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Zustand des Dürener Bahnhofs: Rachel kritisiert erneut die Deutsche Bahn

Thomas Rachel zeigt Farben am Dürener Bahnhof (Foto: Thomas Rachel)


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Der Dürener Bahnhof wird 150 Jahre alt, aber er befindet sich „weiterhin in einem unerfreulichen Zustand“. Das findet Thomas Rachel (CDU) deshalb „besonders ärgerlich“. Der Bundestagsabgeordnete des Kreises Düren hat sich deshalb schon mehrmals an die Deutsche Bahn gewandt und Verbesserungen gefordert. Nun hat er erneut Werner J. Lübberink, dem Konzern-Bevollmächtigen der Bahn für NRW, einen Brief geschrieben und „mehrere konkrete Punkte bemängelt. In seinem Antwort-Schreiben macht die Bahn feste Zusagen, deren Umsetzung ich auch in den nächsten Wochen und Monaten genau im Blick behalten werde.“

Lübberink hat geantwortet und eine Reinigungsaktion mit Vegetationspflege angekündigt. Im Kampf gegen Graffitis wurden die Wände bisher übermalt. Jetzt sollen noch im Mai die bisherigen Übermalungen in denkmalgerecht passenden Farbtönen erneut werden. Das äußere Erscheinungsbild des Bahnhofgeländes soll auch verbessert werden, indem überquellende Müllbehälter eingehaust werden.

Für die Modernisierung des Bahngebäudes ist ein 3D-Modell als Planungsgrundlage angekündigt. Bezüglich des Empfangsgebäudes gab es ein Ausschreibungsverfahren, nach dem ein Architekturbüro beauftragt wurde.

Ein weiteres Thema ist der Fernverkehr. Die neuen ICE-Halte in Düren könnten wegen „der aktuellen Baustellen- und Fahrzeugsituation“ nur schrittweise umgesetzt werden, teilt Lübberink in seiner Antwort an Rachel mit. Immerhin soll die Beschilderung der dazugehörigen Gleise bald verbessert werden. Rachel kündigt an, die Entwicklung im Blick zu behalten.

Das Antwortschreiben der Deutschen Bahn an Thomas Rachel (CDU), 2. Mai 2024

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 16. April.

Sie sprechen in Ihrer Anfrage den Bahnhof Düren sowie die Fernverkehrsanbindung von Düren an. Auf beide Punkte möchten wir im Folgenden näher eingehen.

Das Erscheinungsbild unserer Bahnhöfe nachhaltig zu verbessern, ist für uns ein zentrales Anliegen, an dem wir intensiv mit verschiedenen Maßnahmen und auf unterschiedlichen Ebenen arbeiten. Die Aktivitäten im Rahmen des von Ihnen beschriebenen Programms „Schöner ankommen“ bilden hierfür in Düren den Rahmen, um mit einem ganzheitlichen Ansatz dauerhafte Verbesserungen zu erzielen. Größere Modernisierungsmaßnahmen sind darüber hinaus in Bauprojekten bei uns in der Planung.

Für eine kurzfristige Verbesserung des Erscheinungsbildes haben wir bereits Anfang des Jahres den Einsatz der Sicherheitspersonale angepasst, um mit diesen einen besseren Effekt zu erzielen. Wir entsenden regelmäßig unser Graffititeam nach Düren und haben auch Aktivitäten hinsichtlich der Müllproblematik angestoßen. Ihr Schreiben nehmen wir zum Anlass, ergänzend eine konzentrierte Reinigungsaktion in Kombination mit Vegetationspflege anzustoßen und auch den Einsatz des Graffititeams weiter zu forcieren.

Gerne möchten wir nachfolgend auf die von Ihnen genannten Themen im Einzelnen eingehen:

  • Die Stadt Düren, die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) und die DB InfraGO AG arbeiten weiterhin intensiv an der Planung für das Empfangsgebäude Düren. Das umfangreiche Ausschreibungsverfahren für die Objektplanung wurde durchgeführt und ein Architekturbüro beauftragt. Mit allen Beteiligten wurde der Bestand umfassend besichtigt, die Bestandsuntersuchungen sowie die Bauteilöffnungen festgelegt, beauftragt und befinden sich aktuell in der Umsetzung. Auf Basis der Bestandsuntersuchung und der Bauteilöffnungen erfolgt im nächsten Schritt die Erstellung des 3D-Modells als moderne digitale Planungsgrundlage. Darüber hinaus erfolgt aktuell die weitere Abstimmung und Konkretisierung des Nutzungs- und Planungskonzepts zusammen mit der Stadt Düren (insbesondere der Denkmalpflege) als Grundlage der Objektplanung und der Fachplanungen.
  • Parallel arbeiten Stadt und DB an den Vorbereitungen des 150-jährigen Jubiläums des Bahnhofs Düren. Hier sind neben der Darstellung der Geschichte des Bahnhofs auch Vorträge und Führungen in Abstimmung.
  • Die Wiederherstellung des exakten Farbtones bei den überstrichenen Graffitis ist uns leider – wie Sie zurecht bemängeln – noch nicht gelungen. Dies werden wir kurzfristig im Laufe des Monats Mai 2024 nachholen.
  • Für das Bahnsteigdach am Dürener Bahnhof befindet sich ein Modernisierungsprojekt in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung, die im Jahr 2025 in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz abgeschlossen sein soll und mit der Erlangung des Baurechts endet. Für die bauliche Umsetzung sind sogenannte Sperrpausen erforderlich. Dies sind Zeiten, in denen kein Zug fährt und gefahrlos gearbeitet werden kann. Sperrpausen müssen langfristig im Voraus geplant werden, da sie mit den regionalen, bundesweiten und internationalen Eisenbahnverkehren sowie dem Baugeschehen auf der Schiene in Einklang zu bringen sind. Aktuell befinden sich Sperrpausen für 2027 in Abstimmung, diese sind aber noch nicht final bestätigt. Zudem ist neben den Sperrpausen auch eine erfolgreiche Vergabe der Bauleistungen im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung notwendig. Machbare kurzfristige, kleinere Reparaturen werden unabhängig davon selbstverständlich weiterhin umgesetzt.
  • Ihrem Hinweis zur mangelnden Beschilderung der Gleisabschnitte an den Fernverkehrsgleisen gehen wir nach und stehen zur Klärung der Soll-Vorgaben im konzerninternen Austausch. Eine entsprechende Umsetzung wird nach Klärung unmittelbar angestoßen.
  • Der Beschwerde des an den Rollstuhl gebundenen Bahn-Nutzers möchten wir ebenfalls gerne nachgehen. Wir benötigen für eine Klärung jedoch weitere Details und würden uns freuen, wenn Sie uns hierzu genauere Eckdaten Verfügung stellen können. Der Bahnhof Düren ist nicht mit Servicepersonal besetzt, daher müssen wir über unsere Mobilitätsservicezentrale im konkreten Fall erfragen, was zu den geschilderten Umständen geführt hat, die wir natürlich bedauern und künftig vermeiden wollen.
  • Was die Müllproblematik angeht, müssen wir leider immer wieder feststellen, dass in den am Bahnhofsgebäude zur Verfügung gestellten Sammel-Müllbehältern Fremdabfall entsorgt wird, so dass es zum Überlaufen der Behälter kommt. Um dem entgegenzuwirken, wurde vor wenigen Tagen eine abschließbare Einhausung der Müllbehälter beauftragt, deren Umsetzung wir bis spätestens Ende Juli erwarten.

Sehr geehrter Herr Abgeordneter, wir teilen das in Ihrem Abschlusssatz genannte, gemeinsame Anliegen, das Erscheinungsbild der Bahn sowie des Bahnhofs in Düren zu verbessern. Dafür unternehmen wir – wie oben geschildert – umfangreiche Aktivitäten. Im Folgenden möchten wir Sie noch zur Anbindung des Bahnhofs Düren an unseren Fernverkehr informieren.

Die nur schrittweise Realisierung der neuen ICE-Halte in Düren ist der aktuellen Baustellen- und Fahrzeugsituation geschuldet. Seit dem 20. April 2024 halten aber nun fast alle angekündigten ICE-Verbindungen in Düren. Lediglich das ursprünglich bereits für den Fahrplan 2024 geplante Zugpaar ICE 1052/1053 wird den Bahnhof in Düren auch weiterhin ohne Halt passieren müssen. Dies liegt am eingesetzten Fahrzeugtyp. So kommt aktuell bei diesen beiden Verbindungen ein langer ICE 1-Zug mit 14 Wagen zum Einsatz, der nicht an die vorhandenen Bahnsteige im Bahnhof Düren passt. Aus Sicherheitsgründen kann bei diesem Zugpaar daher vorerst kein Personenhalt in Düren erfolgen. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 soll aber nach derzeitigem Planungsstand ein kürzeres ICE-Modell auf der Linie eingesetzt werden, sodass Düren dann auch mit diesem dritten ICE-Zugpaar zukünftig noch besser an das Fernverkehrsnetz angeschlossen wird.

Vom 5. August 2024 bis voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember entfällt allerdings temporär jeweils eine ICE-Verbindung von Berlin nach Aachen (ICE 758) sowie eine ICE-Verbindung von Aachen nach Berlin (ICE 1051) jeweils mit Halt in Düren auf dem gesamten Laufweg.

Grund dafür ist das bundesweite Ziel unserer Fernverkehrstochter DB Fernverkehr AG, temporär besonders verspätungsanfällige Verbindungen aus dem Fahrplan zu nehmen, um die schwierige Lage im Gesamtnetz zu stabilisieren. Diese ist insbesondere von zahlreichen geplanten und ungeplanten Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Infrastruktur geprägt. Die daraus resultierenden Verspätungen und Umleitungen werden auch auf andere Züge (z. B. wegen Personalübergängen oder verlängerten Bahnsteigbelegungen) übertragen. So können auch außerhalb der hochausgelasteten Strecken, Angebotsanpassungen notwendig werden – zumindest dort, wo den Fahrgästen ausreichende Alternativverbindungen zur Verfügung stehen. Im Fall von Düren sind das zahlreiche ca. 30-minütige Nahverkehrsverbindungen nach Köln mit ICE-Anschluss nach Berlin. Darüber hinaus bleibt eine tägliche (Ausnahme: samstags in Richtung Berlin) ICE-Direktverbindung Aachen-Düren-Berlin je Richtung (ICE 756 und ICE 657) auch weiterhin erhalten.

Die Stadt Düren ist über diese Angebotsanpassung bereits direkt von der DB Fernverkehr AG informiert worden.

Sollten Sie Rückfragen oder grundsätzlichen Gesprächsbedarf haben, so können Sie sich gerne an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Deutsche Bahn AG
Werner J. Lübberink