Stefan Falter ist von seinem Amt als Cheftrainer beim Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren zurückgetreten. „Mein Fokus liegt im Moment auf meiner Gesundheit und nicht auf Volleyball“, begründet Falter seine Entscheidung. Die gesundheitlichen Probleme, die ihn schon Anfang 2019 zu einer längeren Pause gezwungen haben, sind erneut aufgetreten. „Ich kann im Moment nicht genug aufbringen, um eine so verantwortungsvolle Position wie die eines Cheftrainers auszufüllen. Deswegen ist es für mich eine Frage des Anstands der Mannschaft und mir gegenüber, diesen Schritt zu gehen“, sagt Falter.
Nachfolger Rafał Murczkiewicz
Die SWD powervolleys Düren haben die Trainerfrage schnell beantwortet. Falters bisheriger Assistent Rafał Murczkiewicz folgt ihm nach. „Ich habe den Verantwortlichen dazu geraten. Aus unserer Zusammenarbeit kann ich sagen, dass Rafał ein ausgewiesener Volleyball-Experte ist. Er macht klare Ansagen und hat eine klare Vorstellung von modernem Volleyball. Er ist der richtige Mann“, sagt Falter. Murczkiewicz stammt aus dem Land des Weltmeisters Polen und hat mehrere Stationen als Co-Trainer hinter sich. Zuerst in seiner Heimat, zuletzt bei den United Volleys Frankfurt. „Ich habe in dieser Zeit viel gelernt. Es war mein Ziel, irgendwann mal Cheftrainer zu sein“, sagt der 38-Jährige. „Aber natürlich habe ich mir nicht gewünscht, dass das unter solchen Umständen passiert.“
Weitere Zusammenarbeit gewünscht
Bei den Verantwortlichen der SWD powervolleys saß der Schock zunächst tief, als Falter in einer Besprechung den Wunsch äußerte, von seinem Amt zurückzutreten. „Das hat uns erst mal die Beine weggezogen“, erklärt Gesellschafter Erich Peterhoff. „Aber weil die Gesundheit wichtiger ist als Profisport, haben wir uns Stefans Entscheidung angeschlossen. Wir wünschen ihn nur das Beste.“ Zudem betonen Falter und der Verein, dass sie sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können. „In welcher Form das sein wird, müssen die kommenden Tage und Wochen zeigen“, sagt der sportliche Leiter Goswin Caro. „Aber wir wollen, dass er als Menschen und als Volleyball-Fachmann weiter ein Teil unseres Teams bleibt.“
Schwere Entscheidung
Das ist auch Falters erklärter Wunsch. „Ich will weiter dabei bleiben, wenn das möglich ist. Aber eine Rückkehr als Cheftrainer wird es erst einmal nicht geben. Dafür sind andere Themen für mich gerade wichtiger“, erklärt Falter, der auf drei Jahre als Co-Trainer und drei Jahre als Cheftrainer in Düren zurückblickt. „Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, dieses Team zu verlassen. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die eine so hohe Eigenmotivation hat und die so gut zu trainieren ist. Ich bin sicher, dass die Mannschaft in der neuen Saison viel erreichen wird. Ich wäre diesen Weg sehr gerne weiter mitgegangen. Als Cheftrainer wäre das aber nur möglich, wenn ich mich ganz dieser Sache widmen kann.“
Die Mannschaft zeigte sich betroffen nach dem Rücktritt ihres Trainers. „Das trifft uns alle sehr. Stefan ist eine Vaterfigur in unserem Team. Aber man muss seine Entscheidung für seine Gesundheit respektieren. Ich ziehe meinen Hut davor“, sagt Kapitän Michael Andrei. „Wir haben uns etwas aufgebaut. Stefan hat daran einen großen Anteil. Er hat dieses Team, das gerade so stark zusammenarbeitet, ins Rollen gebracht. Wir arbeiten jetzt auch dafür, dass wir für ihn eine gute Saison spielen können. Und wir hoffen, dass er weiter Teil unseres Teams bleibt“, erklärt Andrei.
TV-Hinweis: Die SWD powervolleys bestreiten am Freitag ab 17 Uhr ein Testspiel gegen das belgische Spitzenteam Knack Volley Roeselare. Das Spiel in Düren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es wird aber live auf der Seite www.sporttotal.tv übertragen.