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Zum zweiten Mal auf dem WM-Podium

Motocross-WM in Lommel


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Auf den letzten Metern haben Tim Prümmer und sein französischer Beifahrer Rodolphe Lebtreton ein ohnehin schon starkes Wochenende bei der Motocross-Seitenwagen-Weltmeisterschaft im belgischen Lommel sogar noch veredelt: In der letzten Runde konnte das Gespann des MSC Kleinhau die niederländischen Leferink-Brüder Tim und Sem doch noch einmal überholen. Mit Platz fünf im ersten Lauf und Platz vier im zweiten reichte es hauchdünn in der Endabrechnung zu Platz drei. Punktgleich mit den Leferinks. Aber da das Resultat des zweiten Laufs bei Punktgleichheit mehr zählt, standen die Kleinhauer am Ende auf dem Podium.

Der erfolgreiche letzte Angriff hat auch Auswirkungen auf die Weltrangliste: Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton haben die niederländischen Brüder auch hier überholt. Nach dem schwarzen Wochenende in Polen vor 14 Tagen, das für das MSC-Gespann mit einem Ausfall, einer Muskelverletzung bei Tim Prümmer und dem Abrutschen von Platz sechs auf acht endete, sind die beiden jetzt wieder zurück auf sechs – genau einen Punkt vor den Leferink-Brüdern. „Für uns ist das was ganz Besonderes, hier auf dem Podium zu stehen“, sagte Tim Prümmer nach dem Rennen. Einerseits, weil ein Erfolg im Nachbarland für den deutschen Fahrer und seinen französischen Beifahrer emotional wertvoll sei. Aber auch, weil das Gespann sich nach dem schmerzhaften Wochenende in Polen stark zurückgemeldet hat. Und vor allem aufgrund der Unterstützung aus dem eigenen Fan-Lager. „Wir hatten einen großartigen Rückhalt. Deswegen fühlt sich das so gut an“, sagte Tim Prümmer deswegen.

Das Gespann des MSC Kleinhau hat bei seinem zweiten Ritt auf Podium sein größtes Ziel endlich wieder umsetzen können: Sie wollten zwei Rennen unfall- und pannenfrei durchziehen. Diese Konstanz war ausschlaggebend. Viele andere Spitzenteams hatten im tiefen Sand von Lommel mehr Probleme. In beiden Läufen waren Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton gut aus dem Startgatter gekommen und langen zwischenzeitlich auf Platz zwei. Halten konnten sie die Position beide Mal nicht. Das schmälert die Zufriedenhalt mit dem Resultat keinesfalls. Angesichts einer immer noch beeinträchtigten Oberschenkel-Muskulatur bei Tim Prümmer nach dem Unfall in Polen ist das Ergebnis um so höher zu bewerten. Erst recht, weil das Kleinhauer Gespann auf den letzten Metern noch einmal das Stehvermögen hatte und erfolgreich attackieren konnte.

Zwei Teams waren stärker: die amtierenden Weltmeister Marvin Vanluchene und Glenn Janssens (Belgien), die sich mit den niederländischen Bax-Brüdern Etienne und Robbie ein episches Duell lieferten. Die Bax-Brüder, bis zur vergangenen Saison ein Weltklasse-Team, starteen 2024 nicht mehr international. Bis auf das Rennen in Lommel, das ihre Abschiedsvorstellung sein sollte. Paltz eins im ersten Rennen und Platz zwei im zweiten: Die belgischen Weltmeister hatten nur die Nase vorne, weil sie im zweiten Durchlauf schneller waren. Und zwar in beeindruckender Manier: Nach einer völlig verpatzen Qualifikation am Samstag rollten sie beide Male das Feld von hinten auf und führen die WM-Wertung jetzt, nach sechs von zehn Rennwochenenden, erstmals in dieser Saison an.

Rennwochenende Nummer sieben steigt am 13. und 14. Juli im westfranzösischen Iffendic.