Nachstehend können Sie die Stellungnahme des DITIB Türkisch Islamischen Gemeinde zu Düren e.V zur Berichterstattung über Vorkommnisse in der Dürener Fatih Moschee lesen.
Auslöser des Ganzen war ein Bericht im Kölner Stadtanzeiger: https://www.ksta.de/panorama/verstoss-gegen-corona-verordnung-500-glaeubige-bei-freitagsgebet-in-dueren-38003656
Auf DN-News.de gibt es weitere Berichte zu diesem Thema:
Pressemeldung der Stadt Düren als Reaktion auf den Bericht im Kölner Stadtanzeiger
Pressemeldung des Kreises Düren: „Nachdem es im Umfeld der Dürener DITIB-Moschee an der Veldener Straße zu bislang acht positiven Corona-Fällen mit der britischen Mutante (B.1.1.7.) gekommen ist, wird der Kreis Düren allen Kontaktpersonen, die sich seit dem 9. Februar in der Moschee aufgehalten haben, an diesem Freitag (26.02.) auf dem Gelände des Gebetshauses einen Corona-Test anbieten (10 – 13 Uhr)“
Pressemeldung des Kreises Düren: „An den Tests an der Dürener Ditib-Moschee vergangenen Freitag haben sich 140 Personen beteiligt. Bislang liegen 36 positive Ergebnisse vor, bei 21 konnte die britische Variante nachgewiesen werden.“
Wie verwirrend die Nachrichtenlage ist, ergibt sich bereits, wenn man die Darstellung zur Teilnehmerzahl in den Berichten vergleicht:
- Kölner Stadtanzeiger: „knapp 500 Menschen“
- Pressemeldung der Stadt Düren: „über 400 Menschen, Rückverfolgungslisten nicht ordnungsgemäß geführt“
- Stellungnahme des DITIB: „über 500 Menschen, Darstellung ist falsch“, „266 Personen für das Freitagsgebet eingetragen“
Stellungnahme
DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Düren e.V.
Veldener Str. 63 – 52349 Düren – Telefon 02421/42998 – Telefax 02421/42961 – ditib.dn@t-online.de
Offizielle Stellungnahme zum Ausbruch des Coronavirus an der DITIB Türkisch Islamischen Gemeinde zu Düren e.V
Düren, 16.03.2021
Im letzten Jahr war auch unsere Türkisch-Islamische Gemeinde ganz von der Corona geprägt worden.
Aufgrund der rechtzeitig ergriffenen Einschränkungen im Frühjahr 2020 war unsere Türkisch-Islamische Gemeinde zu Düren gut durch die Corona-Krise gekommen. Seit Mitte März 2020 halten wir, die Gemeinde und die Mitglieder, uns streng an die vorgegebenen Schutzverordnung der Stadt Düren und der Anweisung der Bundesregierung vom 16.März 2020 bezüglich der COVID-19-Pandemie, angewiesen wurden . Das hatte zur Folge, dass die DITIB-Fatih Moschee geschlossen wurde. Eine weitere Schutzmaßnahme, die in dieser Zwischenzeit ergriffen wurde, ist das Desinfizieren der Moschee.
In enger Abstimmung mit unserem Dachverband DITIB und mit dem Koordinationsrat der Muslime -KRM- wurden für Anfang Mai 2020 mit den Gesundheitsministern und zuständigen Behörden ein Maßnahmen-Plan zur Wiedereröffnung der Moscheen erarbeitet.
Ab dem 9. Mai 2020 war es, unter den Beschlüssen der Bund und Länder, die Moscheen für Gottesdienste wieder zu eröffnen. Darunter waren Maßnahmen, die durchgeführt werden mussten und wurden:
- Begrenzung der Besucherzahlen **Mindestabstand von 1,5m** Mund-Nasen-Schutz KN95/N95 oder FFP2
- Mitbringen von eigenem Gebetsteppich **Desinfektionsmittel **
- mit vorherige rituelle Waschung -Wudu- kommen Desinfektionsmittel ** keine gemeinschaftlichen Gesänge
Die hierzu getroffenen Maßnahmen wurden zum Schutz der Mitglieder an der gesamten Moschee-Gemeinde, vom Gremium stets begleitet und befürwortet und diese Regelungen eingehalten. Um die Mitglieder zu schützen und die Arbeitsfähigkeit aufrecht zu erhalten, wurden ab April 2020 die Arbeit der Imame und deren Vereinsarbeiten durch Sitzungen in Form von Telefonkonferenzen durchgeführt. Der Vorstand konnte erfolgreich virtuelle Informationsveranstaltungen zum Thema „Distanzunterricht“ organisieren.
Die Corona-Krise hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig in unserer Gesellschaft der Einsatz und die Stimmen von Menschen sind, die in schwierigen Situationen bedacht, aber engagiert helfen und anpacken können. Hierunter zählt auch die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt Düren und Gesundheitsamt Düren.
Wir danken an die Einsätzen des Gesundheitsamts und des Ordnungsamts Düren, die sich solidarisch zeigten und zugunsten des Gemeinwohls eine Abstrichaktion organisierten und das Ordnungsamt, die uns bei jeder Gelegenheit unterstützten und zusammen zur strengeren Maßnahmen ergriffen , um den Ausbruch des Mutanten Coronavirus einzudämmen, denn im Laufe des Coronavirus Pandemie, hat sich die Infektion zum britischen Corona-Mutation B 1.1.7 verändert.
Fakten und Zahlen zu der Fatih-Moschee Düren
In der Fatih-Moschee wird fünfmal am Tag das Gebet verrichtet und zusätzlich einmal in der Woche, jeden Freitag, um die Mittagszeit – die Freitagsmesse- gehalten. Unter normalen Umständen ist die Freitagsmesse, also noch vor 2020 lag die Teilnehmerzahl an den Freitagsmessen bis zu 400 Personen auf drei Etagen verteilt. Weiterhin werden zweimal im Jahr große Messen, in Ramadanzeiten -und in der Pilgerzeit -das Opferfest- verrichtet, wobei die Anzahl der Gläubigen weit über 2000 Personen unter freiem Himmel auf dem Parkplatzgelände betragen kann. Das Gebet wird dann auf dem Gelände, welches ca. 11.000m² groß ist, verrichtet. Auf dem Gelände befindet sich ein Supermarkt, ein Imbiss, ein e Werkstatt. Die tägliche Besucherzahl ist dementsprechend enorm hoch.
Vorwürfe und Unterstellungen – 500 Personen ohne Masken und Abstandsregelung-
Am 01.02.2021 ist bei der Kölner Stadt-Anzeiger ein Bericht erschienen, dass angeblich in der Fatih-Moschee zu Düren über 500 Menschen ohne Maske und Abstand am Freitagsgebet erschienen seien und diese erheblich zu einem Verstoß gegen die Corona-Schutzverordnung führte. Diese Unterstellung, welche u.a. in den sozialen Medien, der Dürener Zeitung, WDR und weiteren Plattformen ohne jeglichen Nachweise geteilt wurden, führten zu Hetze gegen unsere Gemeinde. Sie entspricht nicht der Realität.
Dies ist so nie geschehen:
Wie schon vorher erwähnt, wurde an die vereinbarte Verordnung seitens des KRM‘ s seit Anfang an eingehalten.
Bei der Überprüfung der ausgefüllten Anwesenheitslisten seitens Ordnungsamtes am 15.01.2021, welches in der Freitagsmesse stattfand, waren zu dem Zeitpunkt 266 Personen für das Freitagsgebet eingetragen. Vom Bund und Länder waren die Lockerungen unter Einhaltung von Auflagen (diese sind Hände desinfizieren, OP Maske oder eine FFP2 Maske tragen, eigenen Gebetsteppich mitbringen, 1,5m Abstand halten und in die Anwesenheitsliste eintragen) erlaubt. Die Plätze an denen sich die Besucher aufhielten, waren bzw. sind mit einem Abstand von 1,50m markiert. Unter den von einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes an der Freitagsmesse gezählten anwesenden Personen, wurden auch fälschlicherweise Besucher des Supermarkts und der Werkstatt mitgezählt, so dass es zum Anschein kam, dass die anwesenden Personenzahl angeblich über 400 Personen betrug.
Diese Vorwürfe weisen wir hiermit zurück. Während des Gebets der anwesenden 266 Personen hatten ALLE ihre Masken aufgetragen. Zwar stimmt es, dass beim Verlassen der Gebetsstätte 6 Personen Ihre Masken ausgezogen hatten, jedoch bestand keine Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände. Also haben sich auch diese Personen im erlaubten Bereich bewegt, wobei sich der Mitarbeiter dieses als Verstoß niedergeschrieben hatte.
In engeren Beratungskreisen mit dem Ordnungsamt wurden Vereinbarungen getroffen, dass die Freitagsmessen in zwei Terminen stattfanden bzw. stattfinden. Wie davor und danach, wurden von dem Ordnungsamt keinerlei Beanstandungen festgestellt und die Freitagsmessen wurden unter den bekannten Auflagen eingehalten und durchgeführt. Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass die Gebete bis zu max.30 Minuten andauern. Da stellt sich die Frage, wieso dieser kurzgehaltene Gottesdienst zu Schlagzeilen führt, während es Menschen gibt, die bis zu 10 Stunden in engem Raum wie Fabriken und Firmen , Leistungen erbringen müssen und sich der Gefahr des Coronavirus täglich begeben müssen und mit der Angst davor, vom Virus angesteckt zu werden.
Übrigens
Wir, die Dürener Moschee auf der Veldener Straße, legen seit der Gründung großen Wert auf eine gute Nachbarschaft und ein gutes Zusammenleben. Jährlich am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, öffnen wir die Türen für jeden und sind bereit Fragen zu beantworten. Wenn ihnen der Islam also fremd vorkommt, dann kommen sie hierhin. Denn in der Vergangenheit brannten Moscheen und schon jetzt brennen Moscheen in den sozialen Medien von bestimmten islamfeindlichen Gruppen. Es müsste ein Ende des ‚unkontrollierten Wutausbruchs“ in den sozialen Medien geben. HETZE und VORURTEILE führen zur grausamen Folgen.
Unser Vorstandsteam wird Strafanzeigen gegen Personen erstatten, die in sozialen Medien und anderen Plattformen Unterstellungen ohne jegliche Nachweise teilen. Sie verstoßen gegen den Artikel §3 Abs. 3 GG des Grundgesetzes.
Sollten Sie Fragen haben, erreichen Sie uns unter der Emailadresse: ditib.dn@t-online.de
Wir werden jede ernsthaft gestellte Frage beantworten.
Vorstandsvorsitzender
Mustafa Balikci
DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Düren e.V.
Hinweis: Diese Stellungnahme wurde uns vom Vorstandsvorsitzenden der DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Düren e.V., Mustafa Balikci zur Verfügung gestellt und unverändert wiedergegeben. Wir haben weder die Inhalte geprüft, noch stellt die Stellungnahme unsere Meinung dar.