Zum Schuljahr 2026/2027 wird auch an den Grundschulen in Stadt und Kreis Düren der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz schrittweise umgesetzt. An den Schulen müssen daher viele neue Plätze in den offenen Ganztagsschulen eingerichtet werden.
Alle Beteiligten stehen vor einer großen Herausforderung, die sie nur gemeinsam angehen können und möchten, wie sie jetzt auf einer „Fachveranstaltung Rechtsanspruch OGS“ noch einmal betonten. Eine wichtige Erkenntnis des Fachtages sei, dass an vielen Standorten der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz nur durch die gemeinsame Raumnutzung von Vormittag und Nachmittag umzusetzen ist.
Zum Fachtag eingeladen hatte die Stadt Düren unter anderem die Vertreterinnen und Vertreter der offenen Ganztagsschulen, die Leitungen der Grund- und Förderschulen, der Schulverwaltungsämter und der Bauämter in Stadt- und Kreis Düren. In einer Talkrunde zu Beginn gaben Vertreterinnen und Vertreter der Stadt- und der Kreisverwaltung eine kurze Einführung in das Thema „Rechtsanspruch OGS“ und diskutierten den aktuellen Stand der OGS-Betreuung und deren Ausbaus in Stadt und Kreis Düren. Anschließend zeigte Dr. Karin Kleinen vom LVR-Landesjugendamt Rheinland in einem Vortrag mögliche Planungswege für den OGS-Ausbau auf, bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachveranstaltung in Arbeitsgruppen über Herausforderungen für Schulen als Lern- und Bildungsorte im Ganztag und mögliche Lösungsansätze diskutierten. Im Anschluss äußerten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Talkrunde noch einmal zu den Ergebnissen und gaben einen ersten Ausblick auf die weiteren Schritte.
„Der Ausbau des OGS-Angebots ist eine sehr wichtige Aufgabe, der wir uns alle gemeinsam zu stellen haben“, betonte Bürgermeister Frank Peter Ullrich am Ende der Fachveranstaltung. „Gerade auch mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit gilt es, gute Lösungen zu finden.“ Dass das nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, davon war auch Elke Ricken-Melchert, Dezernentin für Jugend und Soziales beim Kreis Düren, überzeugt: „Ich sehe uns in einer Verantwortungsgemeinschaft, in der gemeinsam zwischen Schulen, den freien Trägern, den Kommunen und dem Jugendamt partnerschaftlich und auf Augenhöhe bestmögliche Lösungen für die Kinder in Stadt und Kreis Düren geschaffen werden können. Ganz im Sinne unserer Präventionsstrategie „Gut aufwachsen im Kreis Düren“.“
Neben den pädagogischen Aspekten gelte es auch die baulichen Fragen gemeinsam anzugehen, machte außerdem Dürens Baudezernent Niels-Christian Schaffert deutlich: „Wir können nicht neben jede Schule noch eine zusätzliche OGS bauen. Da sprechen die Beteiligten nicht mit einer Stimme – noch nicht!“ Auch Christopher Löhr, Dezernent für Generationen und Demografie der Stadt Düren, sah in den räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen, die an vielen Standorten eine gemeinsame Nutzung von Räumen nötig mache, eine große Herausforderung für alle Beteiligten: „Gleichzeitig bietet sich uns aber auch die große Chance, dass Schule und OGS zu einem Ganzen zusammenwachsen.“ Die Wichtigkeit einer Verzahnung von Vor- und Nachmittag betonte auch Beatrix Wollgarten, Schulrätin des Schulamtes des Kreises Düren.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachveranstaltung sprachen sich dafür aus, die Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen und dann den aktuellen Stand der Umsetzung des OGS-Ausbaus in den einzelnen Städten und Gemeinden erneut zu beraten. Ergebnisse dazu sollen Arbeitsgruppen liefern, die jetzt in jeder Kommune gebildet werden und sich regelmäßig treffen sollen. Stadt und Kreis Düren begleiten den Prozess in einer gemeinsamen Koordinierungsgruppe und unterstützen bei der Entwicklung pädagogischer Raumkonzepte. Die Ergebnisse der Veranstaltung sowie weitere Inhalte zum OGS-Ausbau werden in Zukunft laufend vom Regionalen Bildungsbüro online zur Verfügung gestellt.