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Geburtshilfe in Düren: Förderung, aber nicht für Frühchen

Krankenhaus Düren Roonstraße (Foto: Frank Reiermann)

Foto: Markus Schnitzler


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Die Zeiten, in denen es üblich war, dass Kinder zu Hause auf die Welt kamen, sind vorbei. Heute finden Geburten im Krankenhaus statt. Hier stehen den Müttern unterschiedlichste Hilfen zur Verfügung. Ob und welche Angebote die Mütter dort erhalten, wird staatlich gesteuert.

Wie widersprüchlich diese staatliche Steuerung im Kreis Düren ist, zeigen jüngste Entscheidungen.

Während dem Krankenhaus in Birkesdorf, dass sowohl eine große Geburtshilfe, als auch eine Kinderklinik unterhält, die Möglichkeit zur Versorgung kleinster Frühchen entzogen wurde, erhält das Krankenhaus in Düren, dass keine eigene Kinderklinik unterhält, eine Förderung für die Geburtshilfe.

NRW-Förderung für Geburtshilfen

So informierte die zuständige Landtagspolitikerin Antje Grothus kürzlich in einer Pressemitteilung über eine Förderung für kleine Geburtshilfen, von der auch das Krankenhaus an der Roonstraße in Düren profitiert.

Für den Erhalt der flächendeckenden Geburtshilfe in Nordrhein-Westfalen setzt die schwarz-grüne Landesregierung Bundeszuschüsse in Höhe von rund 25 Millionen Euro gezielt ein. Gefördert werden kleinere Geburtsstationen, die besonders von den hohen Vorhaltekosten betroffen sind – auch das Krankenhaus in Düren erhält eine Förderung in Höhe von rund 469.000 Euro.

„Geburtshilfe gehört wohnortnah in die Fläche – werdende Eltern brauchen Verlässlichkeit, Sicherheit und kurze Wege“, sagt die Landtagsabgeordnete Antje Grothus von Bündnis 90 / Die Grünen, regional zuständig für den Kreis Düren. „Die Unterstützung kleiner Standorte stärkt die flächendeckende Versorgung rund um die Geburt – und hilft den Familien vor Ort.“

Der Bund stellt die Mittel zur Verfügung, um die Finanzierung bis zum Greifen der bundesweiten Krankenhausreform zu überbrücken. Die Notwendigkeit, Personal rund um die Uhr bereitzustellen, setzt gerade kleine Geburtshilfen unter hohen finanziellen Druck. Damit sie nicht aufgeben müssen, hat die Landesregierung in der diesjährigen Förderrunde festgelegt, dass ausschließlich Krankenhäuser mit einer vergleichsweise niedrigen Zahl von Geburten diesen Zuschuss zur Finanzierung ihrer Betriebskosten erhalten. 69 Kliniken in NRW profitieren davon. „Die Überbrückungshilfe ist wichtig, aber klar ist: Die anstehende bundesweite Krankenhausreform muss sicherstellen, dass die Betriebskosten für die Geburtshilfe dauerhaft finanziell abgesichert werden“, betont die Landtagsabgeordnete Antje Grothus.

Keine Versorgung von Frühchen

Vor ungefähr zwei Monaten fällte das Verwaltungsgericht Aachen ein Urteil, das das Marien-Hospital in Düren-Birkesdorf betrifft. Hier können seit Anfang April die jüngsten Frühchen nicht mehr betreut werden.

Geburtshilfe nur in Düren und Birkesdorf

Diese beiden Kliniken an der Roonstraße und in Birkesdorf sind die einzigen beiden Krankenhäuser im Kreis Düren, die überhaupt eine Geburtshilfe anbieten. Dabei ist in Birkesdorf die einzige Kinderklinik angesiedelt.

Laut dem offiziellen deutschen Krankenhaus-Verzeichnis sind ansonsten das Antonius-Hospital in Eschweiler, das Bethlehem-Gesundheitszentrum in Stolberg und die Eifelklinik in Simmerath die nächstgelegenen Anlaufstellen.