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WVER: Erklärung des WVER zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms


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Wasserverband Eifel-Rur verurteilt die kriegsbedingte Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine – Umfangreiche Vorkehrungen sorgen für Talsperrensicherheit bei uns

Der Wasserverband Eifel-Rur ist Betreiber von sechs Stauseen in der Eifel, darunter die vom Volumen her zweitgrößte Talsperre in Deutschland, die Rurtalsperre Schwammenauel.

Mit großem Entsetzen und Abscheu haben wir zur Kenntnis genommen, dass im Zuge des verbrecherischen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Sperrbauwerk des Kachowka-Stausees zerstört wurde.

Die dadurch ungebremst nach Unterhalb strömenden Wassermassen gefährden Existenz und Leben von Zehntausenden von Menschen. Verstärkend kommen noch Gefahren hinzu, die dadurch entstehen, dass das Wasser des gestauten Sees auch als Kühlwasser für das Kernkraftwerk in Saporischja oder auch für landwirtschaftliche Zwecke benötigt wird.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Talsperre gezielt gesprengt wurde oder schon vorher entstandene Kriegsschäden zum Bruch führten. Als Talsperrenbetreiber sind wir schockiert und verurteilen sämtliche kriegerischen Handlungen, die Staubauwerke in Mitleidenschaft ziehen. Wasser darf nicht zur Waffe gemacht werden, um dubiose Kriegsziele zu erreichen. Ein Talsperrenversagen führt immer zu unkalkulierbaren Folgen. Leidtragende ist in jedem Fall die Zivilbevölkerung.

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat auch bei uns in der Region Besorgnis hervorgerufen. Dies spiegelt sich u.a. in entsprechenden Nachfragen aus den Medien. Die Menschen sind verunsichert, ob sich auch bei uns eine ähnliche Katastrophe ereignen könnte.

Eine vergleichbare Situation ist bei uns nicht vorstellbar, da Deutschland in das leistungsfähigste Verteidigungsbündnis der Welt eingebunden ist. Aber auch gegen andere Formen von Angriffen wie etwa durch Terroristen oder durch Hacker sind unsere Talsperren gewappnet. Neben der sowieso schon vorhandenen sehr robusten Bauweise der Absperrdämme und -mauern hat der WVER umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Talsperren sind auch gegen „natürliche“ Zerstörungen geschützt. Die Erdbebensicherheit unserer Anlagen ist gerade wegen ihrer Lage in der Eifel sehr hoch. Die Staubauwerke sind bis zu extremsten Erdbebenereignissen geschützt. Sie würden erst bei Ereignissen in Mitleidenschaft gezogen, bei denen es rundherum bereits stärkste Verwüstungen gäbe.

Der Wasserverband prüft seine Stauanlagen darüber hinaus im tagtäglichen Betrieb ständig auf Veränderungen, die eine Beeinträchtigung der Standsicherheit zur Folge haben könnten, in dem er umfangreiche Messungen in und rund um die Bauwerke durchführt. Außerdem erfolgt eine kontinuierliche Inaugenscheinnahme durch die Fachleute des Verbands. Regelmäßige ingenieurmäßige Vertiefte Überprüfungen sorgen ebenfalls für die Sicherheit der Staudämme und -mauern. Dabei besteht Berichtspflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden.

Mit all diesen Maßnahmen stellt der Verband sicher, dass seine Staubauwerke für die Menschen kein Risiko darstellen, sondern ihre Aufgaben erfüllen, die für uns Alle von Nutzen sind: Schutz der Unterläufe vor Hochwasser, Aufhöhung der Wasserführung der Unterläufe in Trockenzeiten, Bevorratung von Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung und den industriellen Bedarf, Energiegewinnung auch umweltfreundliche Art und nicht zuletzt auch Stauseen als Orte der Erholung, und, wo möglich, des Wassersports.