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Realschule Wernersstraße übergibt Dokumente aus der Vergangenheit an das Stadt- und Kreisarchiv

(v.l.n.r.:) Schulleiter Jürgen Momma und seine Konrektorin Waltraud Wagner übergaben Dokumente, Videos und Dias aus der Vergangenheit der Realschule Wernersstraße an Dedim Saglam und Daniel Schulte vom Stadt- und Kreisarchiv.Stadt Düren


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„Es ist verboten, Knallkörper im Schulgebäude bei sich zu führen oder sie gar zur Explosion zu bringen. Zuwiderhandlungen werden mit erheblicher Strafe belegt!“ 

Oder: „Unter euch befinden sich einige, die sich auf den Toiletten wie Schweine benehmen. Seit einiger Zeit beobachten wir solche Verschmutzungen und Zerstörungen an unseren Toiletten, dass wir bald keine Reinigungsfrauen mehr finden, die bereit sind, so etwas noch sauber zu machen.“  

Schmunzelnd betrachtet Jürgen Momma das Schulbuch der Realschule Wernersstraße aus den 70er Jahren in seinen Händen: „Die Probleme von damals kennen wir auch heute noch, solche Durchsagen könnten wir auch im Jahr 2023 machen“, kommentiert der Schulleiter der Realschule Wernersstraße die Einträge. Seine Konrektorin, Waltraud Wagner, nickt, blättert ein paar Seiten weiter und findet den nächsten passenden Eintrag über Strafgebühren für verspätet oder nicht gegebene Bücher: „An den Themen hat sich wirklich nicht viel geändert“, sagt sie lachend zum Leiter des Dürener Stadt- und Kreisarchivs, Daniel Schulte, und übergibt ihm das Schulbuch.

Zusammen mit mehreren Kartons, unter anderem voller Protokollbücher von Lehrerkonferenzen, Chroniken, Schülerzeitungen, Videos, Dias und Abschlussstammblättern aus den 50er Jahren, findet das Schulbuch als Schenkung im Stadt- und Kreisarchiv seine neue Heimat. „Im Archiv sind die Unterlagen besser aufgehoben, als bei uns in der Schule“, erklärt Schulleiter Momma die Idee hinter der Aktion. „Und wir wissen, wo alles ist und können jederzeit darauf zugreifen.“ Dem stimmt Archivleiter Schulte voll und ganz zu. Denn Unterlagen aus Schulen seien auch wichtige Belege für den gesellschaftlichen Wandel: „Der fängt nämlich oft in den Schulen an. Diese Dokumente haben daher sozial- und kulturgeschichtlich einen ganz besonderen Stellenwert, weil sie zeigen, welche Schwerpunkte zum Beispiel in der Verwaltungshandlung wann und wo lagen.“

Daniel Schulte hofft, dass noch möglichst viele Schulen dem Vorbild der Realschule Wernersstraße folgen. Aus den Schulen gebe es im Stadt- und Kreisarchiv bisher nur sehr wenige Unterlagen. Vielen Schulleitungen sei nicht bewusst, dass analoge und digitale Dokumente aus den Schulen laut Schulvorschrift (BASS) nach bestimmten Aufbewahrungsfristen dem Archiv angeboten werden müssen, bevor sie vernichtet werden. „Die Schulen können sich sehr gerne jederzeit an uns wenden. Die Dokumente sind bei uns sehr gut aufgehoben und geschützt.“ Und bieten vielleicht auch in Zukunft den ein oder anderen Schmunzler beim Vergleich von Gegenwart und Vergangenheit.