Die Geschäftsführerin berichtete zunächst, wie das Krankenhaus Düren dank großer Flexibilität und Teamgeist der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Herausforderungen dieser Krise angenommen und gemeistert habe. „Viele kleine Umbauten, die räumliche Verlagerung von ganzen Abteilungen, die Einführung zahlreicher Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen – das alles ging in unglaublichem Tempo und reibungslos“, blickte Kathleen Büttner-Hoigt zurück. Ein eigenes Zentrum für Infektiologie und Krankenhaushygiene zu haben, habe sich als Glücksfall herausgestellt. Auch die sehr hohe Bereitschaft zur Impfung beim Krankenhaus-Personal (rund 95 Prozent) sei von großer Bedeutung dafür gewesen, dass nun die Corona-Situation im Krankenhaus Düren schon seit dem Frühjahr äußerst ruhig ist.
Prof. Schröder konnte als Verantwortlicher für die Intensivmedizin aus erster Hand über die Fortschritte und die aktuellen Entwicklungen in der Behandlung von Covid-19-Patienten berichten. „Wir waren hier in der Region ein Hotspot und mussten ganz schnell sehr viel lernen“, blickte Schröder zurück. Heute gebe es viele Erkenntnisse, zum Beispiel über das „Weniger ist mehr“ beim invasiven Beatmen von Covid-19-Patienten, die die Überlebensraten auch bei den Schwersterkrankten deutlich verbessert hätten.
Wie dieses Lernen und das neu gewonnene Wissen schnell und flächendeckend zur Verfügung gestellt werden kann, ist für Staatssekretär Rachel eines der wichtigsten Themen. Er nannte als Beispiel das Bündeln von medizinischem Knowhow und die massive Unterstützung für die deutschen Impfstoffhersteller, mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung die schnelle Entwicklung massiv gefördert habe. Jetzt nehme das Ministerium die Medikamente gegen Covid-19 in den Blick und fördere exzellenzorientiert die weitere Entwicklung mit einem 300-Millionen-Euro-Programm.
Ein Kern, vielleicht der Kern der Entwicklung ist für Thomas Rachel die digitale Vernetzung als Grundlage für den so wichtigen Wissenstransfer in der Medizin. Umso erfreuter war der Christdemokrat, als Kathleen Büttner-Hoigt und Prof. Schröder über die zahlreichen renommierten Projekte berichteten, an denen das Dürener Krankenhaus als Schwerpunktversorger der Region bereits beteiligt war und ist. Schon seit 2014 ist die Dürener Klinik mit dem Uniklinikum Aachen und weiteren Universitätskliniken erfolgreich in telemedizinischen Projekten engagiert, die Spezialwissen aus den Unikliniken in den Partnerkrankenhäusern verfügbar machen und so das für Patienten und Angehörige belastende Verlegen in vielen Fällen überflüssig machen. „14 sehr gut ausgebildete Intensivmediziner nutzen in unserem Haus die telemedizinischen Möglichkeiten. Damit erreichen wir für unsere Patienten in Düren ein sehr hohes Niveau“, sagt Prof. Schröder.
Beteiligt sei die Intensivmedizin des Krankenhauses Düren auch an einem universitäten internationalen Projekt zur digitalen Erfassung von Covid-19-Patientendaten, die mit Algorithmen ausgewertet und für die Entwicklung neuer Handlungsstrategien nutzbar gemacht werden. Für Staatssekretär Rachel sind diese Kooperationen „einer der wichtigsten Katalysatoren für neues medizinisches Wissen“. Dass das Krankenhaus Düren daran so aktiv mitwirke, freue ihn sehr, sagte der Dürener Bundestagsabgeordnete.