Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

WVER: WVER und IWW erhalten Förderbescheid zur wissenschaftlichen Begleitung des Wiederaufbaus in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

Bei der Übergabe der Förderbescheide an WVER und IWW: v. l. Prof. Holger Schüttrumpf, Institutsleiter des IWW, Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachen MdB vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER


Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Das Hochwasser im Juli 2021 hat in Nordrhein-Westfalen (NRW) an Erft, Inde, Vicht und Wupper sowie in Rheinland-Pfalz (RLP) an der Ahr zum Verlust von über 180 Menschenleben und ökonomischen Schäden von über 30 Mrd. Euro geführt. Damit zählt das Hochwasser 2021 neben der Sturmflutkatastrophe 1962 und dem Elbe-Hochwasser 2002 zu den größten Naturkatastrophen, die Deutschland nach 1945 getroffen haben. Im Jahr 2021 waren insbesondere Mittelgebirgsregionen sowie die Übergangsbereiche zum Flachland vom Hochwasser betroffen. Dies erklärt die schweren Schäden, die insbesondere in einigen Bereichen der Ahr, der Erft oder auch der Vicht aufgetreten sind.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem KAHR-Projekt „Wissenschaftliche Begleitung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Impulse für Resilienz und Klimaanpassung“ ein wissenschaftliches Begleitgremium eingesetzt, in dem Forschende unterschiedlicher Einrichtungen und Fachdisziplinen aus den Bereichen Hochwasserschutz, Stadt- und Raumplanung, Gebäudetechnologie, Natur- und Umweltrisiken sowie aus der Innovations- und Systemforschung zusammenarbeiten.

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Thomas Rachel MdB, überreichte heute die ersten zwei Förderurkunden an den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) und die RWTH Aachen.

„Ziel des Verbundvorhabens ist es, neuste Forschungserkenntnisse aus den relevanten Disziplinen direkt in den Wiederaufbau in den betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz einfließen zu lassen. Durch Verknüpfung mit laufenden Maßnahmen und Projekten kann das Projekt schnell das Wissen der Forschung zu Klimawandel-angepasstem Wiederaufbau in die Regionen einbringen“, sagte Thomas Rachel in einer Ansprache im Verwaltungssitz des WVER in Düren. „Damit wollen wir die betroffenen Regionen unterstützen, den Wiederaufbau zukunftsfähig zu gestalten“, betonte Herr Rachel.

Der Vorstand des WVER, Herr Dr. Joachim Reichert, begrüßte die Förderzusage durch das Ministerium: „Das KAHR-Projekt wird eine wichtige Rolle dabei spielen, den Hochwasserschutz zu verbessern, um Schäden und vor allen Dingen den Verlust von Menschenleben zu verhindern.“

Aus Nordrhein-Westfalen sind das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW), der WVER, das HochwasserKompetenzCentrum e.V., das Institut für Raumplanung der TU Dortmund sowie das Deutsche Institut für Urbanistik im Projekt vertreten. Die Projektkoordination haben Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann von der Universität Stuttgart sowie Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf vom IWW der RWTH Aachen übernommen. In Nordrhein-Westfalen wird das IWW zusammen mit dem Wasserverband Eifel-Rur ein Projektbüro etablieren, um damit die Kommunikation und Beratung der betroffenen Regionen aus Projektsicht zu ermöglichen. Für den gesamten Verbund mit insgesamt 13 Partnern sind ca. 5,2 Mio. Euro vorgesehen.

In Nordrhein-Westfalen wurden die Einzugsgebiete von Inde und Vicht mit den Städten Stolberg und Eschweiler als Modellregionen für das Projekt ausgewählt. Mit dem Wasserverband Eifel-Rur konnte hier ein Praxispartner mit einer hervorragenden lokalen Expertise in der Wasserwirtschaft als Projektpartner gewonnen werden. Der WVER erarbeitet derzeit zusammen mit den Kommunen und unter Expertenbeteiligung einen Masterplan zur hochwasserresilienten Aufstellung der betroffenen Siedlungsbereiche an Inde und Vicht. Im Zuge des KAHR-Projektes wird es nun möglich sein, die einzelnen Ideen und Maßnahmen aus dem Masterplan unter wissenschaftlicher Begleitung weiter auszuarbeiten, auf ihre Wirksamkeit und Machbarkeit hin zu überprüfen und umsetzungsreif zu machen.