Im Rahmenprogramm der Ausstellung „In Düren zu Hause – Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt“ zeigt das Stadtmuseum Düren seit einigen Monaten besondere Filme, welche die Themen der Ausstellung aufgreifen und vertiefen. Am vergangenen Montag, 16.05., war es wieder soweit:
„Kuku!“ – Karim Camara gibt den Einsatz und die Teilnehmer seines Djembe-Kurses trommeln den traditionellen westafrikanisch Rhythmus. Der Trommellehrer aus Guinea hat kurzerhand seinen Montags-Kurs vom Multikulti ins Stadtmuseum Düren verlegt. Denn dort wird der guineanische Spielfilm „Bando und der goldene Fußball“ (1994, Cheik Doukouré) gezeigt. Der Film handelt von dem elfjährigen Bando, den jeder nur „Turbo“ nennt, weil er in seinem Dorf Makono im Osten Guineas der Schnellste ist. Er hat nur eines im Kopf: Fußball. Ein großer Fußballstar wird er werden, das steht felsenfest. So wie Roger Milla, der bei der Fußball WM 1990 dem afrikanischen Kontinent so viel Ehre bereitete. Doch bis es soweit ist, stehen ihm noch eine Odyssee zur Hauptstadt Conakry und etliche Abenteuer bevor. Am Ende des Films sitzt er in einem Flugzeug und hat einen Vertrag mit dem französischen Erstligisten AS St-Etienne im Koffer. Die Trommelmusik der Gruppe um Karim Camara rundet die Film-Vorstellung ab und vermittelt im Saal ein wenig westafrikanisches Ambiente. Zusätzlich wird westafrikanisches Fingerfood gereicht.
Seit dem 5. September letzten Jahres zeigt das Stadtmuseum Düren die Ergebnisse eines zweijährigen Forschungsprojektes über Migration und kulturelle Vielfalt in der Ausstellung „In Düren zu Hause – Migrationsgeschichte(n) und kulturelle Vielfalt“. Zahlreiche Aktionen vertiefen die Themen und runden die Präsentation ab. Dazu zählt nicht zuletzt die 2022 neu ins Leben gerufene Filmreihe. „Bando“ ist bereits der vierte Film, den das Museum zeigt. Vorangegangen waren „Angst essen Seele auf“ (1974, Rainer Werner Fassbinder), „Zu weit weg“ (2019, Sarah Winkenstette) und „Eldorado“ (2018, Markus Imhoof). Die Filme werden von Peter Gasper vorher inhaltlich wie thematisch besprochen. Gelegentlich gibt es zusätzlich einen kurzen Vorfilm, der zum Thema des jeweiligen Films hinführt.
Die nächsten Termine der Filmreihe stehen bereits fest:
Mo. 27.06.: „Oleg, eine Kindheit im Krieg“ (2017, Simon Lereng Wilmont)
In dem preisgekrönten Dokumentarfilm geht es um den 10jährigen Oleg, der in der Ost-Ukraine aufwächst. Dort ist sein Alltag von den seit Jahren andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ukrainischen Streitkräften und pro-russischen Separatisten geprägt.
Mo. 22.08.: „Almanya – Willkommen in Deutschland“ (2011, Yasemin Şamdereli)
Die Tragikomödie thematisiert die Frage der Heimat und Identität türkischer „Gastarbeiter*innen“ in Deutschland über mehrere Generationen hinweg.
Mo. 26.09.: „Capernaum“ (2018, Nadine Labaki)
Dieser preisgekrönte, von großer Menschlichkeit getragene, libanesische Spielfilm porträtiert einen zwölfjährigen Straßenjungen aus einem Armenviertel in Beirut und dessen scheinbar aussichtslosen Kampf ums Überleben.
Mo. 24.10.: „Für Sama“ (2019, Waad al-Kateab)
Der syrische Dokumentarfilm konfrontiert den Zuschauer mit alptraumartigen Bildern aus dem Bürgerkrieg. Inmitten der Bombardierungen von Aleppo, welche die Regisseurin als Reporterin hautnah miterlebt, filmt sie den Kampf der Menschen ums Überleben und widmet dieses Zeugnis ihrer gerade erst geborenen Tochter Sama.
Mo. 28.11.: „Schwarze Adler“ (2021, Torsten Körner)
Dieser Dokumentarfilm thematisiert die Erfahrungen schwarzer und afrodeutscher Spieler aus der deutschen Fußballnationalmannschaft und dem deutschen Profifußball mit rassistischen Vorurteilen und Anfeindungen.
Die Vorstellungen, die im Veranstaltungsraum des Stadtmuseums Düren, Arnoldsweilerstraße 38, 52351 Düren gezeigt werden, beginnen jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der begrenzten Kapazität an Sitzplätzen ist eine Vorreservierung ratsam (Tel. 02421-1215925 oder per E-Mail: info@stadtmuseumdueren.de). Aber auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen.