Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Kritische Stimmen um den Karneval drinnen und draußen

Karnevalszug Düren


Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

In dieser Woche wurde der traditionelle Orchideensonntagszug in der Dürener Innenstadt vom Veranstalter, dem Festkomitee Dürener Karneval abgesagt. Nachdem der Zug bereits 2020 wegen eines Sturms abgesagt worden war, ist das nun das dritte Jahr in Folge, in dem diese große Traditionsveranstaltung nicht stattfindet.

Die meisten Saalveranstatungen der traditionellen Karnevalsvereine finden ebenfalls nicht statt. Einen Bericht hierzu gibt es hier:

Statt finden zwei Sitzungen der Südinsulaner (https://www.suedinsulaner.de/) und der Holpoeze (https://www.holzpoeze-jonge.de/). Diese finden am 05.02 und 18.02.2022 im Dorint-Hotel (https://hotel-dueren.dorint.com/de/) statt.

Der Vorsitzende der Südinsulaner Axel Steiger erklärte im Telefonat mit DN-News.de dass die KG Südinsulaner in diesem Jahr Veranstaltungen in reduzierter Anzahl und weniger Besuchern durchführen. Dabei werden die Coronaschutz-Verordnung eingehalten und nur getestete Personen in den Saal gelassen. Wer keinen Test dabei hat, wird Vor-Ort getestet. Die Entscheidung wurde insbesondere in lokalen Facebook-Gruppen stark kritisiert. Gleichzeitig gab es Stimmen, die darauf verwiesen, dass mit Impfung und Test auch irgendwann Normalität zurück kommen soll. Die Stellungnahme der Südinsulaner findet sich unten.

Zeitgleich gaben die privaten, gewerblichen Veranstalter der „Mega Karnevals Party“ auf Schloß Burgau bekannt, dass sie ihre Veranstaltungen an Weiberfastnacht 24.01.2022 und am Freitag 25.02.2022 durchführen wollen. Ebenfalls durchgeführt werden sollen diverse Veranstaltungen in der Festhalle Birkesdorf: http://www.festhalle-birkesdorf.de/Veranstaltungskalender/

Stellungnahme der KG Südinsulaner

Die KG Südinsulaner hält als Veranstalter auch unter den besonderen Bedingungen dieser Session an der Durchführung der Galasitzung fest.

Warum wir dies tun, möchten wir in der nachstehenden Stellungnahme noch einmal verdeutlichen.

Die letzte Session war bereits eine Katastrophe. Wir haben sie zu mindestens durch ein enormes Engagement dadurch etwas retten können, dass wir eine sogenannte virtuelle Sitzung angeboten haben, die auch angenommen wurde, die allerdings vor allem den Vorteil hatte, dass wir die Kinder und Jugendlichen in diese Sitzung einbauen konnten. Im letzten Jahr war das Totalaus noch darin begründet, dass wir in Deutschland kaum geimpft waren. Dies hat sich zu mindestens zu einem großen Teil geändert. Für die meisten von uns ist die Impfung und insbesondere sogar das Boostern  Normalität geworden. Omikron zeigt uns jetzt aber auch, dass wir in den nächsten Jahren mit diesem Virus leben müssen. Wir müssen Wege finden, um damit leben zu können. Und insbesondere die derzeitige Erkenntnis, dass Omikron hinsichtlich der Verläufe der Erkrankung durch den Impfschutz weniger Sorgen bereitet ,als die Varianten davor . Und  es zeigt uns deutlich, dass der Weg des Impfens der einzig Richtige ist. Denn ein ständiges Absagen von Veranstaltungen kann nicht der richtige Weg sein.

Deshalb haben wir uns nach reiflicher Überlegung und gründlicher Abwägung dazu entschieden, die Sitzung stattfinden zu lassen. Denn jeder Besucher unserer Veranstaltung kann sicher sein, dass wir ein Maximum an Schutz aufbauen, mehr als es bei einem Besuch im Supermarkt oder auf dem Dürener Wochenmarkt überhaupt möglich ist. Und wenn unsere Gäste und Besucher unserer Sitzungen diese Entscheidung für sich fällen, das Angebot der KG Südinsulaner anzunehmen und zu feiern, ist er kein schlechterer Mensch als derjenige, der sich dagegen entscheidet. Denn die , die sich für eine Teilnahme an der Sitzung entscheiden, haben ja durch ihre Impfungen schon viel auf sich genommen, um eben am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Denn zwei G plus bedeutet entweder die Genesung oder die Impfung zuzüglich einer aktuellen Testung. Und dann macht es doch keinen Unterschied, ob ich eine dann eine  Karnevalssitzung besuche, oder ein Restaurant oder den täglichen Einkauf vollziehe oder mich gar in ein Flugzeug setze, um in Urlaub zu fliegen.

Natürlich begegnen wir auch Kritikern. Diesen können wir nur begegnen, wir akzeptieren eure Meinung, warum könnt Ihr nicht unsere Meinung akzeptieren. Schimpfen denn wir , die wir Karneval feiern in gleicher Heftigkeit über die, die sich in den Flieger setzen oder in Skiurlaub fahren. Nein. Es ist eine bedauerliche Entwicklung unserer Zeit, von hinten rum, über Facebook und Konsorten, aber nicht ehrlich und offen die Diskussion zu wagen.

Wir einleitend bereits gesagt: Wir haben uns unsere Entscheidung wohl überlegt. Eine bloße Absage hätte für uns auch einen enormen finanziellen Schaden bedeutet. Dieser Schaden wäre auch nicht kompensiert worden durch die angekündigten finanziellen Hilfen des Landes oder des Bundes. Denn um in den Genuss dieser Hilfe zukommen, ist eine Voraussetzung, dass die abgesagte Versammlung zur Existenzbedrohung geführt hätte. Wir sind stolz darauf, das Fundament, was unsere Altvorderen gebaut haben, weiter ausgebaut zu haben, um eine solide Finanzstruktur aufweisen zu können. Wir hätten  also tatsächlich den finanziellen Verlust ohne Existenzbedrohung ertragen können. Aber warum hätten wir dies tun sollen? Wir sehen heute mehr denn je, dass die hohen Inzidenzzahlen kein Gradmesser mehr sind. Dänemark weist eine Inzidenz von über 5.000 aus, und nimmt alle Beschränkungen zurück. Und auch in unseren Nachbarstaaten Nederlande und Belgien haben wir doppelt bis dreifach so hohe Inzidenzien als bei uns.  Was wir aber schon heute spüren und merken ist nach einer zweiten Session, die quasi ausfallen soll, wir durchaus an anderer Stelle  existenziell bedroht werden. Wo soll das Ziel, die verschiedenen Gruppen in einem Karnevalsverein zu motivieren,  noch liegen? Wir erkennen, dass es vielen Menschen schwer fällt, wieder und wieder zu trainieren, ohne dass dieses Training in irgendeiner Weise zum Erfolg führt. Denn wenn ich nicht auftreten kann, macht es auch keinen Sinn zu trainieren. Dasselbe gilt für Büttenredner. Und unsere Sänger gleichermaßen.

Schaut man sich einmal die Unterlagen der Vergangenheit an, wird man feststellen, dass gerade der Karneval es sein kann,  der in schwierigen Zeiten hilft, schwierige Situationen zu überwinden. Wenn wir Freude, Unterhaltung und damit ein klein wenig Normalität den Menschen bieten können, wird es diesen und uns selbst helfen, unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und das Ziel ist, “ Freude verschenken im Narrengewand“ ( RVD )

Wer uns also auf unseren Sitzungen besuchen will, ist herzlich willkommen unter 2 G +.

Das Präsidium

Quelle: Axel Steiger