Kommunen müssen ihre Verantwortung ernst nehmen und in der stationären Gesundheitsversorgung zu einem starken Player werden.
Liest man die Medienberichterstattung über die Dürener Krankenhauslandschaft, macht sich eine große Sorge über eine mögliche Gefährdung der flächendeckenden Versorgung breit. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser St. Elisabeth-Krankenhaus in Jülich und das St. Josef-Krankenhaus in Linnich sowie des Krankenhauses Düren scheint prekär zu sein. Der DGB-Kreisverband Düren-Jülich fürchtet eine ungesteuerte Schließung von Krankenhäusern, was ein Verlust an Daseinsvorsorge und Arbeitsplätzen für den gesamten Kreis Düren bedeuten würde.
Grundsätzlich leiden Krankenhäuser in Deutschland an einer strukturellen Unterfinanzierung. Infrastruktur und Leistungen müssen konstant vorgehalten werden. Doch an vielen Stellen fehlt die Gegenfinanzierung. Ohne eine auskömmliche Kostenerstattung von Seiten der Krankenkassen und des Staats wird sich die Abwärtsspirale nicht aufhalten lassen. „Wir brauchen dringend eine echte Reform der Krankenhausfinanzierung. Einsparungen zu Kosten bereits jetzt überarbeiteter Pflegekräfte darf es nicht mehr geben“, so Ulrich Titz, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Düren-Jülich und weiter „Gesundheit ist keine Ware. Wir dürfen das Gesundheitssystem keinen Marktprinzipien unterwerfen“. Dazu kommt, erläutert der Gewerkschafter: „Befinden sich Kliniken in privater Hand, wird die Art der medizinischen Versorgung vor Ort zu oft durch privates Gewinnstreben geleitet, zum Nachteil der Patienten. Daher plädiert der DGB-Kreisverband Düren-Jülich, mehr Krankenhäuser in öffentliche Trägerschaft zu bringen und bereits bestehende öffentliche Trägerschaften zu stärken. Der Bund sollte einen Fonds auflegen, um Länder und Kommunen dabei zu unterstützen. „Nur so kann eine an den Interessen der Patient*innen orientierte Behandlung sichergestellt werden,“ ergänzt Titz. „Wir befürworten eine stärkere Einbringung des Kreises bei den Krankenhäusern in Linnich und Jülich und eine strategische Kooperation mit dem Krankenhaus Düren. Über diesen Weg kann die wohnortnahe Grund- und Regelversorgung sichergestellt werden, bei gleichzeitiger Spezialisierung des medizinischen Angebots auf den Kreis verteilt. Wenn es um die Rettung der Krankenhäuser geht, muss eine intensive Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Kommunen an erster Stelle stehen,“ fügt Heinz Peltzer, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes an und erklärt mit Nachdruck: „Ein Verkauf von Krankenhäusern in Teilen oder in Gänze an gewinnorientierte Klinikkonzerne sollte von den Entscheidungsträgern nicht in Betracht gezogen werden.“