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Ein Modell des alten Stadttheaters für das Haus der Stadt

Bei der Enthüllung gibt Erbauer Josef Winthagen (r.) einen Einblick in die Entstehung des Modells des alten Dürener Stadttheaters. Bürgermeister Frank Peter Ullrich und die Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Düren, Verena Schloemer, sind beeindruStadt Düren


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„Meine Frau konnte mir sogar noch genau sagen, auf welchem Platz sie damals im echten Theater gesessen hat“, sagt Josef Winthagen mit leuchtenden Augen beim Blick auf das Modell des ehemaligen Dürener Stadttheaters vor ihm. 

Das hat er in liebevoller Detailarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten selber gebaut – über 500 Stunden hat der bald 90-Jährige daran gearbeitet.

„Meine Frau habe ich in dieser Zeit oft nur zum Essen oder zu den Nachrichten im Fernsehen gesehen“, berichtet Winthagen schmunzelnd. Seine Gattin neben ihm nickt, ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht, wissend, wie sehr das Projekt ihrem Mann am Herzen gelegen hat. Beinahe wäre es allerdings gar nicht erst gestartet worden. 

Josef Winthagen hatte schon im Frühjahr 2020 ein Modell des alten Stadttheaters gebaut, das jetzt im Stadtmuseum Düren zu besichtigen ist. Bei einer ersten Anfrage ein Jahr später ließ er die Leiterin von Düren Kultur, Gabriele Gellings, abblitzen. „Er sagte damals, dass das Modell für das Stadtmuseum aufgrund seines Alters das letzte gewesen sei, was er hätte bauen wollen“, erinnert sich Gellings. „Das fanden wir sehr schade, haben es aber natürlich akzeptiert.“ Umso überraschender war dann knapp zwei Monate später ein Anruf Winthagens im Haus der Stadt: „Da teilte er uns mit, dass er es sich doch noch einmal überlegt hätte und schon an einem neuen Modell des Stadttheaters arbeite“, sagt die Leiterin von Düren Kultur.

Dieses Modell hat jetzt eine neue Heimat in einer Glasvitrine im Haus der Stadt gefunden. Josef Winthagen hat es der Stadt gestiftet. Auf ein Honorar für seine Arbeitsstunden und die Materialkosten hat er ausdrücklich verzichtet. Als Dankeschön erhalten er und seine Frau aber lebenslangen freien Eintritt zu Veranstaltungen des Theater Düren und einen Kunstdruck des Hauses der Stadt. 

„Danke an Josef Winthagen, dass er unser Gedächtnis der Stadt ist“, sagt Bürgermeister Frank Peter Ullrich. „Mit seinen Modellen macht er das alte Düren sichtbar und erfahrbar. Wir haben das alte Stadttheater, ein tolles Haus und in ganz Deutschland bekannt, verloren. Aber an den Modellen können wir viele Details von früher erkennen. Winthagen bringt die Erinnerungen und hält sie lebendig.“