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Neuland Hambach formuliert Anregungen zum Regionalplan

Neuland Hambach Erstentwurf zum Rahmenplan Hambach


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Der Strukturwandelprozess in der Region ist geprägt durch mehrere parallellaufende Planungsprozesse. Mit der jetzt eingereichten Stellungnahme zum Regionalplan der Bezirksregierung Köln, bringt die interkommunale Entwicklungsgesellschaft Neuland Hambach ihre Vorstellungen der räumlichen Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft in die übergeordnete Raumplanung ein.

Flexibilität für Entwicklungsvorhaben

Bei der Neuaufstellung des Regionalplans muss aus Sicht der sechs Neuland-Kommunen die Handlungsfähigkeit der Tagebauanrainer während des über Jahrzehnte angelegten Transformationsprozesses sichergestellt sein. „Mit dem Ende der Braunkohlenförderung im Jahr 2029 müssen im Neuland Hambach 8.500 Hektar Fläche neu in die Landschaft integriert werden. Diese enorme Dimension der Transformationsaufgabe bringt eine eigene Dynamik mit sich, der mit Blick auf Entwicklungsvorhaben ausreichend Flexibilität eingeräumt werden muss“, so Neuland-Hambach-Geschäftsführer Boris Linden. Der Regionalplan sollte daher sowohl bauliche als auch freiraumplanerische Entwicklungsflächen und -korridore offenhalten und mögliche Anpassungen zulassen.

Inwertsetzung der Tagebaurandbereiche

Bei der Inwertsetzung der Tagebaufolgelandschaft übernehmen die Ufer- und Randbereiche des zukünftigen Sees eine übergeordnete Rolle. Viele Flächen dieses 26 km langen Randstreifens sind im aktuellen Regionalplan-Entwurf jedoch für eine Zwischen- und Folgenutzung blockiert. Die Qualifizierung von Flächen sollte nach Meinung der Neuland Hambach stärker differenziert und eine Freiraum- und Siedlungsentwicklung hin zum Tagebaurand ermöglicht werden. Nur so lassen sich Nutzungsmöglichkeiten wie naturnahe Freizeitgestaltung oder sanfter Tourismus umsetzen. Neben Elsdorf sollten daher auch der Bereich rund um die Kirche in Manheim-Alt, Morschenich-Alt sowie die Gemeinde Niederzier die Möglichkeit haben, sich in Richtung See zu entwickeln.

Multifunktionale Landschaften und Zwischennutzung

Angesichts wachsender Flächenkonkurrenzen, Energie- und Ressourcenknappheit sowie der Herausforderung des Klimawandels werden hybride Nutzungsformen wie Agri-Photovoltaik, Agroforstsysteme aber auch grüne Gewerbegebiete weiter an Bedeutung gewinnen. „Die Transformation der Tagebaulandschaft sollte als Katalysator der Landschaftaufwertung genutzt werden. Der Tagebau selbst bietet während der Füllphase großes Potenzial für intelligente Zwischennutzungen wie Solarparks, Aussichtspunkte und ökologische Bereiche“, beschreibt Boris Linden die Vision für den Transformationsraum Hambach.

Nachhaltige Mobilität

Aus Sicht der Neuland Hambach ist die Revier S-Bahn ein zentrales Projekt des erfolgreichen Strukturwandels in der Region. „Um neue Gewerbe- und Siedlungsgebiete in die bestehende Infrastruktur einzubinden und den Verkehr möglichst auf die Schiene zu verlagern, unterstützen wir die Idee einer S-Bahn von Jülich über den Brainergy Park bis zum Primus-Quartier in Titz“, so Linden. Für eine nachhaltige Mobilität im westlichen Bereich des Tagesbaus schlagen die Neuland-Kommunen eine Verlängerung der Hambach-Bahn ab der heutigen RWE-Betriebsstätte vor, mit der Jülich und das Forschungszentrum, der Niederzierer Ortsteil Hambach sowie das zukünftige interkommunale Entwicklungsgebiet im Bereich der Tagesanlagen eine direkte Verbindung nach Köln hätten und an die bestehende Trasse der Rurtalbahn angeschlossen wären. Auch den Anschluss der Stadt Elsdorf an die S12 unterstützt die Neuland Hambach.