Düren. Ein in mehrfacher Hinsicht gewichtiges Buch bereichert die regionale Literaturlandschaft in der Stadt Düren und der Region: Auf 468 Seiten befassen sich Beiträge von verschiedenen Autorinnen und Autoren mit der „Industriekultur: Düren und die Nordeifel“. Vor der ersten Präsentation des Buches im Dürener Stadtmuseum versammelten sich die Autorinnen und Autoren mit Herausgeber Walter Buschmann sowie mit Verleger und Mit-Initiator des Buches, Bernd Hahne, auf Einladung von Bürgermeister Paul Larue im Sitzungssaal des Rathauses.
Der Bürgermeister würdigte den Einsatz von Bernd Hahne, der sich seit Jahrzehnten um die Wahrung und Pflege des Geschichtsgedächtnisses der Stadt Düren bemüht und maßgeblich ehrenamtlich an der Gründung und dem Aufbau des Stadtmuseums beteiligt war. „Auf dem Hintergrund der fast völligen Zerstörung der Stadt vor 75 Jahren ist es hier besonders wichtig, nach dem eigenen Herkommen zu fragen, das für die Identität einer Stadt wichtig ist.“, erklärte der Bürgermeister.
Bernd Hahne dankte den Autorinnen und Autoren, die ihre Beiträge ebenfalls ehrenamtlich geschrieben haben, und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung des Buchprojektes.
„Ein schwerwiegendes Brikett!“, scherzte Herausgeber Professor Dr. Walter Buschmann, als er Bürgermeister Paul Larue, von dem ein Beitrag über die Geschichte des Papiermuseums im Buch enthalten ist, das erste druckfrische Exemplar überreichte. Der Professor führt als Lehrbeauftragter für Industriedenkmalpflege im Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege/Historische Bauforschung der RWTH Aachen eine Veranstaltungsreihe zu Industriegeschichte und Industriedenkmale des Rheinlandes durch. Sechster Tagungsort war Düren.
Das sei ausschließlich der Verdienst von Bernd Hahne, der ihn davon überzeugt habe, in Düren zu tagen, betonte Walter Buschmann. „Düren hat einen wichtigen Beitrag zur Industriekultur geliefert, nicht nur die Stadt selbst, sondern auch das Umland“, erklärte der Herausgeber. Aus der Tagung sind viele der Beiträge im Buch hervorgegangen, von Walter Buschmann mit eigenen Beiträgen ergänzt. Dieser lässt keinen Zweifel daran, dass das gewichtige Buch „keine erschöpfende Darstellung der Industriekultur von Düren und der Region“ ist. „Es fehlen noch Themen und Autoren.“ Dem Veranstalter und den Tagungsteilnehmern hat es in Düren aber so gut gefallen, dass sie 2020 erneut wieder in der Rurstadt ohne „h“ tagen werden, diesmal zum Thema Rheinisches Revier. „Düren ist eine kleine Stadt, aber eine sehr lebendige“, erklärte Professor Walter Buschmann und lobte besonders die Urbanität auf den Plätzen.
Co-Autor Horst A. Wessel, unter anderem außerplanmäßiger Professor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, setzte noch ein Lob obendrauf, indem er lebhaft betonte, dass aus Düren und der Eifel viele Impulse für die Industriekultur in das Ruhrgebiet gelangt seien und Familiennamen wie Schoeller, Hoesch und Poensgen auch heute noch überregional weithin bekannt sind.