Die Bewohner des kleinen Dürener Stadtteils Kufferath plagt seit einiger Zeit ein Problem. Das Grundwasser steigt zu hoch und muss abgepumpt werden, um die Häuser nicht zu gefährden. Als Grund für die Schwierigkeiten gelten Maßnahmen mit der benachbarten Mülldeponie Horm, wo die Sümpfung, also das Abpumpen des Grundwassers, zuletzt reduziert wurde. Wir haben im März bereits darüber berichtet.
Nun steht das Thema erneut auf der Tagesordnung für die Ratssitzung der Stadt Düren am Mittwoch, 1. Oktober. Bei der Frage, wer für die Probleme verantwortlich ist und welche Maßnahmen erforderlich sind, ist es nämlich zum Konflikt zwischen Kreis und Stadt Düren gekommen.
Stadt Düren hat „erhebliche Bedenken“
In der aktuellen Diskussion geht es um einen „Antrag auf Plangenehmigung gemäß § 35 Abs. 3 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) zur Anpassung des Plangenehmigungsbescheides vom 23.12.2010“. Der Bescheid von 2010 bezieht sich darauf, dass damals die bisherige Deponie Horm stillgelegt und ein Bauwerk zur Sicherung des Grundwassers errichtet wurden. In diesem Zusammenhang wurde die Sümpfung reduziert.
Die aktuell diskutierten Änderungswünsche hat der Kreis Düren der zuständigen Bezirksregierung Köln im Juli 2025 übermittelt. Anfang September wurde die Stadt Düren von der Bezirksregierung zu einer Stellungnahme aufgefordert. In der Stellungnahme hat die Stadt Düren Mitte September „erhebliche Bedenken“ geäußert. Diese Bedenken beziehen sich u.a. auf die beantragte Streichung einer Bestimmung, von der die Menschen in Kufferath betroffen sind.
Niederschläge oder Nachlässigkeit
Nach der geänderten Sümpfung, die 2010 beschlossen worden war, verpflichtete sich RWE dazu, den Pegel des Grundwassers zu überwachen und bei einem zu großen Anstieg Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu wurden in dem betroffenen Bereich rund um Kufferath zwei Messstellen eingerichtet und Grenzwerte festgelegt. Bei Bedarf sollte ein sogenannter Abwehrbrunnen aktiviert werden, um das Wasser unter Kontrolle zu halten.
Die Kreisverwaltung sagt in ihrem Antrag an die Bezirksregierung nun, dass die Bedingungen „zuverlässig eingehalten“ und die Grenzwerte „zu keiner Zeit überschritten worden“ seien. Ein Abwehrbrunnen nahe Kufferath sei verschlossen worden. Deshalb könnten die Nebenbestimmungen aus dem alten Dokument gestrichen werden. Die offensichtlich hohen Anstiege des Grundwasser 2024 und Anfang 2025 seien lediglich auf höhere Niederschlagsmengen zurückzuführen.
Die Stadtverwaltung widerspricht dieser Darstellung in der Stellungnahme, die vom Rat beschlossen werden soll. Die festgelegten Grenzwerte seien sehr wohl überschritten worden. An einer Messstelle seien 160,4 m statt 156,5 m Normalhöhennull und an der anderen Stelle 155,3 m statt 154,5 NHN festgestellt worden. Deshalb hätte die Verpflichtung zum Betrieb des Abwehrbrunnens eingehalten werden müssen.
