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Baubeginn des Retentionsbodenfilter an der L 11 bei Hürtgenwald-Brandenberg


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Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt in Hürtgenwald-Brandenberg einen Stauraumkanal mit obenliegendem Abschlag sowie eine Pumpstation. Das Pumpwerk befördert eine maximale Mischwassermenge (Abwasser und Regenwasser) von bis zu 15 l/s zunächst in Richtung der Ortslage Bergstein, von wo aus es anschließend zur Kläranlage Düren-Merken weiterfließt. Bei starken Regenfällen und infolgedessen einem Mischwasseranfall von mehr als 15 l/s füllt sich der Strauraumkanal. Ist das Stauraumvolumen des Kanals von 154 m³ jedoch erreicht, kommt es zum Abschlag von mit Regenwasser verdünntem Abwasser in ein namenloses Gewässer sowie den Quellbereich des Macherbachs. Das namenlose Gewässer selbst mündet nach ca. 470 Metern direkt in den Macherbach. Der ganze Bereich ist Teil des Flora-Fauna-Habitat-Gebiets (FFH-Gebiet) „Kalltal und Nebentäler“. Der Macherbach selbst mündet in den Tiefenbach, ein Nebengewässer des potenziellen Lachslaichgewässers Kall.
Zwar ist das Abwasser durch das Regenwasser stark verdünnt und es setzen sich auch Stoffe im Stauraumkanal ab, aber trotzdem handelt es sich bei dem Überlauf immer noch um Abwasser.

Zum Schutz des Quellbereichs und des FFH-Gebietes hat der WVER in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden den Bau eines Retentionsbodenfilters am Abschlag des Stauraumkanals geplant. Bei dem geplanten Bodenfilter handelt sich um ein Erdbecken mit einer Fläche von 350 Quadratmetern und einem Volumen von 900 Kubikmetern, dem das verdünnte Abwasser aus dem Stauraumkanal bei viel Regen zugeleitet wird. Im Becken befindet sich Filtersand, der mit Schilfpflanzen bepflanzt wird (es sieht in etwa aus wie ein Reisfeld). Durch die Filterschicht werden Verschmutzungen zurückgehalten. Außerdem siedeln sich dort Mikroorganismen an, die das Abwasser zusätzlich reinigen. Damit werden Feststoffe zurückgehalten und Schadstoffe abgebaut. Wenn das Mischwasser aus dem Stauraumkanal den Retentionsbodenfilter durchflossen hat, wird es auf diese Weise gefiltert und durch ein Drainagesystem gedrosselt in das namenlose Gewässer eingeleitet. So wird durch den Bodenfilter neben einem Rückhalt der im Mischwasser enthaltenen Stoffe eine Verringerung der Überlaufhäufigkeit und der Heftigkeit der Einleitung erreicht. Dies trägt zu einer deutlichen hydraulischen und stofflichen Entlastung des Gewässersystems bei.

Der Retentionsbodenfilter wird ab Mitte Mai hinter dem Ortsausgang Brandenberg neben der L11 in Richtung Bergstein in Hanglage errichtet. Zu Beginn der Baumaßnahme wird eine halbseitige Sperrung der L11 notwendig, so dass es temporär zu einer Einschränkung des Fußgänger- und Radverkehrs in diesem Bereich kommen wird. Eine entsprechende Verkehrsführung mit einer Ampel wird eingerichtet. Die Fertigstellung des RBF ist für Sommer 2026 geplant.