesprächsergebnisse ist die BEG derzeit dabei, die konkreten Architektenleistungen bis zu Entwurfsplanung (Leistungsphase 3 HOAI) und die notwendigen Fachplanungen sowie Untersuchungen der Bausubstanz auszuschreiben. Die Finanzierung der ersten Planungskosten in rund mittlerer sechsstelliger Höhe erfolgt über die Städtebauförderung des Landes NRW und die DB Station&Service AG je hälftig.

Die Vergabe soll der Architektenplanung soll unter Einhaltung von Vergabefristen dann im Mai 2023 gemeinsam mit der DB und der Stadt Düren erfolgen, die Vergabe der Fachplanungen im Anschluss. Ab Mai/Juni 2023 starten dann zunächst das Aufmaß des Empfangsgebäudes und die fachliche Bausubstanzuntersuchung u.a. mit Bauteilöffnungen.

Ausblick

Auf Basis des Grobplanungskonzepts werden Stadt Düren, DB und BEG dann das konkrete Nutzungs- und Planungskonzept gemeinsam mit den Architekten und Fachplanern bis voraussichtlich Herbst/Winter 2023 weiter ausarbeiten. Die Stadt Düren erhält im Rahmen des Programms „Schöner ankommen in NRW“ die Möglichkeit, die Leerstandsflächen außerhalb der reisendenbezogenen Flächen auf Basis zweier möglicher Modelle zu nutzen bzw. in Nutzung zu bringen. Ein Modell ist die Nutzung mit kommunalen Gemeinbedarfseinrichtungen unter Einsatz von Städtebaufördermitteln, das andere Modell ist das sog. Mietmodell, d.h. die Stadt kann Flächen zum sehr geringen Mietpreis entsprechend des heutigen Zustands langfristig anmieten, saniert diese selbst und nutzt sie rentierlich z.B. für eigene Zwecke oder eine Drittvermietung. Im letzten Fall sollen sich die Investitionskosten über die Miete und eine entsprechende Mietdauer refinanzieren.

Die Entwurfsplanung mit Kostenrechnung wird dann Gegenstand einer weiteren Förderkonferenz sowie Gesprächen zur Kostenaufteilung und -finanzierung dann Grundlage des von der Stadt Düren einzureichenden Förderantrags für die Städtebauförderung werden.

Die Stadt Düren, die DB und die BEG werden über die weiteren Schritte in regelmäßigen Abständen informieren. Über Zeitpunkte eines Baustarts und der Umsetzung kann erst nach Fertigstellung und Abstimmung des Nutzungs- und Planungskonzepts eine verlässliche Aussage getroffen werden. Gleiches gilt für die voraussichtlichen Kosten.