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„Problemimmobilien Düren“ – Einsatzteam der Task Force kontrolliert Immobilien in Niederau und im Stadtzentrum

Symbolbild Rathaus (Foto: Markus Schnitzler)


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Düren. Die Stadt Düren geht weiter konsequent gegen sogenannte Schrottimmobilien vor. Heute Morgen (08.05.) überprüfte die Task Force „Problemimmobilien Düren“ mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Ämter der Stadtverwaltung, des Dürener Service Betriebes und der Leitungspartner GmbH zwei Immobilien, eine in Niederau und eine im Stadtzentrum.

Der Einsatz wurde dabei von Kräften der Polizei Düren im Wege der Amtshilfe unterstützt; die Maßnahme erfolgte zur Sicherung der eingesetzten Mitarbeiter sowie zur Objektsicherung. Seitens der Stadt Düren waren neben dem Ordnungsamt (SOD), das Bauordnungsamt, das Bürgerbüro,  die Feuerwehr sowie das Sozialamt einschließlich der Wohnungsaufsicht beteiligt. Die Familienkasse  NRW-West und die JobCom sowie mehrere Dolmetscherinnen und Dolmetscher gehörten ebenfalls zum Team.

Anlass für die Maßnahme waren konkrete Hinweise auf schlechte bauliche Zustände, Missachtung von feuerschutzrechtlichen und baurechtlichen Vorschriften sowie Verdacht auf Überbelegung, Verwahrlosung und ein auffällig hohes Müllaufkommen.

In der Immobilie in Niederau stellten die Leitungspartner bei der Stromversorgung  „katastrophale Zustände“ fest. Infolge fehlender Absicherung bestand Brandgefahr, fehlender Berührungsschutz an den Stromleitungen wurde als lebensgefährlich eingestuft. Deshalb musste der Strom, welcher auch die Heizkörper versorgte, unverzüglich abgestellt werden. Die Ertüchtigung der Elektroinstallationen obliegt dem Eigentümer und wird sich über mehrere Tage erstrecken. Das Sozialamt der Stadt bemüht sich daher jetzt um die Unterbringung von zwei Familien mit Kindern und drei Erwachsenen mit einem Baby in anderen Unterkünften.

Im anderen Objekt mussten zwei Wohnungen wegen Fehlens des 2. Rettungsweges geräumt werden. Den betroffenen Personen wird Wohnraum im Obdach zur Verfügung gestellt, da die Wohnungen nicht mehr genutzt werden dürfen.

Die in den Objekten angetroffenen Bewohner wurden melderechtlich überprüft, die vom Dokumentenprüfgerät des Bürgerbüros geprüften Pässe waren in Ordnung.

Während des Einsatzes in Niederau kontrollierte die Polizei zusätzlich die Fahrer von Transportern, die offensichtlich Bewohner des Objekts abholen und zur Arbeit bringen wollten. Zoll und JobCom erhalten einen Bericht darüber. Aus der Immobilie im Stadtzentrum nahm die Polizei eine Frau aus einem Nicht-Eu-Land, die zur Abschiebung ausgeschrieben ist, und ihren 22-jährigen Sohn, dessen Visum abgelaufen ist, mit zur Wache. Nach dem Vater und einem Sohn, die kurz vor der Kontrolle das Haus verlassen haben, wird derzeit gesucht. Die Polizei hat in der Angelegenheit Kontakt mit dem Ausländeramt des Kreises Düren aufgenommen.

Die Familienkasse traf eine Familie mit 5 Kindern in der überprüften Immobilie, in der sie gemeldet war, nicht an. Die Zahlung des Kindergeldes wird unverzüglich eingestellt. 

In beiden Objekten stellte der Dürener Service Betrieb eine große Menge an Müll und falsche Befüllung fest. Bei einer der Immobilien gab es in und um die Mülleimer Ratten. Die Eigentümer werden zu unverzüglichen Gegenmaßnahmen aufgefordert.

Die Task Force „Problemimmobilien Düren“ hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen Multiproblemlagen (Verwahrlosung, Überbelegung, Verfall und Vermietungsmissbrauch) in Immobilien sowie dem unberechtigten Bezug von Sozialleistungen mit einer Strategie, die alle Einflussmöglichkeiten ämter- und behördenübergreifend einbezieht, vorzugehen. Mit den Überprüfungen der beiden Immobilien bei diesem Einsatz sind bereits sechs Objektuntersuchungen vorgenommen worden. Rechtsdezernentin und Einsatzleiterin Christine Käuffer dankte den am Einsatz Beteiligten für die gute Zusammenarbeit: „Alle haben Erkenntnisse daraus gewonnen“, sagte sie. „Wir werden weiter konsequent und regelmäßig gegen die Machenschaften der Vermieter und Mieter vorgehen, die sich auf Kosten Dritter nicht an die auch für sie geltenden Gesetze halten.“