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Innovativer Neubau der KiTa Sonnenschein

Modell der KiTa Sonnenschein Birkesdorf vorne (Foto: Stadt Düren)


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Der Neubau der KiTa „Sonnenschein“ in Birkesdorf ist ein besonderes Herzensprojekt der Koalition Zukunft.

Das Projekt verkörpert wie kaum ein anderes das Hauptanliegen der Koalition: Heute in Düren die Weichen für eine gute Zukunft zu stellen. Gute Entwicklungschancen für Kinder und nachhaltiges Wirtschaften und Bauen sind dabei zwei wichtige Wege für alle Koalitionsfraktionen. Die Koalition stellte den entsprechenden Prüfauftrag, das Bauamt entwickelte die Idee. Herr Hollenbeck, Architekt in Diensten der Stadt, lieferte erste Entwürfe.

Bedarf, ist das wirklich notwendig?

Und wie! Viele neue KiTa-Plätze werden in Düren dringend benötigt. Allein im U3-Bereich rechnet das Jugendamt in den nächsten Jahren mit einem Anstieg der Nachfrage um 50%. Besonders im Dürener Norden ist der Bedarf an KiTa-Plätzen groß. Mit den geplanten Neubaugebieten wird der Bedarf weiter steigen. Die Erweiterungsmöglichkeiten der bestehenden KiTas sind bereits ausgeschöpft.

Standort, warum gerade dort?

Die Stadt Düren verfügt bereits über geeignete Flächen an der Festhalle. Grunderwerbskosten entfallen ebenso wie langwierige Suche oder Verhandlungen mit Grundstückseigentümern. Von Anfang an standen zwei Varianten zur Diskussion. Die Verwaltung hatte aus fachlicher Sicht die Variante Nr. 2, die Errichtung der KiTa auf dem Festplatz, empfohlen. Für die KiTa hätte dies einige praktische Vorteile, z.B. wäre die Anlieferung für die Küche optimal, der Außenbereich wäre etwas größer und hätte mehr Bäume. Gerade in heißen Sommern bedeutet dies mehr Kühle und frische Luft. Die Kinder hätten einen Blick auf den Sportplatz und gleichzeitig mehr Abstand zur Industrie. Bei Variante 2 hätte der Festplatz verlegt werden müssen. Damit waren die Schützen und andere Birkesdorfer Vereine nicht einverstanden. Sie sprachen sich klar gegen die Variante 2 aus.

Es fanden Informationsgespräche und ein reger Austausch statt. Die Proteste blieben, also beauftragte die Politik, die Verwaltung Variante 1 weiter zu verfolgen: Die KiTa liegt auf der Restfläche des alten Sportplatzes im Grünen mit Blick auf das Industriegebiet. Für die Schützen bleibt alles beim Alten.

Warum Modulbauweise?

Es ist schnell und kostengünstig. Vorgefertigte, standardisierte Teile werden in kürzester Zeit angeliefert und montiert. Die Vorfertigung erfolgt witterungsunabhängig in Hallen. Statik und Detailplanung werden bereits vor Produktionsbeginn zwischen Architekt und Modulhersteller abgestimmt. So steht vieles schon vor der Ausführung fest und die Kostensicherheit ist größer als bei konventioneller Bauweise.
Wenn der Bauantrag im November dieses Jahres eingereicht wird, kann nach der Ausschreibung im Januar 2025 mit dem Bau begonnen werden, schätzt das Fachamt. Die Fertigstellung könnte dann bereits im Dezember desselben Jahres erfolgen. 2 Millionen Euro sind im laufenden Haushalt bereits für das Projekt zurückgestellt. Insgesamt wird mit Baukosten von ca. 9,7 Mio gerechnet (7,5% Kostensteigerung bereits eingerechnet). Ein Großteil dieser Baukosten wird über die KiTa-Finanzierung des Landes gedeckt.
Die Module werden in Serie gefertigt und die Prinzipien können auf weitere KiTa-Neubauten in Düren übertragen werden. Dies ermöglicht weitere Einsparungen bei zukünftigen Planungen.

Rückseite der KiTa Sonnenschein. Foto: Stadt Düren

Was ist mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit?

Mit dem ökologischen Fußabdruck von Gebäuden unterscheidet man die Emissionen, die beim Bau, während der Nutzung und bei der Entsorgung entstehen. Der Holzmodulbau ist deutlich umweltfreundlicher als die herkömmliche Bauweise. So verursacht die Zementherstellung jährlich drei Milliarden Tonnen CO2, so der Weltklimarat. Das entspricht etwa zehn Prozent des von Menschen verursachtenTreibhausgases, und der Rohstoff Sand wird bereits knapp. Ein Neubau aus Holz ist ein CO2-Speicher und spart im Vergleich zu anderen Bauweisen bis zu über 50 Prozent der Treibhausgasemissionen.

Die Bundesregierung verfolgt eine Strategie zur Stärkung des Holzbaus. Die Energieversorgung soll durch Photovoltaik und Windenergie möglichst autark sichergestellt werden. Als sogenanntes Low-Tech-Gebäude kommt das Gebäude ohne Lüftung und Klimatisierung aus. Durch geschickte Bauweise kommen Licht und Luft von selbst ins Gebäude. Durch die Ausrichtung des Gebäudes nach Süden wird die direkte Sonnenwärme genutzt.

Der KiTa-Bau soll den Gedanken der Kreislaufwirtschaft bestmöglich berücksichtigen. Wird das Gebäude nicht mehr genutzt, werden die Module demontiert und das Material wiederverwertet. Mit dem Hersteller soll eine Rücknahmevereinbarung getroffen werden. Dies entspricht dem C2C-Prinzip„cradle to cradle“(von der Wiege zur Wiege) und spart Rohstoffe, Energiekosten und Emissionen.

Und was haben die Kinder davon?

Eine ganze Menge – auf zwei Etagen befinden sich jeweils 3 Gruppenräume von 50 Quadratmetern. Große Multifunktionsflächen in den Fluren bieten Raum für vielfältige Aktivitäten. Das Gebäude selbst ist Lernort. Die Dachfläche wird aktiv genutzt. Begrünung, Gewächshäuser und eine Photovoltaikanlage sind geplant. Ein besonderer Wunsch der Koalition ist die Installation einer kleinen Windkraftanlage. All dies bietet den Kindern viele Möglichkeiten, direkte Erfahrungen zu machen. Die Kinder sollen eine gesunde und nachhaltige Umwelt erleben. Pädagogische Raumgestaltung ist mehr als die Auswahl von Möbeln und Dekoration. Ebenso wichtig sind Aspekte wie Beleuchtung, Akustik, Farb- und Materialgestaltung und ein gesundes Raumklima.

Last but not least…

Eine ansprechende Architektur verschönert den Stadtteil. Das Konzept des KiTa-Neubaus in Birkesdorf ist in vielerlei Hinsicht zukunftsweisend und vereint viele Vorteile. Die Koalition Zukunft freut sich sehr, dieses Projekt auf den Weg bringen zu können.