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„Humanitäre Hilfen so wichtig wie selten“

Thomas Rachel beim Deutschen Roten Kreuz (Foto: Thomas Rachel)


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Thomas Rachel im Gespräch mit Christof Johnen vom Deutschen Roten Kreuz

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Bekämpfung der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen durch Israel haben die außenpolitischen Realitäten verändert. Als Konsequenz steht der Beitrag Deutschlands zu humanitären Hilfen vor neuen Herausforderungen. Dies erörterten Bundestagsabgeordneter Thomas Rachel (CDU) und Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes, beim DRK in Jülich.

„Die ganze Welt schaut derzeit auf die Opfer des russischen Angriffs in der Ukraine, die verhängnisvolle Lage der Geiseln in den Händen der Hamas und gleichzeitig auf die katastrophale humanitäre Lage in Gaza“, betonte der Bundestagsabgeordnete des Kreises Düren. Die Basisversorgung der Zivilbevölkerung sei grundlegend gefährdet. Hunderttausenden Menschen fehlt es an dem Allernötigsten: Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe die Bundesrepublik, berichtete Thomas Rachel, die Unterstützung für die humanitäre Nothilfe in Gaza um weitere 221 Millionen Euro erhöht. An alltagspraktischen Beispielen erklärte Christoph Johnen (DRK) die enormen Herausforderungen, mit denen das DRK in Zusammenarbeit mit der israelischen Partnerorganisation Magen David Adom (MDA) und dem Palästinensischen Roten Halbmond konfrontiert ist.

„Eine angemessene humanitäre Versorgung ist aufgrund logistischer Hürden sowie strenger Einfuhrkontrollen nicht möglich“, so Johnen. Aus Angst vor sogenannten Dual Use-Gütern würden immer wieder ganze Transporter mit Hilfsgütern zurückgewiesen. Darunter fielen auch medizinische Gegenstände, Geräte zur Trinkwasseraufbereitung oder Artikel zum Bau von Notunterkünften. Ein weiteres Problem sei, dass auch humanitäres und medizinisches Personal massiven Gefahren ausgesetzt sind, was auch zu Lieferengpässen führe.

Der Leiter für Internationale Zusammenarbeit des Roten Kreuzes erinnerte an die Grundprinzipien der humanitären Hilfe: Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit: „Diese Grundsätze sind für uns entscheidend, denn sie ermöglichen, dass wir vor Ort humanitäre Hilfe leisten dürfen.“ „Die an diesen Prinzipien ausgerichtete, wichtige Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes wird vom Deutschen Bundestag breit unterstützt“, bekräftigte Thomas Rachel, der selbst dem Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angehört.

Anschließend berichtet der DRK-Ehrenamtler Karl-Philipp Gawel aus Jülich sehr anschaulich von seinen zahlreichen Auslandseinsätzen. Es schloss sich eine umfangreiche Diskussion der zahlreichen Besucher mit den drei Referenten des Abends an.