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Gewerkschaften präsentieren sich am Tag der Arbeit auch online

DGB-Aktion zum 1. Mai in Düren


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Der Tag der Arbeit steht auch 2021 im Zeichen der Corona-Pandemie. Im Kreis Düren mussten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften, aufgrund der steigenden Inzidenzen auf die traditionelle Kundgebung und den Demonstrationszug durch die Dürener Innenstadt am 1. Mai verzichten.
Derweil wurden in einem großangelegten Rahmenprogramm sowohl regionale, als auch übergeordnete politische Themen diskutiert. Im Rahmen einer Fahrradtour durch Düren wurde beispielsweise von Pro Rad ein Mobilitätskonzept für Düren erläutert und in der LVR Klink vom Personalrat auf die Situation in der Alten- und Krankenpflege aufmerksam gemacht. Gleichzeitig erzeugten die Gewerkschaften in kleiner Runde am 1. Mai ein Standbild, welches die Stärke der Gewerkschaften herausstellt. „Gewerkschaften schaffen Gemeinschaft und Solidarität. Dies ist wichtiger denn je, denn der Ausweg aus der aktuellen Krise sowie die Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen in der Arbeitswelt und der Ge-sellschaft meistern wir nur gemeinsam – denn „Solidarität ist Zukunft“,“ erläutert Ludger Bentlage, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Düren-Jülich und stellt somit gleichsam das Motto des diesjährigen 1. Mai vor.
Der Gewerkschafter erläutert weiter: „Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas für gesellschaftliche Missstände, die Frage ist nur, was sich nach der Pandemie an diesen Missständen ändern wird.“ Er appelliert damit an die Verantwortlichen in Politik und in den Unternehmen schlechte Arbeitsbedingungen und Entlohnung wie etwa in der Pflege endlich entgegenzuwirken. Seiner Meinung nach braucht es eine nachhaltige Aufwertung von Dienstleistungsberufen und ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen in diesen Berufen, die in der Mehrheit von Frauen ausgeübt werden. Die Benachteiligung von Frauen zu überwinden muss ganz oben auf der politischen Agenda stehen.
„Auch in der Fleischwirtschaft haben wir gesehen wie ausbeuterisch Leiharbeit und Werkverträge sind. Das nach den massiven Corona-Ausbrüchen bei Tönnies eingeführte Arbeitsschutzkontrollgesetz scheint langerwartete Verbesserungen zu bringen. Dennoch, muss derzeit für einen NGG Tarifvertrag mit den Arbeitgebern gestreikt werden und ob es jetzt gelingt, endlich faire Arbeitsbedingungen durchzusetzen, hängt vor allem davon ab, ob die für den Arbeitsschutz zuständigen Behörden ihre Kontrollfunktion in den Schlachthöfen ausüben werden.“
Wem Klatschen alleine nicht reicht, dem empfiehlt Bentlage beispielsweise die Volksinitiative „Gesunde Krankenhäuser in NRW – für alle“ (www.gesunde-krankenhaeuser-nrw.de) oder die aktive Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft vor Ort.
In dieser Pandemie zeigt sich, wie wichtig die Aushandlung von betrieblichen und tariflichen Regelungen zur Bewältigung schwieriger Situationen im Rahmen von Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung durch Gewerkschaften und Beträte sind.
In Hunderttausenden von Betrieben wurden innerhalb kürzester Zeit Coronaschutzkonzepte entwickelt. Darüber hinaus sind Regelungen zu Kurzarbeit, zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes sowie zu Homeoffice getroffen worden, um auch in Zeiten der Pandemie möglichst gute Arbeitsbedingungen und Absicherungen für die Beschäftigten zu schaffen.
Wenn Bentlage vom Kurzarbeitergeld spricht, so spricht er vom „Impfstoff gegen Massenarbeitslosigkeit“.
Diese Krise hat viele Missstände sichtbar gemacht. Sie zeigt aber auch, dass eine Gesellschaft keine Zukunft hat, die keine Solidarität kennt, in der jede und jeder nur an sich denkt. „Wir müssen unser demokratisches System, gegen die, die am rechten Rand mobil machen, schützen, dafür braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung aller gesellschaftlichen Gruppen“ so der Gewerkschafter und weiter: „Genau mit dieser Botschaft gehen wir dieses Jahr nach draußen – am Tag der Arbeit heißt es: „Solidarität ist Zukunft!“

Quelle: DGB NRW