Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

„Schulpartnerschaften tragen erheblich dazu bei, dass Gemeinsames erwächst!“

Im Rathaus überreichten die Gäste aus Lillebonne Bürgermeister Paul Larue ein besonderes Bild.


Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Düren. Seit zehn Jahren gibt es den deutsch-französischen Schulaustausch zwischen dem Stiftischen Gymnasium in Düren und dem Lycée Guillaume le Conquérant in Lillebonne. Im Jubiläumsjahr war eine Gruppe von 25 französischen Schülerinnen und Schülern zu Gast in Düren und besuchten zusammen mit ihren deutschen Austauschpartnerinnen und -partnern unter anderem auch das Rathaus der Stadt. Bürgermeister Paul Larue empfing die Schülergruppe im Sitzungssaal.

Der Bürgermeister entwarf ein Kurzporträt der Stadt. Dabei ging er am Beispiel Dürens auf die aktuellen Probleme der deutschen Innenstädte ein, die unter anderem durch den Internethandel als Konkurrenz für den Einzelhandel erwachsen, und erzählte von den Bemühungen der Stadt, mit Märkten und Festivals dagegen zu steuern und für eine Belebung der Innenstadt zu sorgen.
Paul Larue unterstrich die Bedeutung der Industrie als wichtigem Wirtschaftszweig und erzählte, wie die Rurstadt zur Stadt des Papieres wurde. In einem Überblick über wichtige Ereignisse der Stadtgeschichte hob Paul Larue besonders diejenigen hervor, die Frankreich und Deutschland gemeinsam haben und die nicht immer gut in Erinnerung geblieben sind: Die französische Besetzung Dürens durch Revolutionstruppen, die beiden Weltkriege, in denen sich Frankreich und Deutschland als Feinde gegenüberstanden. Deshalb, so der Bürgermeister, sei es umso wertvoller, dass die Franzosen nur knapp fünfzehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sich aus der Stadt Valenciennes aufgemacht haben, um den Dürenerinnen und Dürener die Hand zur Versöhnung zu reichen. Daraus erwuchs die Städtepartnerschaft mit Valenciennes, die 2019 ihr 60-jähriges Bestehen feiert.
„Schul- und Städtepartnerschaften tragen erheblich dazu bei, dass Gemeinsames erwächst!“, erklärte Bürgermeister Paul Larue. Leider sei ein Erstarken des Nationalismus derzeit zu spüren, was die europäische Einheit gefährde. Umso größere Bedeutung komme den Begegnungen zwischen jungen Menschen verschiedener Nationen zu. Deshalb dankte er den Lehrerinnen und Lehrern dafür, die durch die Organisation des Austausches und Begleitung der Schülerinnen und Schüler dafür sorgen, dass der europäische Gedanke lebt.
Zum umfangreichen Jubiläumsprogramm gehörte dann auch folgerichtig neben Stadtführung, Papierschöpfen im Dürener Papiermuseum und einem Ausflug nach Köln ein Besuch im Europäischen Parlament in Brüssel verbunden mit einer angeregten Diskussion mit der Abgeordneten Birgit Collin-Langen.

Die Schülerinnen und Schüler wurden während des Austauschs von Corinne Levaslot und Cyrill Chopin vom Lycée Guillaume le Conquérant begleitet, vom Stiftischen Gymnasium waren Inga Graf, Dr. Thomas Rubel und Dr. Achim Jaeger die begleitenden Lehrer.