Wie alle anderen Profisport-Mannschaften durchlebt auch der Volleyball-Bundesligist wegen der Corona-Pandemie eine ungewohnte Zeit mit ungewissem Ausgang. Angesichts der schwierigen Situation spielen die SWD powervolleys eine sportlich starke Saison. Die Mannschaft hat den dritten Platz aktuell gesichert. Gesellschafter Erich Peterhoff spricht im Interview über die Situation der Dürener Volleyballer, die auf alle Ebenen zwar angespannt ist. Trotzdem ist sein Ausblick in die nähere Zukunft vorsichtig optimistisch.
Eine Saison ganz ohne Zuschauer: Wie kommt das im Umfeld und bei den Sponsoren an?
Erich Peterhoff: Alle bedauern es sehr, dass sie angesichts dieser tollen Leistungen, die unser Team in dieser Saison abliefert, nicht in der Halle dabei sein können. Es wäre gerade bestimmt ziemlich was los bei uns. Vor allem unseren Spielern fehlt das. Im Moment haben wir Platz drei gut gesichert. Dass es sportlich wirklich gut läuft, hilft dabei, besser durch diese Corona-Saison zu kommen.
Warum läuft es so gut? War das abzusehen?
Peterhoff: Dass wir so so nah an den Topteams Berlin und Friedrichshafen dran sind und dass der Abstand zu den anderen Konkurrenten im Moment so groß ist – damit haben wir nicht unbedingt gerechnet. Wir hatten uns die Latte vor der vergangenen Saison ziemlich hoch gelegt, vom Halbfinale gesprochen und hatten dann sehr zu kämpfen. Am Ende lief es dann immer besser, dann hat Corona uns ausgebremst. Ich denke, dass wir nahtlos da angeknüpft haben, wo wir aufgehört haben. Unser Kader ist jetzt breiter aufgestellt. Mit den 14 Spielern sind wir sehr stabil unterwegs, anderen Teams gelingt das offenbar nicht so gut. Aber am Ende kommt es darauf an, wie wir uns in den Playoffs schlagen.
Wie lautet das Ziel für die laufende Saison?
Peterhoff: Das hat sich nicht geändert. Wir wollten eine Mannschaft aufbauen, die das Halbfinale erreichen kann. Das ist uns offenbar gelungen. Jetzt wäre es gut, wenn wir bis zum Beginn der Playoffs Dritter bleiben. In einem möglichen Entscheidungsspiel im Viertelfinale würde uns das Heimrecht bescheren.
Jahresanfang bedeutet meistens auch den Beginn der Planungen für die neue Saison. Wie sieht es da aus?
Peterhoff: Wir wollen wieder so kontinuierlich planen wir zuletzt, als wir die Verträge vieler Spieler verlängert haben. Die Mischung aus Routiniers und Talenten passt gut. Inwiefern uns das gelingt, müssen wir schauen.
Planen Sie auch wieder mit 14 Spielern? Der große Kader hat sich schließlich bewährt.
Peterhoff: Im Moment verbietet es sich für uns, mit einem so breiten Kader zu planen. Das gebietet die Vorsicht, weil wir nicht absehen können, wie wir die laufende Saison finanziell abschließen. Und die Gespräche mit unseren Sponsoren beginnen erst bald. Da können wir aktuell nicht mit 14 Mann als Zielvorgabe planen. Das werden zuerst mal 12 sein.
Und wie sieht es mit dem Trainer aus? Rafał Murczkiewicz hat einen Vertrag für diese Saison.
Peterhoff: Sowohl menschlich als auch sportlich hat er uns von Tag eins an überzeugt. Er hat die Chance genutzt, die sich ihm geboten hat. Er hat den Sprung vom Co-Trainer zum Chef schnell geschafft. Auch aus der Mannschaft hören wir viel Positives. Wir sind aktuell in guten Gesprächen.
Das klingt, also liefe es angesichts der schweren Situation doch ganz gut?
Peterhoff: Eigentlich schon. Wir erleben seitens unserer Unterstützer einen großen Rückhalt. Ich bin derzeit optimistisch, dass wir die Saison nicht mit einem deutlichen Minus abschließen. Wie gesagt: Die meisten Sponsoren-Gespräche für die nächste Saison stehen noch aus. Aber es gibt auch schon Gutes zu vermelden. Der Name SWD powervolleys Düren bleibt, weil unser Namensgeber, die Stadtwerke Düren, an Bord bleiben. Und mit der Allianz sind wir mit einem großen und wichtigen Partner in sehr guten Gesprächen. Das gibt uns ein sehr gutes Gefühl.
Die Allianz ist ja auch an der TV-Produktion in Eigenregie beteiligt, die die SWD powervolleys stemmen, um den Livestream von den Heimspielen professioneller zu gestalten. Wie sind die Rückmeldungen da?
Peterhoff: Nur positiv. Die Fans und die Unterstützer sind mit der Qualität sehr zufrieden. Ende Dezember beim Heimspiel gegen Berlin waren mehr als 7000 Zuschauer live dabei. Darunter waren sicherlich auch Berliner Fans. Wir sind überzeugt davon, dass wir da mit Hilfe der Allianz ein sehr gutes Produkt anbieten, damit die Interessierten so nah wie möglich dabei sein können. Das setzen wir fort, schon am nächsten Samstag beim Heimspiel gegen Lüneburg.