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WVER: Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof in Linnich umfassend saniert

WVER: Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof in Linnich umfassend saniert


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Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof in Linnich umfassend saniert

Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof am Standort Linnich erweitert, modernisiert, den Standards der Arbeitsstättenverordnung angepasst und energetisch optimiert. Damit zeigt der Verband, dass er am Standort in Linnich auch in der Zukunft festhält. Der erweiterte Bauhof wurde heute offiziell eingeweiht.

WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert betonte nicht nur die Tatsache, dass man für das Team des Bauhofs modernste Arbeitsbedingungen und einen energetisch fortschrittlichen Gebäudekomplex geschaffen habe. Die Aufgaben des Bauhofs, die meistens unbeobachtet verrichtet würden, habe aber „eine extrem hohe Bedeutung für die Öffentlichkeit, für die Verbandsmitglieder.“

Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, pflichtete angesichts der Wichtigkeit der Arbeit des Bauhofs etwa bei der Betreuung von Hochwasserschutzanlagen und dem naturnahen Gewässerausbau dem Vorstand bei: „Deswegen ist es angemessen, auch die Arbeitsstätte entsprechend aufzurüsten, die Werkstatt und den Fuhrpark so auszustatten, dass die Kolleginnen und Kollegen gut arbeiten können.“

Marion Schunck-Zenker betonte als Bürgermeisterin der Stadt Linnich die gute Zusammenarbeit mit dem WVER und dankte der Bauhofbelegschaft für ihre Arbeit, von der auch die Stadt profitiere. „Durch diese Investition wird der Standort in unserer Stadt etabliert und gibt auch Sicherheit.“

Aufgaben des Bauhofs

Der Bauhof ist dem Unternehmensbereich Fließgewässer zugeordnet. Die hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich zunächst einmal um die Unterhaltung der in der Zuständigkeit des WVER befindlichen Fließgewässer. Dazu gehören die Sicherung der hydraulischen Leistungsfähigkeit etwa durch Entnahme von Unrat, aber auch die Entfernung von Aufwuchs in Flüssen und Gewässern, wo diese ansonsten zu Ausuferungen führen könnten. Ebenso werden Durchlässe freigehalten, etwa von Verrohrungen unter Wegen und Straßen durch Sedimententfernungen oder die Beseitigung von Schwemmgut an Rechenanlagen, die Verrohrungen schützen sollen. Regelmäßige Kontrollfahrten zur Inspektion neuralgischer Punkte sind ebenfalls täglicher Bestandteil der Arbeit des Bauhofpersonals. Außerdem steht es bei Hochwasserereignissen auch als Bereitschaft zur Verfügung, um im Bedarfsfall einzugreifen.

Im Bereich des Hochwasserschutzes gehören zu den Aufgaben des Bauhofs auch der Betrieb sowie die Überwachung und Pflege von Hochwasserrückhaltebecken sowie von WVER-eigenen Schutzdeichen und Dämmen.

Im Rahmen der Gewässerunterhaltung werden zudem in Eigenregie kleinere Maßnahmen der Gewässerrenaturierung vorgenommen, die unsere oft von Menschen begradigten Fluss- und Bachläufe wieder in einen naturnahen Zustand zurückversetzen.

All diese Aufgaben tragen zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bei. Angesichts des Klimawandels und der dadurch bewirkten Änderungen des Witterungsverhaltens nimmt gerade auch der Schutzgedanke an Bedeutung zu.

Die genannten Aufgaben machten eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Bauhofs erforderlich.

Bisherige Genese des Bauhofs

Am jetzigen Standort gab es bereits vor Gründung des Wasserverbands Eifel-Rur einen kleinen Bauhof, der noch von einem der Rechtsvorgänger des WVER, dem Rurwasserverband, Ende der 1980er Jahre errichtet wurde. Er bot damals Platz für sechs Mitarbeiter und ihre Arbeitsmaterialien.

Nach der Übernahme durch den WVER entschied sich dieser, den Bauhof in Linnich beizubehalten und weitere Standtorte aus Heinsberg und Geilenkirchen zu integrieren. Dadurch kam es zur Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus, da nun mehr Mitarbeiter und Arbeitsmaterialien unterzubringen waren.

So kam es 1998 zu einer ersten Erweiterung. Dabei wurden auch Büroräume und der Sanitärbereich vergrößert.

Die zunehmenden Aufgaben führten jedoch zur Erkenntnis, dass ein weiterer Ausbau vonnöten war. So konnte auf einem benachbarten Grundstück, dass von der Firma Gelsenwasser erworben wurde, im Jahre 2017 eine weitere Fahrzeughalle errichtet werden, die den Anforderungen eines modernisierten Fuhrparks entspricht.
In diese wurde vorausschauend bereits ein 150 m³ fassender Tank für einen Eisspeicher eingebaut.

Umbau ab Juli 2021

Ab Juli 2021 begannen dann weitere Umbaumaßnahmen, um den inzwischen 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu bieten.

Diese umfassten:

  • Aufteilung Gebäude in zwei funktionale Bereiche: Werkstatt- und Sozial-Bürobereich
  • Umbau und Erweiterung der Sanitär- und Umkleideräume mit Trennung des Schwarz-Weißbereiches und separatem Trocknungsraum für Arbeitskleidung entsprechend der gewachsenen Mitarbeiterzahl; hinzu kommt ein Aufenthaltsraum mit Küchenzeile
  • Ertüchtigung der Werkstatt u.a. mit separater, neuer Montagegrube
  • Energetische Optimierung des Gebäudes durch Isolierung der Gebäudehülle und Einbau einer Heiz-/Kühltechnik über Eisspeicher und Fotovoltaik
  • Ertüchtigung der EDV-Anlage, Umbau eines Schulungsraums und Anlage von Fluchtwegen nach den jetzt gültigen Vorschriften

Funktionsweise der umweltfreundlichen Eisspeichertechnik der Heiz- und Kühlanlage

Zentrales Element der Anlage sind ein Eisspeicher und eine Wärmepumpe. „Heizen mit Eis“ funktioniert nach folgendem Grundprinzip: Die Wärme aus der Wärmepumpe wird im kalten Wasser/ Eis bevorratet und dann zum Temperieren = Heizen genutzt. Hierbei wird ein temperiertes Wasser-Glykol-Gemisch durch Leitungen in den Eisspeicher geschickt. Dieses entzieht dort dem Wasser Wärme, so dass es friert. Bei der Eisbildung wird sehr viel Energie freigesetzt. Die Energiemenge ist so hoch wie die, die verbraucht würde, um das Wasser von 0° auf 80 ° Celsius zu erhitzen.
Diese frei gewordene Energie wird wiederum durch eine Leitung mit dem Wasser-Glykol-Gemisch zur Wärmepumpe zurück transportiert, dort verdichtet und zum Heizen genutzt.
Durch Umkehrung des Funktionsprinzips kann die Gesamtanlage auch zum Kühlen der Räume im Sommer genutzt werden.

Für den elektrischen Betrieb des Gebäudes wird mit Photovoltaik gewonnener Strom genutzt. Die vorhandene Gasheizung dient zur Sicherheit für Spitzlastzeiten oder mögliche Ausfälle.

Kosten des Projekts

Die Gesamtkosten des Projektes -Fahrzeughalle und Umbau Bauhof- belaufen sich auf 5,5 Millionen Euro.

Da der Bauhof seine vielfältigen Aufgaben an allen Gewässern in seinem Zuständigkeitsbereich verrichtet, werden die Kosten entsprechend anteilig auf die kommunalen Beitragsgruppen und die betroffenen Kreise verteilt.