Der Volleyball-Bundesligist SWD powervolleys Düren steht vor einem besonderen Duell. Am Samstag um 19 Uhr tritt das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz im Pokal-Achtelfinale auswärts beim Zweitligisten TuS Mondorf an. Die Partie ist in vielerlei Hinsicht besonders.
Zum einen, weil die Anreise so kurz ist, dass das Spiel glatt als Lokalduell durchgeht. Mondorf liegt bei Bonn. Zweitens, weil die Gegner von Samstag sich kennen. Düren hat in der Vorbereitung ein Testspiel gegen den Zweitligisten bestritten. Beide Teams kennen sich aber auch abseits des Spielfelds. Außerdem ist Mondorf nicht irgendein Zweitligist, sonder der Meister der vergangenen Saison in 2. Liga Nord. Der TuS hat im Frühjahr allerdings auf den Aufstieg verzichtet. Auch aktuell ist Mondorf oben dabei, rangiert nach fünf Spieltagen auf Platz zwei. „Ich freue mich auf die besondere Stimmung, die uns dort erwartet“, sagt Murczkiewicz.
Besonderes Spiel für Mondorf
Eine besondere Stimmung – genau das wird passieren, verspricht Jakob Wächter. Er spielt für den TuS und kennt gleichzeitig Dürens Team bestens. Denn er gehört zum festen Team an Kommentatoren, die die Liveübertragung der Dürener Heimspiele im Bounce House auf www.spontent.tv mit ihrer Expertise bereichern. Unschwer zu erkennen ist er an seiner Kappe, die mit dem Logo des TuS bestickt ist. „Die Vorfreude bei uns ist riesig“, sagt der Mittelblocker. Mit ein wenig Wehmut in der Stimme fügt er hinzu, dass er nicht auf dem Feld stehen kann. Ein verletzter Finger hindert ihn daran. Trotzdem hofft er darauf, dass die Hardtberghalle voll ist. Das war sie auch schon, als die Mondorfer im Frühjahr um Platz eins in Liga zwei gespielt und gewonnen haben.
„Wir wollen gucken was geht“, sagt Wächter. Das gilt sportlich für das Duell mit den favorisierten Dürenern. Und auch sonst, was den vorsichtigen Blick in Richtung Liga eins angeht. Ob und wann der Aufstieg beim TuS ein Thema sein könnte – dazu will sich der Mittelblocker nicht äußern. Er zuckt mit den Schultern – und lächelt. Mit Blick auf das Spiel verrät er, dass sein Team sich wohl fühlt in der Außenseiterrolle, die es am Samstag inne hat. „Favorit zu sein liegt uns nicht sonderlich. Das Pokalspiel gegen Düren wird eine andere Sache.“
Hardtberghalle – da war doch was?
Hardtberghalle, da war doch was? Das denken sich die Dürener Fans, die schon ein Stück weit länger dabei sind. Es geschah am 18. Januar 2006, einem Mittwochabend. Genauer gesagt an einem späten Mittwochabend. Damals spielte Düren in der Champions League und traf auf das Superstar-Ensemble von Sisley Treviso. Die Partie musste in der Hardtberghalle ausgetragen werden, weil die Arena Kreis Düren belegt war. Treviso war mit einem Privatflugzeug angereist und hoffte auf ein kurzes, schnelles Spiel, um noch am Abend vom Flughafen Köln/Bonn aus Richtung Heimat jetten zu können. Dürens Volleyballer machten den Weltstars einen Strich durch die Rechnung, weil sie nach 23 Uhr über einen 3:2-Sieg jubelten. Treviso strandete im Nachtflugverbot und konnte erst am nächsten Morgen abheben – einer der besonderen Momente der Dürener Volleyball-Geschichte. „Ich werde im Moment häufiger auf dieses Spiel angesprochen. Daran merke ich, dass sich noch viele Leute an die Partie erinnern“, sagt Björn-Arne Alber, heute Co-Trainer bei den SWD powervolleys. Damals stand er als Spielmacher auf dem Feld.
Für Alber spielt das heute keine große Rolle mehr. Zwar könne er sich noch an die über 40 Punkte erinnern, die der damalige Hauptangreifer Heriberto Quero erzielte. Aber heute ist das Pokal-Duell mit Mondorf für ihn viel wichtiger und Treviso nicht mehr als eine nette Erinnerung. „Mondorf wird das Spiel feiern. Und sie werden mutig spielen. Ich freue mich darauf“, sagt der Co-Trainer. Düren dagegen muss sich gegen einen angriffslustigen Gegner und viel Euphorie auf den Rängen behaupten. Denn im Gegensatz um 18. Januar 2006 tritt das Team von der Rur bei seinem zweiten Pflichtspiel in der Hardtberghalle nicht als Außenseiter an.