Düren. Bereits zum siebten Mal lud die Stadtbücherei Düren zur Bibliothekswoche ein. Zahlreiche Schulklassen waren der Einladung zu den geschlossenen Lesungen gefolgt und hatten ihre Spaß mit Simak Büchel und Manfred Theisen, Bilderbuch-Apps und Bastelaktionen. Ein Höhepunkt für die erwachsenen Besucherinnen und Besucher der Stadtbibliothek war die öffentliche Lesung mit Schauspieler und Hörbuchsprecher Wanja Mues. Rund 40 Gäste lauschten gespannt der Erzählung aus dem Bestseller von Ian McEwan „Maschinen wie ich“.
Gekonnt wechselte dabei Wanja Mues zwischen den Hauptfiguren Charlie, seiner Freundin Miranda und dem Androiden Adam hin und her. Zwischendurch erzählte und erläuterte er einzelne Passagen, denn McEwan lässt die Geschichte nicht dreißig Jahre in der Zukunft spielen, sondern im England der 80er Jahre unter Magret Thatcher. Zugleich packt McEwan noch einige technische Entwicklungen, wie selbstfahrende Autos mit in seine Geschichte. Der Autor schafft viele Erzählstränge, von denen Wanja Mues an diesem Abend jedoch nur die Beziehung der drei Protagonisten aufgreifen konnte. Immerhin dauert das Hörbuch elf Stunden.
Doch Mues ließ es sich nicht nehmen, dem neugierigen Publikum auch Einblicke in seiner Arbeit als Hörbuchsprecher zu geben. 80-120 Seiten seien schon ein guter Schnitt an einem Tag, manchmal sei nach zwei Stunden Schluss, da seine Sprechwerkzeuge verkrampfen. Sprich Kiefer und Zunge lahmen und die Stimme wird rau. Einen kleinen Seitenhieb Richtung Familie konnte er sich nicht verkneifen. Sein Bruder sei auch Hörbuchsprecher, so Mues. Der schaffe auch schon mal 200 Seiten an einem Tag, das sei aber kein Qualitätsmerkmal.
Dass dieser Abend, der wie alle anderen Veranstaltungen der Bibliothekswoche von der Sparkasse Düren finanziell unterstützt wurde, auf jeden Fall qualitativ wertvoll war, zeigte der anhaltende Applaus des Publikums.