Sie soll das Aushängeschild des Strukturwandels in der Stadt Düren werden: Die Modellfabrik Papier. Nach langer Planungsphase kann es jetzt wirklich an die Umsetzung gehen. „Ende Dezember wurden die letzte Hürde beseitigt und die Finanzierung der Forschung in der Modellpapierfabrik offiziell genehmigt“, so der Dürener Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel (CDU).
Das zuständige Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) informierte seinen langjährigen Forschungsstaatssekretär, Thomas Rachel, der die Modellfabrik nachhaltig unterstützt hatte, mit den Worten: „Das Bund-Länder-Koordinierungsgremium hat das ‚Forschungscluster Modellfabrik Papier‘ als neue Bundesmaßnahme mit Strukturstärkungsmitteln am 20. Dezember 2022 beschlossen. Der Förderbeginn ist für die erste Jahreshälfte in 2023 geplant.“ Nachdem das Genehmigungsverfahren in den letzten Monaten etwas ins Stocken geraten war, „ist das jetzt der Durchbruch“, freut sich der direkt gewählte Dürener Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel.
Das vorgesehene Gebäude sei natürlich nicht ausreichend. Entscheidend sei vielmehr, dass „Forschung in der Modellfabrik Papier in Düren stattfinden kann und mit elf Millionen Euro vom BMBF finanziert wird“, so Thomas Rachel. Auf diese Weise könne die klimaneutrale Papierherstellung durch Einsparung von 80 Prozent des spezifischen Energieverbrauchs in der Papierfertigung erforscht und vorangetrieben werden.
Ziel sei es, den Fortbestand des Papierproduktionsstandortes im Rheinischen Revier sowie im Kreis Düren mit rund 10.000 direkten und indirekten Beschäftigten und darüber hinaus in Deutschland zu sichern. „Hier wird die Zukunftsfähigkeit industrieller Arbeitsplätze gerade in unserer Region konkret gesichert“, betont der Christdemokrat.
Mit der Modellfabrik Papier gGmbH soll Dürens erstes Forschungszentrum entstehen und zwar im Innovationsquartier am Bahnhof mit rund 25 Mitarbeitenden. Es werden sowohl Kompetenzen der Papierforschung als auch Grundlagenforschung in Querschnittsthemen wie Energie, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie gebündelt.
Das Projekt ist ein Bündnis zwischen der neu gegründeten Modellfabrik Papier gGmbH, rund 20 beteiligten Unternehmen, dem Forschungszentrum Jülich, weiteren Forschungsinstituten und
Hochschulen, der Wirtschaftsförderung der Stadt Düren (WIN.DN GmbH), dem Papiermuseum Düren und dem Spitzenverband Die Papierindustrie e.V.
Eingebunden sind alleine acht Forschungspartner (Modellfabrik Papier gGmbH; FH Aachen, Institut NOWUM-Energy am Campus Jülich; RWTH Aachen University, Institut für Textiltechnik; TU Darmstadt, Institut für Makromolekulare Chemie und Papierchemie sowie Institut für Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik; TU Dresden, Institut für Naturstofftechnik; Forschungszentrum Jülich, Institut für Pflanzenwissenschaften; Papiertechnische Stiftung Heidenau).Gefördert wird die Modellfabrik Papier insgesamt mit einer Summe von rund 40,8 Millionen Euro aus Strukturstärkungsmitteln des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen.