Düren. Zwei gewichtige Gürtel als sichtbare Zeichen seines sportlichen Erfolges brachte der Dürener Boxer Baktash Saidi mit ins Rathaus, wo Bürgermeister Paul Larue und Udo Biege, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, ihm zu seinem jüngsten Sieg in einer langen Reihe von gewonnenen Kämpfen gratulierten. Er wurde Ende September Weltmeister im K1 Thai Boxen und verteidigte damit seinen im vergangenen Jahr errungenen Titel.
So kam zu dem im vergangenen Jahr in starkem Kampf gewonnenen roten Weltmeister-Gürtel durch die Titelverteidigung gegen einen „guten Kämpfer“ durch Kopf-KO ein neuer schwarzer Gürtel hinzu, der von Baktash Saidi behalten werden darf, während der Weltmeistergürtel eine „Wandertrophäe“ ist.
Paul Larue erkundigte sich nach der derzeitigen Lebenssituation des Sportlers. „Es ist mir gelungen, aus meinem Hobby meinen Beruf zu machen“, erzählte Baktash Saidi. Nach einer üblen Verletzung, die er sich beim Thaiboxen vor einiger Zeit zugezogen hatte und die eine lange Trainingspause nach sich zog, hat er entschieden, sich verstärkt auf das Profi-Boxen zu verlegen. Außerdem trainiert er an drei Boxschulen und hat in Düren ein Geschäft für Kampfsport aufgemacht, das er zusammen mit seiner Frau betreibt.
Das Trainieren von Kindern macht dem Familienvater offensichtlich großen Spaß. Kinder ab drei Jahren, aber auch Jugendliche und Erwachsene, Männer und Frauen, kommen zu seinem Training. Den Kindern bietet er viel Raum zu Spielen und Bewegung. „Durch das Spielerische holt man viel aus den Kindern heraus“, sagt er und meint damit nicht nur Drill. „Kampfsport ist nicht aggressiv“, betont er. Das Training lehre die Kinder auch soziales Verhalten, Respekt, Selbstbewusstsein und Selbstverteidigung. Er spreche mit ihnen über Hintergrund und Kultur des Sportes, aber auch über Ernährungsfragen: Wieviel Runden musst du laufen, um diese Banane abzutrainieren und wie viele müsstest du laufen für das Stück Schokolade?
„Ich versuche, ein guter Trainer und ein guter Boxer zu sein“, unterstrich Baktash Saidi und geriet mit Udo Biege, der als Schwimmtrainer tätig ist, ins Fachsimpeln über gute Trainer, soziales Verhalten und natürliche Autoritäten. „Es muss Spaß machen, man muss als Trainer Leidenschaft und Liebe mitbringen“, zog Baktash Saidi sein persönliches Fazit.