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Rheinwasser­transportleitung: Zügige Verfahren im Kohle­ausstieg notwendig

Neuland Hambach Tagebau Hambach

Foto: Neuland Hambach


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Der vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist eine Kraftanstrengung für die gesamte Region. Mit der Beendigung des Tagebaubaubetriebs müssen ab 2030 die in den Braunkohlenplänen festgelegten Ziele für die Inwertsetzung von Inden, Garzweiler und Hambach erreicht werden. Dafür ist eine fristgerechte Fertigstellung der seit langem geplanten Rheinwasser­transportleitung eine notwendige Voraussetzung. Nur so kann der Struktur­wandel im Rheinischen Revier gelingen.

Keine Alternative zur Befüllung mit Rheinwasser

Die Flutung der Großtagebaue ist alternativlos, da für die Auffüllung der Braunkohlelöcher nicht ausreichend Abraum vorhanden ist. Die Füllung mit Rheinwasser sichert zudem eine gute Wasserqualität der späteren Ta­ge­bau­seen, die mit ihren weiträumigen Umfeldern der Region künftig große Vorteile bezüglich Erholung, Naturentwicklung und Lebensqualität bieten werden.

Entsprechende Planungen des Landes Nordrhein-Westfalen stehen bereits seit den 1990er Jahren. Im Zuge des aktuell laufenden Braunkohlenplanänderungsverfahrens der Be­zirks­re­gier­ung Köln gilt es, die Rheinwasser­transportleitung nun fristgerecht im Sinne des vorgezogenen Kohle­ausstiegs umzusetzen. Die interkommunale Neuland Hambach GmbH betont in dem Zusammenhang die Notwendigkeit zügiger Planungsverfahren und Umsetzung für das rund 45 Kilometer lange Wassertransportsystem.

„Die Tagebaue haben das Land über Jahrzehnte sicher mit Strom versorgt und damit den Grundstein für wirtschaftliches Wachstum in der gesamten Region gelegt. Die Menschen rund um die drei Tagebaue haben lange mit erheblichen Einschränkungen gelebt, jetzt gilt es, die vielzitierten Zukunftsräume zu schaffen. Dafür benötigen wir Planungssicherheit und zügige Genehmigungsverfahren, um die Zielmarke 2030 zu halten. Wir brauchen eine Gemeinschaftsleistung aller beteiligten Akteure für einen erfolgreichen Struktur­wandel“, so Neuland Hambach Geschäftsführer Boris Linden.

Die Region profitiert von attraktiven Folgelandschaften

Eine nachhaltig gestaltete Rekultivierung der durch die Tagebaue beanspruchten Flächen eröffnet nicht nur den Tagebauanrainern vielfältige Entwicklungsperspektiven. Eine Seelandschaft im Herzen des Rheinischen Reviers wird positive Effekte auf die Lebensqualität und Attraktivität der gesamten Region haben. Auch auf den Wirtschaftsstandort Rheinisches Revier dürften sich die drei Seen positiv auswirken. Der damit einhergehende Gewinn an Lebensqualität wird es zukünftig erleichtern, qualifizierte Arbeitskräfte in die Region zu holen bzw. sie hier zu halten. Hinzu kommt, dass das Rheinwasser zum Ausgleich des tagebaubedingt gesenkten Grundwasserspiegels benötigt wird. Ohne das Wasser aus dem Rhein würde die Normalisierung des Grundwasserspiegels Jahrhunderte dauern – mit entsprechenden Nachteilen und hohen Kosten.

Hintergrund Rheinwasser­transportleitung

Bereits 2019 hat der Braunkohlenausschuss der Be­zirks­re­gier­ung Köln eine unterirdische Trasse von Dormagen über Rommerskirchen bis zum Verteilwerk in Allrath beschlossen. Je nach Rheinpegel sollen ab 2030 bis zu 18 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die drei Röhren in Richtung Garzweiler und Hambach gepumpt werden. Zur Flutung des Tagebaus Hambach teilt sich das Röhrensystem in Allrath. Von Bedburg kommend transportieren dann zwei unterirdisch verlegte Rohre entlang des Speedways das Wasser Richtung Tagebau Hambach. Der Baubeginn der Rheinwasser­transportleitung soll 2025 sein. Am Tagebau Hambach ist ein öffentlich zugängliches Einleit- und Inszenierungsbauwerk geplant, das die Seewerdung sicht- und erlebbar machen und die touristische Attraktivität des Ortes erhöhen soll.

Quelle: Neuland Hambach