Düren. Sabine Kieven, Integrationsbeauftragte der Stadt Düren, ist begeistert: „Es ist toll, was Sie gemacht haben und wie Sie sich in Corona-Zeiten nicht unterkriegen lassen!“ begrüßt sie die Vertreterinnen der beiden Frauenvereine: Asifa Chaudhry, Dürener Vorsitzende der bundesweit tätigen muslimischen Frauenorganisation „Lajna Imaillah“, sowie Ayse Tosun und Sumayra Ince von der NRW-weit agierenden Frauenplattform des Ideal Bildungsvereins. Beide Frauenvereine haben mit Beginn der Corona-Krise Anfang April begonnen, den vielfältigen Nachfragen nach Masken nachzukommen und mit ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern eine große Anzahl davon herzustellen.
Die muslimische Frauenorganisation „Lajna Imaillah“ der Ahmadiyya Muslim Jama“at Deutschland KdöR führt in Düren viele Aktionen durch und hat sich unter anderem die Weiterbildung von Frauen zur Aufgabe gemacht. Auf die schnell ansteigende Nachfrage nach Masken reagierte die Organisation im April mit der Herstellung einer großen Stückzahl. Das Material wurde gespendet, erzählt Asifa Chaudhry, teilweise von der Zentrale der Organisation in Frankfurt, teilweise von der Caritas. 3500 Masken wurden inzwischen von acht ehrenamtlich tätigen Frauen genäht und an unterschiedliche Institutionen verteilt, wie AID (Ankommen in Düren), Caritas, Seniorenheime, Obdachloseneinrichtungen und zahlreiche Dürener Schulklassen, zum Beispiel der Pesch-Schule, der Grundschule St. Bonifatius sowie der Nikolausschule. Als nächstes sollen die rund 150 Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Joachim mit Masken ausgestattet werden.
In der Frauenplattform des Ideal Bildungsvereins sind 13 Frauen aktiv, die seit Anfang April das Erstellen von über 2000 Masken ehrenamtlich organisiert haben. „Wir haben ein Team gebildet“, sagt Ayse Tosun. „Eine war für Koordination, eine für Logistik, eine andere für den Einkauf zuständig.“ Es gab eine Gruppe von Frauen und Männern, die den Stoff zuschnitten, andere, die daraus die Masken nähten. „So waren wir effektiver:“ Auch Kinder haben mitgeholfen, die Gummibänder zuzuschneiden. Die meisten der Frauen sind Mütter, haben genäht, obwohl sie zu Corona-Zeiten, die Kinder zuhause betreuten. Mit ihrem Einsatz und ihrer Hilfsbereitschaft wollen die Mütter ihren Kindern ein ansteckendes Vorbild sein, sagen sie.
Sumayra Ince berichtet von einem neuzugewanderten Ehepaar aus Hürtgenwald, das bei der Aktion tatkräftig mitmachte, auf einer alten Nähmaschine innerhalb von zwei Tagen 100 Masken nähte und ungeduldig auf Materialnachschub für die nächsten Masken wartete. „Es ist faszinierend, was kleine Aktionen bewirken können“, sagt Sumayra Ince.
Alle drei Frauen betonen, dass es für sie ein wichtiges Anliegen ist, der Gesellschaft, in der sie leben, etwas zugeben, zum Wohlbefinden anderer beizutragen. Für sie ist es ein kleines Dankeschön, ein Beitrag der Hilfsbereitschaft. „Wenn ich abends sagen kann: Ich habe gemacht, was ich konnte, bin ich zufrieden“, sagt Ayse Tosun.
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