Die Stadt Düren sieht sich bekanntlich als Stadt der Märkte und hat mit der Annakirmes ein weiteres großes Highlight. Doch wie viel kosten die von der Stadt organisierten Veranstaltungen Frühlingsfest, Maimarkt/Maikirmes, Annakirmes, Herbstmarkt und Weihnachtsmarkt überhaupt und wie werden sie finanziert? Dazu liefert eine Beschlussvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss am 2. Juli nun interesssante Einblicke. Die wesentlichen Erkenntnisse aus den Zahlen: Die Events sind deutlich unterfinanziert und eine Lösung ist schwierig.
Veranstaltungen nur zur Hälfte finanziert
Diese eigenwirtschaftliche durchgeführten Veranstaltungen unterliegen dem Kommunalabgabengesetz. Das bedeutet im Grundsatz, dass die Kosten eigentlich zu 100% gedeckt werden müssen. Davon ist die Stadt Düren aktuell jedoch weit entfernt. Kalkulierten Gesamtkosten von 1,389 Millionen Euro stehen für das Jahr 2025 Einnahmen in Höhe von rund 678.000 Euro entgegen. Daraus ergibt sich ein Kostendeckungsgrad von gerade mal 60%. Wenn man die Unterdeckung, also die finanziellen Lücken aus den Vorjahren, mitrechnet, liegt der Wert gerade mal bei 49%.
Zu den Kosten gehören Ausgaben für Dienstleistungen und Beschaffungen (z.B. Sanitäts- und Sicherheitsdienst, Energie und Wasserverbrauch, Aktionen), die nach städtischen Angaben im Vergleich zum Jahr 2022 um 80% gestiegen sind. Hinzu kommen interne Ausgaben der Verwaltung u.a. für Personal, wofür eine Koststeigerung um 48 % angegeben wird. Nicht einberechnet sind die Werbekosten für die Annakirmes und Sicherheitsmaßnahmen.
Am teursten ist 2025 die Annakirmes mit 470.000 €, gefolgt vom Weihnachtsmarkt (144.000 €), Maimarkt/Maikirmes (52.000 €) sowie Frühlingsfest und Herbstmarkt mit jeweils 17.000 €).
Einnahmen durch Standgelder begrenzt
Die Einnahmen ergeben sich im Wesentlichen durch die Standgelder, die aus den Entgeltordnungen für die einzelnen Veranstaltungen hervorgehen. Hier ist ein wesentliches Problem zu erkennen. Denn bei den Märkten ist es immer schwieriger, genug Händler anzulocken. Daher verzichtete die Stadt beim Weihnachtsmarkt der letzten beiden Jahre auf Standgelder. Auch bei der Annakirmes (und in kleinerem Umfang bei der Maikirmes) wurden die Schwierigkeiten in den letzten Jahren immer deutlicher. Angesichts der vielen konkurrienden Veranstaltungen möchte die Stadt ungern die Standgelder erhöhen.
Einsparungen wären ansonsten nur durch eingeschränkte Leistungen oder eine kürzere Veranstaltungsdauer und damit verbundenen geringeren Personalkosten möglich. Daher soll in der Ratssitzung eine Abweichung vom Grundsatz der Kostendeckung beschlossen werden.
Die Kosten und Einnahmen im Überblick
Laut Beschlussvorlage gibt es folgende Kosten und Einnahmen für die städtischen Veranstaltungen. Zu Maimarkt und Maikirmes werden nur unvollständige Zahlen genannt.
Kosten gesamt | davon Unter-deckung (Verluste aus Vorjahren) | davon tatsächliche Ausgaben | Erträge | Kosten-deckung mit Vorjahres-verlusten | |
---|---|---|---|---|---|
Frühlingsfest | 48.000 € | 16.000 € | 17.000 € | 9.500 € | 20% |
Maimarkt/Maikirmes | 52.000 € | 51% | |||
Annakirmes | 782.000 € | 45.000 € | 470.000 € | 525.000 € | 69% |
Herbstmarkt | 78.000 € | 32.000 € | 17.000 € | 6.500 € | 8% |
Weihnachts-markt | 348.000 € | 140.000 € | 143.000 € | 57.000 € | 15% |