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Falscher Polizist und falscher Neffe erbeuten jeweils fünfstellige Beträge


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Betrüger brachten einen 61-Jährigen dazu, ihnen mehrere tausend Euro in bar zu überreichen. Bei einer 92 Jahre alten Frau ergaunerten falsche Polizeibeamte ebenfalls eine hohe fünfstellige Summe, dazu Schmuck und Gold.

Als ein 61 Jahre alter Mann aus Düren am gestrigen Montag Besuch von seinem Neffen bekam, fragte er ihn, wie es mit dem Kauf seiner neuen Wohnung aussehe. Der Neffe war verwirrt; er hatte nicht vor, eine neue Wohnung zu kaufen. Kurz darauf wurde beiden klar, dass der 61-Jährige am vorherigen Donnerstag Opfer eines Trickbetrügers geworden sein musste. Eine männliche Person hatte am 16.05.2019 mit unterdrückter Nummer bei dem Senior angerufen und sich als dessen Neffe ausgegeben. Durch geschicktes Fragen vermittelte er dem Opfer das Gefühl, viel über ihn zu wissen und erschlich sich so sein Vertrauen. Er gab vor, Bargeld für den Kauf einer Eigentumswohnung zu brauchen. Man einigte sich auf fünfstellige Summe, die noch am selben Tag in bar an eine Frau, vorgeblich Angestellte einer Bank, übergeben werden sollte. Der Dürener ging zu Bank, hob das Geld ab und traf sich um 15:30 Uhr in der Renkerstraße in Lendersdorf-Krauthausen mit der vermeintlichen Bankangestellten, um ihr den Betrag zu überreichen. Die Frau war etwa 20 Jahre alt, hatte dunkle Haare und gebräunte Haut, war circa 1,65 m groß und schlank. Die trug eine getönte Sonnenbrille, eine Jeanshose, eine blaue Jacke und eine hellgraue Strickmütze.

Ebenfalls zum Opfer eines Betruges wurde eine 92-jährige Frau aus Langerwehe, die telefonisch von einem Mann kontaktiert wurde, der sich als Hauptkommissar Bach von der Kriminalpolizei in Düren ausgab. Angeblich habe man kürzlich Gauner festgenommen, die ein Notizbuch mit sich führten, in dem die Adresse der Geschädigten mit dem Hinweis vermerkt war, dass sie allein sei, man bei ihr leichtes Spiel habe und dass sie über ein Schließfach mit viel Bargeld und Schmuck verfüge. Da diese Informationen auf die 92-Jährige zutrafen, schenkten sie dem Mann Glauben. Er sagte weiter, dass der Verdacht bestehe, dass der Inhalt des Schließfachs gegen Fälschungen ausgetauscht worden war. Das wollte man nun um 13:45 Uhr bei ihnen Zuhause durch einen Kollegen persönlich kontrollieren lassen. Bis dahin solle man auf keinen Fall telefonieren, um die Leitungen für die Polizei freizuhalten. Tante und Nichte taten wie geheißen und holten Schmuck, Bargeld und Gold aus dem Schließfach. Bis zum Eintreffen des falschen Polizisten hielt man die Nichte durch ein weiteres Telefonat lange am Handy, sodass sie nicht die Möglichkeit hatte, die echte Polizei unter der 110 zu verständigen.

Pünktlich um 13:45 Uhr ließen die beiden dann den vermeintlichen Polizeibeamten in die Wohnung, der den Inhalt des Schließfachs in Augenschein nahm. Als die Nichte ihn nach seinem Dienstausweis fragte, erwiderte dieser als verdeckter Ermittler nicht über einen solchen zu verfügen, beruhigte die Frau aber mit einem selbstangefertigten „Sicherheitsprotokoll“, das er ihr überreichte. Dann ließ er sich die Sachen von den Frauen in eine Stofftasche packen, nahm sie zur vorgeblichen weiteren Prüfung mit und sagte, dass er alles bis 19:00 Uhr wieder zurückzubringen würde. Als dies nicht geschah, verständigten die 92-Jährige und die 67-Jährige schließlich die richtige Polizei. Diese sicherte Spuren am Tatort. Der falsche Polizeibeamte wird als 175 cm großer, 40 Jahre alter, schlanker Mann mit großen Füßen beschrieben. Er hatte ein schmales Gesicht, eine lange dünne Nase und trug eine Jeanshose, eine blaue Blousonjacke und eine grün-beige Baseballkappe mit dem Aufdruck einer amerikanischen Sportmannschaft. Er entfernte sich schnellen Schrittes in Richtung der Straße „Auf dem Hiebchen“.

Zeugen, die die Übergabe möglicherweise beobachtet haben oder sonstige Hinweise im Zusammenhang mit den beiden Vorfällen geben können, werden gebeten, die Leitstelle der Polizei unter der Rufnummer 02421 949-6425 zu informieren.

Die Polizei warnt immer wieder eindringlich vor diesen und anderen fiesen Betrugsmaschen. Unser Rat bei Anrufen dieser Art: sofort auflegen und über 110 die Polizei verständigen und niemals Auskünfte zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen am Telefon geben! Bitte informieren Sie unbedingt ältere Menschen in ihrem Umfeld. Diese werden leider gezielt und derzeit wieder vermehrt als Opfer ausgewählt.