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Eine lustige Kuh, ein gutgelaunter Illustrator, eine spannende Fantasiewelt und ein Düren-Krimi

Alexander Steffensmeier begeisterte Kinder und Erwachsene gleichermaßen mit seiner anschaulichen Demonstration, wie eine Illustration entsteht Foto: Stadt Düren


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Düren. „Mach es!“, so knapp und auffordernd lautete das Motto der „Langen Nacht“ in der Stadtbücherei Düren. Der Aufforderung sind über 200 Besucherinnen und Besucher generationsüberschreitend nachgekommen und haben gemeinsam bewiesen, wie lebendig es in einem Haus voller Medien und Bücher zugehen kann.

Die Kleinsten waren zuerst dran. Kinder zwischen vier und sieben Jahren mit ihren Eltern und Großeltern saßen in der Kinderbücherei im Halbkreis auf den gepolsterten Stufen, sahen und hörten dem Autor und Illustrator Alexander Steffensmeier aus Münster zu. Der hat die Kuh Lieselotte erfunden, die sich über mehrere Bilderbücher hinweg in die Herzen der Kinder  -und ihrer Eltern! – geschlichen hat. Zunächst las er „Lieselotte lauert“ vor. Dann zeigte er, wie seine Bilder entstehen und zeichnete unter den begeisterten Zurufen der Kinder Kuh, Schwein, Huhn und Postbote. Zum Schluss gab er eine Kostprobe aus dem neuesten Lieselotte Bilderbuch, das ein Thema aufgreift, mit dem alle Kinder vertraut sind, „Lieselotte hat Langeweile“. Für die Vier- bis Siebenjährigen war während der Stunde mit Alexander nicht eine Minute Langeweile aufgekommen.

Inzwischen hatte Karim Camara seine Trommeln in die Bücherei geschafft. „Macht es!“ rief er den Kindern zwischen Jahren zu, die sich das nicht zweimal sagen ließen und über anderthalb Stunden lang mit Feuereifer dabei waren. Danach musste wieder Ruhe einkehren in die Stadtbücherei, denn die Autorin Hanne Vogt las aus ihrem neuesten Band, beschwor für die Zuhörerinnen und Zuhörer die geheimnisvolle Fanatsy-Welt herauf, in der ihr Held Jamie inzwischen gelandet ist, und verriet im anschließenden lebhaften Gespräch, wie sie es gemacht hat, diese Welt entstehen zu lassen.

Währenddessen hatte der Bücherflohmarkt im Untergeschoss der Bibliothek einen regen Zuspruch, der im Lauf des Abends einen Erlös von rund 250 Euro für den Förderverein der Stadtbücherei Düren e.V. erbrachte. Noch erfreulicher als dieses finanzielle Ergebnis: Die gespendeten Bücher werden weiter gelesen!

„Eine Geistesapotheke“, so nennt  Olaf Müller Büchereien. Und so Unrecht hat er nicht. Wenn der Geist Vitamine braucht oder heilsame Medizin, in der Stadtbücherei wird er fündig. Olaf Müller las aus seinem Krimi „Rurschatten“ und verriet vorab, dass er als gebürtiger Dürener sein erstes Bildungserlebnis in der Arnoldsweiler Bücherei hatte. Dort wollte er sich Rat und Hilfe holen, wie er seine Torwartfähigkeiten verbessern könnte und ging mit Peter Handkes „Die Angst des Tormanns vorm Elfmeter“ in der Hand wieder nach Hause. Die Lesung aus seinem Krimi startete Olaf Müller mit einer gelungenen stimmlichen Imitation der Ansagen auf dem Annakirmesplatz, mit der er die Kirmesatmosphäre heraufbeschwor. Die Lesung war ein Heimspiel: Jeder Hinweis auf lokale Eigenheiten, jeder bekannte Straßenname des vorwiegend in Düren spielenden Krimis wurde mit freudigem Murmeln von den Zuhörerinnen und Zuhörern begrüßt.

  

Alle zwei Jahre treffen sich Leseratten, Lesehungrige und Neugierige in „ihrer“ Bibliothek, der Stadtbücherei Düren, zu einer „Langen Nacht“ mit abwechslungsreichem Programm. Wer dieses Jahr der Aufforderung gefolgt ist und mitgemacht hat, freut sich bestimmt schon auf die nächste „Lange Nacht“ in zwei Jahren!