Am 25. Februar jährt sich zum 79. Mal die Befreiung des Zwangsarbeiterlagers Arnoldsweiler durch die US-Streitkräfte. Im März des Jahres 1940 hatte die Wehrmacht dieses Lager eröffnet. Das „Stalag VI H“ war das zweitgrößte seiner Art im Rheinland. Das Lager, welches im Bereich der heutigen Cormeillesstraße, Neußer Straße, Schützenplatz, Eichendorffstraße und Mörikestraße lag, war damals sogar auf Postkarten abgebildet. Arnoldsweiler waren hier auch als Aufseher etc. beschäftigt.
Anfangs waren im Lager etwa 500 bis 800 Polen und Franzosen, später dann überwiegend Russen gefangen. Insgesamt durchliefen etwa 9.200 Kriegsgefangene das Lager, wobei insbesondere die Menschen aus der Sowjetunion sehr schlecht behandelt wurden. Im Arnoldsweiler Lager sind mehr als 1.500 Menschen, überwiegend Russen, durch die miserablen und menschenverachtenden Bedingungen gestorben. Die Toten waren anfangs auf der Merzenicher Heide begraben, ein Kreuz erinnert noch daran. 1960 wurden die sterblichen Überreste nach Rurberg umgebettet. Erst damals wurde das Ausmaß der Zahl der Opfer bekannt.
Das Kriegsgefangenenlager stellt in der 1100-jährigen Geschichte Arnoldsweilers den traurigen und erschütternden Tiefpunkt dar. Die Wanderausstellung „Gegen das Vergessen – Zwangsarbeiterlager Arnoldsweiler“, die der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreisverband Düren – Jülich und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Ortsgruppe Düren, hier namentlich Herr Ulrich Titz und Herr Ludger Bentlage erstellt haben, kommt nun erstmals an den Ort des Geschehens, nach Arnoldsweiler.
Bislang scheiterte eine Ausstellung in Arnoldsweiler an den Räumlichkeiten. Daher haben wir als Pfarrgemeinde gerne unsere große Kirche zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll auch ein Zeichen sein gegen Hass, Hetze und Menschenverachtung, die leider wieder sehr aktuell sind. Damals ist hier schreckliches geschehen, wir heute, müssen dafür einstehen, dass solches Leid nie wieder geschieht. Egal welcher Nation, welcher Religion wir angehören, wir sind alle Menschen! Mit der Ausstellung wollen wir als Pfarrgemeinde sowie der DGB Düren-Jülich und die IG BCE OG Düren als die beiden Ersteller der Ausstellung erinnern und mit dazu beitragen, dass rechte und rechtspolitische Weltbilder nicht mehr Maßstab politischen Handelns werden.
„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber das es nicht wieder geschieht, dafür schon.“ Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 25. Februar, dem Jahrestag der Befreiung, um 17 Uhr in unsere Pfarrkirche St. Arnold ein. Wir freuen uns, dass die Eröffnung durch den Chor „More than Gospel“ und das „Team Rückenwind“ mitgestaltet werden. Die Ausstellung wird noch bis Ostern zu sehen sein.
Für den Pfarreirat St. Arnold Anne Esser und Kilian Inden
Für den DGB KV Ludger Bentlage
Für die IGBCE OG Düren Ulrich Titz