Wenn die SWD powervolleys Düren am Dienstag ab 19 Uhr den VfB Friedrichshafen zum Rückspiel des Viertelfinales in der Volleyball Bundesliga erwarten, dann könnte es sein, dass dieses Spiel das letzte Mal ist, dass Sebastian Gevert das Dürener Trikot überstreift. Denn der Publikumsliebling gehört in der kommenden Saison nicht mehr den SWD powervolleys an. Die Dürener Verantwortlichen haben entschieden, dass sie auf der Diagonalposition einen anderen Weg gehen.
Die Chance ist da
Sebastian Gevert wird alles dafür tun, dass der Dienstag nicht sein letztes Spiel im Dürener Trikot in der heimischen Arena Kreis Düren ist. Die Mannschaft hat ihre Chancen. Das wurde auch schon im Hinspiel am Freitagabend in Friedrichshafen deutlich, das Düren knapp 1:3 verloren hat. Die Satzverhältnisse von 23:25, 25:23, 22:25, 23:25 zeigen, dass mehr drin war, weil die SWD powervolleys in den Sätzen drei und vier lange führten. Mit etwas mehr Konsequenz und dem eigenen Publikum im Rücken will das Team die Serie ausgleichen. Das Ende der Dürener Zeit für Sebastian Gevert kann trotzdem passieren, wenn sein Team am Dienstag unterliegt.
„Ich werde alles geben“
„Ich werde alles auf dem Spielfeld lassen“, sagt der Publikumsliebling. Alle Emotionen, jede Kraft, die in seinem Körper steckt. „Düren ist mein Team. Hier habe ich meine Familie. Ich werde alles geben.“ Der Linkshänder betont dabei, dass er traurig ist, dass seine Zeit in Düren nach insgesamt zehn Jahren endet. „Ich hätte sehr gerne weiter hier gespielt, um in ein, zwei Jahren dann hier in Volleyball-Rente zu gehen.“ Das wird nicht passieren. Aktuell überlegen der 35-Jährige und seine Familie, ob und wie die Volleyballkarriere weitergeht. Zu einem Schluss sind sie noch nicht gekommen.
Mit viel Emotion
Momentan konzentriert sich Sebastian Gevert ganz darauf, seinen Abschied hinauszuzögern. Das wird er tun, indem er spielt, wie er spielt: Emotional. „Ich werde damit in meinen letzten Spielen nicht aufhören. Und ich würde mich sehr freuen, wenn die Fans in unserer Arena dabei sind und uns unterstützen.“
Ein Gesicht des Dürener Volleyballs
Für die SWD powervolleys Düren betont Gesellschafter Erich Peterhoff, dass die Entscheidung sehr schwergefallen sei, den Vertrag mit Sebastian Gevert nicht zu verlängern. „Wir wollen auf seiner Position in eine andere Richtung gehen. So ist das manchmal im Sport.“ Erich Peterhoff macht dabei kein Geheimnis aus der Bedeutung, die Sebastian Gevert in seinen zehn Jahre im Dürener Trikot gehabt hat. „Er ist sicher eines der Gesichter im Dürener Volleyball, an die sich die Fans lange erinnern werden. Er ist ein Anführer, emotional und mit seiner Leistung.“
Der Linkshänder hat über viele Jahren konstant zu den besten Angreifern und erfolgreichsten Aufschlagspielern der Liga gehört. Vor allem sein Zusammenspiel mit Spielmacher Tomas Kocian-Falkenbach hat viele Gegner bis zur vergangenen Saison aus dem Konzept gebracht. Denn die Pässe auf Gevert waren oft so schnell, dass der gegnerische Block sich nicht formieren konnte. Und Sebastian Gevert war in der Lage, diese schnellen Bälle zu verwerten.
Jetzt befindet sich der Linkshänder mit dem knallharten Schlag also auf Abschiedstour im Dürener Trikot. Auf der anderen Seite des Netzes steht der VfB Friedrichshafen, ein Gegner, gegen den die Emotionen zuletzt häufig größer waren. „Ich brauche Emotionen für mein Spiel. Ich will versuchen, das alles positiv für mein Spiel und für meine Mannschaft zu nutzen. Und ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen können, dass ich noch ein Heimspiel in Düren bestreiten kann.“ Dann stünden die SWD powervolleys Düren im Halbfinale.