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Drittes CDU-Diskussionsforum: Düren – eine gute Stadt für Familien?

CDU-Diskussionforum

CDU-Diskussionsforum „Düren – (k)eine gute Stadt für Familien“. Im Podium (von links nach rechts): Helga Conzen/stellvertretende Landrätin und Leiterin Bildungsforum Düren-Jülich-Eifel, Patric Ramacher/Leiter Feuerwehr Düren, Christoph Guth/CDU-Stadtparteivorsitzender, Ulrich Meyer/Schulleiter Stiftisches Gymnasium. Moderation: Julia Guthausen Foto: Horst Knapp


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Podium mit Helga Conzen/stellvertretende Landrätin und Leiterin Bildungsforum, Patric Ramacher/Leiter Feuerwehr Düren Christoph Guth/CDU-Stadtparteivorsitzender, Ulrich Meyer/Schulleiter Stiftisches Gymnasium +++ Moderation: Julia Guthausen +++ Stabilität für Familien in Krisenzeiten +++ Pull-Kriterien Wachstumsinitiative Kreis begünstigen Düren als Standort für Familien

„Ist Düren eine gute Stadt für Familien? Was wurde politisch bereits erreicht? Was soll politisch auf den Weg gebracht werden?“ Zum dritten Themenforum des Dürener-Stadtverbandes in der Fabrik für Kultur und Stadtteil „Becker&Funck“ am vergangenen Dienstag waren Mitglieder des Stadtverbandes und interessierte Bürger eingeladen. Im Podium diskutierten Helga Conzen, stellvertretende Landrätin und Leiterin des Bildungsforums, CDU-Stadtparteivorsitzender Christoph Guth, der Leiter des Stiftischen Gymnasiums Ulrich Meyer und Patric Ramacher als Vertreter der Feuerwehr Düren. Als Moderatorin führte die stellvertretende CDU-Stadtparteivorsitzende Julia Guthausen durch den Abend.

Was brauchen Familien heute angesichts des Wachstums familiärer Lebensmodellen und -bedürfnisse? Viele Familien sind gefühlt oder tatsächlich unter Druck sowohl wirtschaftlich in der aktuellen Energiekrise und ganz einfach in ihrem Alltag, als Berufstätige, in der Kindererziehung, der Betreuung und Begleitung älterer Eltern.

Helga Conzen, Leiterin des Bildungsforums Düren-Jülich-Eifel mit angeschlossenem Mehrgenerationenhaus und Familienzentren bestätigt, dass Familien es nicht leicht haben: „Wir rutschen von einer Krise in die nächste. Das spüren Familien deutlich. Der Druck ist groß. Beide Elternteile arbeiten in der Regel und sind auf die Betreuung der Kinder, häufig auch der älter werdenden Eltern oder anderer Familiengehörige angewiesen. Dank beitragsfreier Kinderbetreuung in Kindergarten und Kindertagespflege ist Düren attraktiv für Familien. Der Zuzug frisst aber auch die Schaffung neuer Kita-Plätze auf, so dass wir hier immer noch eine Mangelverwaltung haben. Im Bereich Kita und OGS gibt es einen hohen Bedarf und nach wie vor Ausbaupotential.“ Ulrich Meyer, Schulleiter des Stiftischen Gymnasiums beschreibt die Dürener Schullandschaft als „attraktiv, weil gut und breit aufgestellt.“ Aufgabe von Schule und allen an der Erziehung Beteiligten sei es, Kindern und Jugendlichen Hoffnung und Mut für den Lebensweg mitzugeben. Der Jugend müsse bewusst sein, dass sie sowohl ihr eigenes Leben in die Hand nehmen als auch die Zukunft und den Zusammenhalt der Gesellschaft mitgestalten könne: „Es ist besser, Natur- oder Ingenieurswissenschaften zu studieren und neue Technologien zu entwickeln oder sich konstruktiv gesellschaftlich zu engagieren, als in Angststarre zu verfallen oder sich auf die Straße zu kleben.“

Der CDU-Stadtparteivorsitzende Christoph Guth sitzt als zweifacher Familienvater im Podium. Er erlebe tagtäglich die Herausforderung, wie es sei, als berufstätiges Paar mit kleinen Kindern und älter werdenden Eltern bzw. Großeltern in Düren zu leben: „Schon eine morgendlich festgestellte Erkältung kann das Kartenhaus der Organisation zusammenbrechen lassen. Da ist es gut, wenn Arbeitgeber auch mal spontan mit der Alternative Home-Office einverstanden sind. Weil das aber auch nicht in jedem Job möglich ist, müssen wir weiter an einer planbar-sicheren Kinderbetreuung in KiTa und OGS arbeiten“ Dabei sei das Thema „Fachkräftemangel“ gerade auch bei den Erzieherinnen und Erziehern virulent. Guth befürwortet die Wachstumsinitiative des Kreises, die um junge Familien für den Standort Düren wirbt: „Die Stadt muss hier im Vergleich zu den Umlandkommunen im Kreis nachziehen. Düren ist wegen guter Verkehrsanbindung ein idealer Ort für Berufstätige und Familien. Naturnaher und bezahlbarer Wohnraum und Eigentumserwerb und eine ausgebaute Infrastruktur an Kita, Schule, OGS und Altenpflege können klare Vorteile gegenüber Städten wie Aachen oder Köln sein. Damit sei auch einem Fachkräftemangel zu begegnen. „Insbesondere die Schaffung von Wohnraum und die Bekämpfung des Fachkräftemangels sind dabei wie korrespondierende Röhren – sie hängen direkt zusammen.“ Er kritisiere, dass zu wenig Freizeitaktivitäten für Familien in der Stadt Düren gibt: „Ich bedauere auch nach wie vor den Wegfall der Endart, der in meinen Augen klar auf das Konto der sogenannten Koalition Zukunft geht.“

Patric Ramacher, Leiter der Feuerwehr Düren bereichert als Vertreter des Ehrenamtes das Podium. Ramacher unterstreicht, dass hier auch Politik gefordert sei, ehrenamtliche Aktivitäten in allen Bereichen des städtischen Gemeinwesens zu fördern und zu unterstützen. Das Großwerden von Kindern und Jugendlichen sei an ein gesundes Netz von Elternhaus, Erziehenden und freiwillig Engagierten gebunden. Ein gutes Zusammenspiel aller hier Beteiligten könne die Lebensbiografie eines Kindes und Jugendlichen positiv beeinflussen.

Ein Fazit: Die Wachstumsinitiative des Kreises Düren konnte im CDU-Diskussionsforum bestätigt werden. Hohe städtische Mietspiegel und steigende Kosten beim Eigentumserwerb ziehen junge Familien aus Aachen und Köln nach Düren. Gute Verkehrsanbindung, Naturnähe, beitragsfreie Kitas, guter Schulstandort, eine breite Angebotsvielfalt an Ehrenamt mit jugendlichen Zielgruppen, attraktive und bezahlbare Freizeitmöglichkeiten und nicht zuletzt auch eine große Auswahl an Seniorenangeboten und -einrichtungen sind Pull-Kriterien, die die Standortwahl für Familien begünstigen.