Der vergangene zweite Adventssamstag zeichnete sich durch besondere regionale Uneinheitlichkeit aus. Während die Metropolen Aachen und Köln kaum der einströmenden Menschenmassen Herr wurden, fiel der ländliche Bereich dagegen stark ab. Dauerstau auf der Deutzer Brücke, der Wartezeiten bis zu 45 Minuten von den Besuchern abverlangte und eine Aachener Innenstadt die, so die Aussage eines Besuchers, „schwarz von Menschen war“, standen eher spärlich besuchten Einkaufsstraßen in den kleineren Kommunen unseres Verbandsgebietes gegenüber.
So wertete denn auch der Einzelhandel das Geschäft in den Metropolen als oftmals sehr zufriedenstellend und stellte freudig eine Steigerung gegenüber dem ersten Adventssamstag fest. In kleineren Kommunen klagten manche Händler darüber, dass sie noch nie so einen schlechten Adventssamstag gehabt hätten.
Woher kommt diese Zerrissenheit? Einen Lösungsansatz bieten die großen und attraktiven Weihnachtsmärkte in Köln und Aachen, die eine große Anziehungskraft auf die Besucherinnen und Besucher ausüben. Man hat den Eindruck, dass sich hier der Frust aus den vergangenen Pandemiejahre in wahre Lust umwandelt. Anders ist der Zustrom in die großen Städte unserer Region kaum erklärbar. Ein großer Händler sprach sogar davon, dass der vergangene Samstag der bisher beste Tag des Jahres gewesen sei. Getrübt wurde das Adventswochenende, zum Beispiel in Köln, allerdings durch Demonstrationen, die die Erreichbarkeit der Innenstadt zusätzlich erschwerte.
Gekauft wurden vor allen Dingen Weihnachtsgeschenke. Der Textilhandel stand an diesem Wochenende allerdings noch nicht auf den Einkaufszetteln der Besucherinnen und Besucher. Dafür punkteten der Parfümeriebereich, Uhren, Schmuck und vor allen Dingen Spielwaren. Gab es an diesem Wochenende einen verkaufsoffenen Sonntag z.B.in der Kölner Innenstadt, so sind am nächsten Wochenende z.B. Aachen und Düren mit ihren verkaufsoffenen Sonntagen am Zuge.
Aufgrund des immensen Andrangs in den Metropolen raten wir dringend dazu, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in unsere Großstädte zu fahren oder zumindest die Park&Ride-Angebote zu nutzen, damit der Weihnachtsmarktbesuch nicht zum „Staubesuch“wird. Das Wochenende hat insgesamt die Hoffnung genährt, dass das Weihnachtsgeschäft weiter an Fahrt aufnimmt. Bekanntermaßen werden die Weihnachtsgeschenke immer später gekauft, was sicherlich dann auch den kleineren Städten in unserem Verbandsgebiet zugute kommen würde.
(Jörg Hamel)