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Neue Ausstellung im Stadtmuseum Düren „Jäger, Forscher, Naturschützer – Auf den Spuren von Carl Georg Schillings“

Carl Georg Schillings um 1900 während einer seiner Expeditionen nach Deutsch-Ostafrika (Foto: Pressestelle)

Foto: Stadtmuseum Düren


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Im Januar 1921 verstarb in Berlin der Gürzenicher Afrika-Forscher Carl Georg Schillings. Das Stadtmuseum Düren plante anlässlich des 100. Todestags dieses berühmten Sohns der Stadt Düren verschiedene Veranstaltungen sowie eine Ausstellung, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Nun ist es aber soweit: Ab dem 23.01.2022 ist die neue Ausstellung „Jäger, Forscher, Naturschützer – Auf den Spuren von Carl Georg Schillings“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

Als am 11. Dezember 1865 in Düren dem Gutsbesitzer, Bürgermeister von Birgel und Lokalschulinspektor Carl Schillings (1821-1896) und dessen Frau Antonia, geb. Brentano, ein Sohn geschenkt wird, ahnt niemand, dass dieser Junge einmal ein berühmter Pionier der Afrika-Forschung werden sollte.

Die Mutter aus dem bekannten Hause Brentano zu Frankfurt hatte Vater Carl in Bonn geheiratet. Carls Eltern waren der aus Aachen stammende Königliche Preußische Oberförster Thimotheus Schillings (1786-1871) und seine Frau Caroline Englerth (1797-1859), die eine Tochter der Gründerin des Eschweiler Bergwerksvereins Christina Wültgens war. Der kleine Carl Georg Schillings kann also auf prominente und sicher auch vermögende Verwandte blicken.

Als die Eltern später das Erbteil, den Weiherhof in Gürzenich, beziehen, ist dem kleinen Carl Gelegenheit gegeben, mit der Natur vertraut zu werden. Ein bereits von den Großeltern bestens gepflegter Park und ein angrenzender Wald geben dem Jungen die Möglichkeit, seine jugendliche Abenteuerlust voll auszuleben.

Carl Georg Schillings absolviert sein Abitur in Bonn, ebenso wie sein jüngerer Bruder Max, der später ein bedeutender Komponist und Dirigent werden sollte. Carl Georg entscheidet sich für eine Laufbahn, die ihm zwar auch den Professorentitel einbringt, ihn aber in den Augen vieler Zeitgenossen als gegenüber seinem Bruder weniger bedeutend erscheinen lässt.

Zu Lebzeiten macht er sich einen Namen als Großwildjäger, Reiter, Fotografie-Pionier, Afrika-Forschungsreisender, Zoologe und Naturschützer. Seine Bücher „Mit Blitzlicht und Büchse“ und „Der Zauber des Elelescho“ werden zu langjährigen Bestsellern. In einem Schreiben von 1910 würdigt sogar der US-amerikanische Präsident Theodore Roosevelt Schillings: „Sie haben den großen Vorzug, die Eignung für verschiedene Aufgaben in sich zu vereinen, wie man sie selten findet. Sie sind ein hervorragender Naturbeobachter, ein ausgezeichneter Wissenschaftler. Sie haben die Fähigkeit, mit Spannung und Charme über Ihre Erlebnisse zu berichten, und Sie sind ein bewundernswerter Fotograf“.

Auch der deutsche Kaiser, der Kronprinz und verschiedene Fürsten korrespondieren mit Schillings. Aus dieser Position heraus versucht er, sich durch Eingaben an die maßgebenden Stellen für den Schutz der Tierwelt Afrikas einzusetzen. Aus dem Jäger der frühen Zeit wird ein engagierter Naturschützer. Bereits im Jahr 1900 nimmt er an der Internationalen Wildschutzkonferenz in London teil. Später entwirft er Gesetzesvorlagen für verschiedene Tierschutzgesetze und wird bedeutendes Mitglied im deutschen Vogelschutzbund. Das Stadtmuseum beleuchtet ab dem 23. Januar 2022 in der Ausstellung „Jäger, Forscher, Naturschützer – Auf den Spuren von Carl Georg Schillings“ die verschiedenen Facetten seines kurzen, aber umso umtriebigeren Lebens. Das Stadtmuseum ist immer sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es gilt die 2G-Regel.