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Anpassung an Hitze und Klimawandel: Stadt Düren plant neue Konzepte

Trinkbrunnen in der Josef-Schregel-Straße (Foto: Frank Reiermann)


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Die Auswirkungen des Klimawandels waren zuletzt auch in Düren wieder deutlich spürbar. Es wird immer heißer, was nicht nur die Natur belastet, sondern auch die Menschen gefährdet. Daher beschäftigen sich die politischen Gremien gerade mit gleich zwei neuen Konzepten. Die Koalition Zukunft hat einen Hitzeaktionsplan beantragt und es gibt ein umfangreiches Dokument namens Klimafolgenanpassungskonzept.

Hitzeaktionsplan mit Maßnahmen zur Abkühlung

Temperaturen nahe an 40° C wurden zuletzt auch in unserer Gegend gemessen. Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt, dass es immer mehr Todesfälle wegen Hitze gibt, von denen vor allem ohnehin schwächere Menschen betroffen sind.

Der von der Koalition bentragte Hitzeaktionsplan wird am 9. September im Ausschuss für Mobilität, Umwelt, Klimaschutz und zwei Tage später bei der Stadtentwicklung behandelt. Dabei sollen konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung und Vermeidung solcher hohen Temperaturen erarbeitet werden und auch in andere Planungen wie die Sozialarbeit einbezogen werden.

Die Koalition nennt Beispiele aus anderen Kommunen für solche Maßnahmen.

  • Sie fordert deutlich mehr als die bisherigen drei Trinkwasserbrunnen oder Wasserspender. Das würde auch obdachlosen Menschen helfen, wie das Sozialamt schon mal gezeigt hat.
  • Flächen, die sich besonders aufheizen und an denen sich viele Menschen in der Öffentlichkeit aufhalten, beispielsweise der Kaiserplatz oder Spielplätze, sollen mehr begrünt werden. Auch Fassaden von öffentlichen Gebäuden könnten begrünt werden.
  • An Hitzetagen soll es die Möglichkeit geben, sich nicht nur in der eigenen Wohnung in gekühlte Räume zurückzuziehen.
  • Außerdem soll es ein Hitzewarnsystem geben, beispielsweise als Newsletter an entsprechende Behörden und Einrichtungen.

Knapp 200 Seiten zur Klimaanpassung

Die genannten Ausschüsse beschäftigen sich außerdem mit einem sehr umfangreichen Dokument, das zusammen mit dem Kreis Düren erarbeitet wurde. Das Klimafolgenanpassungskonzept im sogenannten Cluster 1 umfasst fast 200 Seiten. Die Stadt Düren gehört ebenso dazu wie die Gemeinden Merzenich, Nörvenich und Vettweiß, also Kommunen mit einer hohen Siedlungsdichte und einer ausgeprägte Versiegelung.

Das Konzept zeigt zunächst eine Ist-Analyse mit für den Klimawandel relevanten Daten zu Temperaturen, Niederschlag, Vegetation und Waldbränden. Dann werden dreizehn Handlungsfelder definiert, in denen Maßnahmen umgesetzt werden könnten: Industrie und Gewerbe, Tourismus, Bauen und Wohnen, Wasserwirtschaft, Wald, Naturschutz, Stadtentwicklung, Energie, Landwirtschaft, Boden, menschliche Gesundheit, Katastrophenschutz sowie der Verkehr. Daraus entsteht eine Gesamtstrategie, die Ideen aus anderen Kommunen, bestehende Konzepte und Synergien beispielsweise mit dem Rheinischen Revier berücksichtigt. Außerdem werden die relevanten Akteure und Gruppierungen ermittelt, die die Maßnahmen umsetzen könnten.

Auf dieser Grundlage werden die Maßnahmen speziell für Kreis und Stadt Düren ausgearbeitet. Damit sie dauerhaft wirken, gibt es Strategien, um die Umsetzung zu verstetigen und zu kontrollieren. Am Ende wird noch die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem komplexen Thema behandelt.