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Großer „Substanzverlust“: Nur 16,4% der geplanten Investitionen in Düren ausgeführt!

Fehlplanung auf der Baustelle Kaiserplatz November 2022 (Foto: Frank Reiermann)


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Nicht nur bei Projekten, die bundesweit Schlagzeilen machen, werden weniger Investitionen als geplant umgesetzt. Auch die Stadt Düren kommt bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Maßnahmen nicht voran. Das zeigt der Prüfbericht zum Jahresabschluss 2022, mit dem sich der dazugehörige Rechnungsprüfungsausschuss in seiner Sitzung nächste Woche beschäftigt. Die entscheidende Zahl findet man in Kapitel 2.1 des 267 Seiten umfassenden ersten Bandes, das mit „Lage der Stadt Düren“ überschrieben ist. Dort ist zu lesen: „Die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit sind im Vergleich zum Vorjahr (25,55 Mio. €) auf 23,14 Mio. € gesunken und erreichen damit bei weitem nicht die Veranschlagung aus Planung und Übertragung in Höhe von 140,81 Mio. €.“ Einfacher ausgedrückt bedeutet dies, dass nur 16,4% der geplanten Investitionen umgesetzt wurden.

Warum wurde nicht mehr investiert?

Die Verwaltung verweist auf fehlende personelle Ressourcen und Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten. Sie deutet aber auch selbst schon an, dass dieses Problem nicht neu ist. Ein Personalmangel wurde auch in früheren Jahren als Begründung für die schwächelnden Investitionen angeführt. Außerdem verweist der Prüfbericht auf die üblichen Argumente wie den Krieg in der Ukraine, die Energiepreise, den Strukturwandel und die Inflation.

Den mangelhaften Investitionen steht ein Überschuss im Haushalt in Höhe von rund 13,1 Millionen Euro und ein Anstieg des Eigenkapitals um rund 10,1 Millionen gegenüber. Die Stadt Düren hat 2022 also ein deutliches Plus gemacht, aber wenig investiert. Selbst die Drittfinanzierung hilft nur bedingt weiter. Diese Quote betrug 2022 zwar 45,28%, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet, doch der Prüfbericht selbst verweist darauf, dass der Wert trotzdem noch unter dem Mittelwert von 49,4 % liegt, den vergleichbaren Kommunen erreichen.

Großer Substanzverlust

Was die schwächelnden Investitionen bedeuten, bringt der Prüfbericht mit einem zentralen Wort auf den Punkt: Substanzverlust. In einer Stellungnahme zur Lagebeurteilung (Kapitel 2.2) heißt es: „Eine Investitionsquote unter 100% bedeutet Substanzverlust.“ In Düren wird diese Investitionsquote 81,18% für das Jahr 2022, was ungefähr ein Viertel des Wertes von 2018 ist. Wir haben also einen deutlichen Substanzverlust in Verbindung mit einer noch viel deutlicheren Fehlplanung. Sichtbar für die Bürger werden die Probleme bei zahlreichen, aber trotzdem nicht ausreichenden Baustellen auf den Straßen, bei schlecht ausgestatteten Schulen und vielen weiteren Themen.