Düren. „Frieden machen“ heißt die Ausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung, die auf Initiative der VHS Rur-Eifel noch bis zum 29. November in der Aula des Berufskollegs der Kaufmännischen Schulen des Kreises Düren in der Euskirchener Straße 121-126 zu sehen ist.
Aber diese spektakuläre Wanderausstellung ist weit mehr als ein Hingucker. Sie richtet sich besonders an Schülerinnen und Schüler ab der 9. Schulklasse und ist keine, die man nur ansieht und betrachtet. Sie fordert heraus, konfrontiert mit Fragen, informiert in Filmen und Interviews und animiert zum Diskutieren miteinander sowie zum Reflektieren über den eigenen Standpunkt, vielleicht sogar dazu, selber aktiv zu werden. In einer Schulstadt wie Düren ist diese Ausstellung eine echte Chance. Während der Öffnungszeiten des Kollegs ist die Ausstellung frei zugänglich. Interessierte Schülervertreter/-innen oder Klassenlehrer/-innen wenden sich vor dem Besuch an Dieter Bergheim, Tel.: 02421 25-2586.
„Wir öffnen gerne die Türen für Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulen. Es ist ein sehr gelungenes Konzept“, unterstreicht Elvira Pürling, Leiterin des Berufskollegs, die bereits viele Schülerinnen und Schüler bei der Auseinandersetzung mit der Ausstellung beobachtet hat.
An verschiedenen Medienstationen, die man in loser Reihenfolge anlaufen kann, werden die Ausstellungsbesucher mit Fragen konfrontiert und zum Nachdenken gebracht. Sollte man sich in die Konflikte anderer Länder und Gesellschaften einmischen? Und wenn ja, wie kann so ein Eingreifen aussehen? In welcher Situation ist es sinnvoll und wann ein Erfolg? Kann man Frieden wirklich „machen“? Und was bedeutet Frieden überhaupt?
„Diese Ausstellung fordert zum Diskutieren und Meinungsaustausch heraus“, sagte Liesel Koschorreck, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Düren und zählte ein paar Beispiele dafür auf, wie sich in Düren mit dem Thema auseinandergesetzt wird. „Frieden beginnt im Kleinen. Jeder kann etwas dafür tun.“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin.
„Die Ausstellung fordert auch dazu auf, die Meinung anderer zu hören und zu würdigen“, hob Astrid Hohn, stellvertretende Landrätin des Kreises Düren, hervor und wünschte sich. „So eine fantastische Ausstellung soll möglichst viele junge Menschen erreichen und für das Thema sensibilisieren.“
Das wünscht sich auch Initiator Dieter Bergheim, Fachbereichsleiter VHS Rur-Eifel, der die Wanderausstellung vor anderthalb Jahren entdeckte und sich seitdem intensiv dafür einsetzte, einen Ort und einen Ausstellungszeitraum für Düren zu finden, denn die Wanderausstellung macht immer nur einen Monat an einem Ort Station und ist sehr begehrt. In einer sorgfältig recherchierten Einführung gab er bei der Ausstellungseröffnung einen tiefen Einblick in die Friedensforschung und kristallisierte heraus: „Frieden ist etwas, das jeder Einzelne in seinen Händen hält und deshalb ist auch jeder für den Frieden verantwortlich.“
Die Wanderausstellung „Frieden machen“ stellt die zentralen Prinzipien, Instrumente und Kontroversen der zivilen Friedensarbeit vor. Sie eröffnet Schülerinnen und Schülern einen zielgruppenorientierten Zugang zum Thema und regt zu Austausch und Reflexion über aktuelle politische Fragen an. Zur Eröffnung erläuterte Anja van Lück, Referentin für Friedensdienste von Pax Christi in Aachen, die Friedensarbeit ganz konkret an einem Projekt für Jugendliche in Bethlehem.